1. Staatsexamen 3,8, hilft wiederholen echt so vie

Hi ihr.
Ich habe gerade mein 1. Staatsexamen für RS in Bayern (D/G) abgelegt und mit 2,6 bestanden. Meine Freundin, mit der ich zusammen gelernt habe, hat zwar bestanden aber leider nur mit 3,8. Nun ist sie völlig fertig, weil sie ja dann noch mal ein ganzes Jahr ran hängen müsste. Nun ist meine Frage: Lohnt sich denn eine Wiederholung wirklich? Sie hat Prüfungsangst, was wahrscheinlich auch zu den schlechten Noten beigetragen hat.
Was meint ihr? Einfach ins Ref starten und sich da rein hängen?
lg beks

D/G - die Horrorkombi!
Hallo Becky,

derzeit tobt im Referendar-Forum eine Diskussion zu der Frage, wie die Einstellungschancen nach dem 2. Staatsexamen in Bayern, speziell für Realschule, in diesem und den kommenden Jahren aussehen werden. Vielleicht kannst du dort mal reinschauen und für dich und deine Freundin weitere Erkenntnisse gewinnen: http://www.referendar.de/forum/viewtopic.php?f=6&t=1…

Um es für diejenigen, die keine Lust haben, die mittlerweile 20 Seiten zu lesen, zusammenzufassen: Die Zeiten haben sich geändert. Es wird schon seit letztem Jahr nicht mehr alles genommen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die Grenze für die Verbeamtung liegt gesetzlich bei 3,5, wobei 1. und 2. Stex 50:50 zählen. Deine Bekannte hat also durchaus noch eine Chance, unter diese 3,5 zu kommen und damit die theoretische Chance zu wahren, jemals verbeamtet zu werden (unabhängig davon kann sie natürlich auch mit einem Durchschnitt, der schlechter als 3,5 ist, eine Stelle finden, z.B. an einer Privatschule --> ABER:smile:. Die Tendenz geht dahin, dass in bestimmten Fächerkombinationen - und D/G gehört dazu, weil es einfach völlig überlaufen ist - schon in diesem Jahr wohl nur noch 40% der Absolventen ein Angebot erhalten (darin enthalten sind schon die Angestelltenverträge), was - so ist die derzeitige Info, da die Stelle noch nicht vergeben sind - einen maximalen Einstellungsschnitt von 2,0 heißen wird (bisher spekulativ). Jetzt kannst du dir ja selbst ausrechnen, wie die Chancen in zwei Jahren stehen werden, wenn 60% auf die Warteliste wandern, nächstes Jahr auch noch mal ein paar - und Bayern hat traditionell zahlreiche externe Bewerber, die auch noch Stellen besetzen werden (und auch ein Recht darauf haben).

Die Frage ist natürlich, inwiefern ihr an Bayern gebunden seid. Der Lehrermangel wandert durch die Bundesländer wie ein besoffenes Pferd. Im Moment ist er von Bayern nach Baden-Württemberg, über Hessen, NRW und Hamburg zu spüren (natürlich immer abhängig von den Fächern und der Schulart). Das ändert sich aber gerade drastisch. In etwa fünf bis zehn Jahren werden gerade die östlichen Bundesländer alles nehmen, was „Hallo“ ruft, da die Lehrerschaft dann zu 2/3 in Rente gehen wird. Da die Bayern das „Glück“ haben, dass jeder einen Ref-Platz kriegt, verlassen eben auch wahnsinnig viele jedes Jahr die Seminare, die gern unterkommen wollen. Flexibilität heißt das neue Zauberwort, d.h. mit Umzügen über die bayerische Landesgrenze hinaus rechnen, sich also auch schon Anfang eines Jahres um die Bewerbungsmodalitäten der anderen 15 potentiellen Arbeitgeber kümmern und dann entscheiden, wohin das Leben einen treibt. Privatschulen sind sicherlich eine Alternative, wobei natürlich viele, die nicht in den Staatsdienst kommen, auf diese Idee verfallen und sicherlich viele wesentlich besser sind als 2,6 und 3,8.

Diese Entscheidung kann deiner Freundin keiner abnehmen. Wenn sie Mathe/Physik oder irgendwas mit Latein hätte, wäre meine Aussage anders. Aber D/G?!

Grüße,
sonne

P.S.: Glückwunsch zum Examen!

Hallo!

Naja, 1. und 2. Staatsexamen zählt 1:1. Also kann es selbst mit reinhängen so viel besser nicht werden. Selbst wenn sie eine glatte 1 bekommt, kommt am Ende ja doch „nur“ 2,4 raus und die Einstellung ist in den letzten Jahren immer so bis 1,9 erfolgt bei der Kombi. Und ne glatte 1 wird halt auch schwer zu schaffen sein. Ich glaube, ich würds wiederholen.

LG, Sarah

…ich bin meist nach der Devise gegangen: Geschafft ist geschafft, durch ist durch und was soll ich noch ein Lebensjahr opfern!
Wer mich haben will(Arbeitgeber), der nimmt mich auch mit 3,8. Das Auftreten beim Vorstellungsgespräch ist ja auch wichtig. Und solche Fatzkes, die einen nur zum Vorstellungsgespräch nach Note bitten, auf die kann ich sowieso verzichten.
Gruß,
Branden

Hallo!

Wer mich haben will(Arbeitgeber), der nimmt mich auch mit 3,8.
Das Auftreten beim Vorstellungsgespräch ist ja auch wichtig.
Und solche Fatzkes, die einen nur zum Vorstellungsgespräch
nach Note bitten, auf die kann ich sowieso verzichten.

Nein, das kann man leider nicht. Es gibt nämlich kein Vorstellungsgespräch. Die Stellenvergabe erfolgt rein nach Noten. So ist nun mal die Realität. Und wenn man Lehrer werden will, muss man das eben akzeptieren.

LG, Sarah

1 Like

Hallo!

So einfach ist das aber nun auch wieder nicht. Bayern ist ein Bundesland, das wirklich ohne Ansicht des Bewerbers einstellt. Ich habe gerade einen Bewerbungsmarathon durch zahlreiche Bundesländer durch und kann eigene Erfahrungen durch die meiner befreundeten Absolventen ergänzen. Zahlreiche Länder (z.B. Bawü, HH, auch städtische Gymnasien in Bayern) machen Vorstellungsgespräche. Natürlich ist die Note anschließend noch immer ein hartes Kriterium - aber nicht das einzige.
Die Welt für Lehrer ist größer geworden als Bayern. Aber sicherlich werden auch nächstes Jahr wieder zahlreiche Absolventen schockiert sein, wenn man ihnen keinen Job „hinterherwirft“.

Da bin ich fast froh, dass ich beim Einstellungstag zum Ref schon gesagt bekommen habe, hier bekäme man garantiert keinen Job (und mit den oben angegebenen Noten hätte es nicht mal für eine Ref-Stelle gereicht, in drei Jahren nicht)…

Grüße!

Die Stellenvergabe erfolgt rein nach
Noten.

ist der bildungsministerium wirklich so dumm und stellt so eine regelung auf?

Hallo

Die Stellenvergabe erfolgt rein nach
Noten.

ist der bildungsministerium wirklich so dumm und stellt so
eine regelung auf?

Das ist in der Tat so. Läuft unter dem schönen Namen „Bestenauslese“ …

Gruß
Wawi

1 Like

Hallo!

Da bin ich fast froh, dass ich beim Einstellungstag zum Ref
schon gesagt bekommen habe, hier bekäme man garantiert keinen
Job (und mit den oben angegebenen Noten hätte es nicht mal für
eine Ref-Stelle gereicht, in drei Jahren nicht)…

Ja, deswegen bin ich auch froh, dass in Bayern wenigstens das Ref garantiert ist…

LG, Sarah

Hallo!

Ja, deswegen bin ich auch froh, dass in Bayern wenigstens das
Ref garantiert ist…

Was aber, mal vorsichtig ausgedrückt (und natürlich arg verpauschalisiert) dazu beiträgt, dass es im 1. Stex kaum Ehrgeiz gibt („Ich krieg ja eh 'nen Job.“) und anschließend zu bösem Erwachsen führt („Wie, das 1. Stex zählt 50%?!“).

Oder anders ausgedrückt: Meine Noten, verglichen mit denen meiner Kommilitonen, die in Bayern bleiben wollten (99%), sind wesentlich besser, einfach, weil sie es sein mussten. Sowohl im 1. als auch im 2. Staatsexamen. Und nein, ich bin kein Wunderkind. Und ich hatte auch nicht nur Glück.

Grüße!

Naja durch ist durch und wenn deine Freundin jung ist, dann wird sie wohl auch mit 3,8 einen job irgendwo finden, es gibt auch Privatschulen und dort kann man sowohl hospitieren und dadurch überzeugen als auch das Ausland Thomas school in Indien,…usw.
Ich tät es nie riskieren, nur um mich zu verbessern nochmal den Stress und wenn schon ein Jahr opfern, dann doch lieber mit einem Auslandspraktikum,…

ich seh das auch so. denn wer sagt ihr denn, dass sie dann soiel besser ist?Selbst wenn sie eine Note besser wär, wärs immer „nur“ noch ne 2,8…und dann hängt noch 1 jahr dran und vielleicht sind dann die Einbstellungschancen noch schlechter.

Hallo,

vielleicht sind dann die Einbstellungschancen noch schlechter.

das Problem ist wie Sonne und Sarah unten schon schrieben:
mit einem Schnitt von 3,8 hat man jegliche Chance auf Verbeamtung verspielt.
In vielen Bundesländern ist ein Großteil der Lehrerstellen noch an eine Verbeamtung gebunden. Mut diesem Schnitt hat sie von vornherein keine Chance eine solche zu bekommen.
Angenommen 60% der Lehrerstell sind Beamten-Planstellen und 40% sind für Angestellte, dann hätte sie auf die 60% schon gar keine Chance …

Letztendlich kann nur sie selbst das entscheiden. Es kann natürlich auch sein, dass in einem Jahr die Chancen schlechter sind, weil zB eine Stundenerhöhung kam, oder jemand irgend ein anderes Sparprogramm durchgesetzt hat.

Gruß
Wawi

Ja gut, aber es zählt ja für die Vernbeamtung nicht der Schnitt om 1.Staatsexamen sondern von beiden zusammen. das heißt wenn sie da besser wird, dann hat sie schon noch eine Chance auf Verbeamtung oder sehe ich das falsch?

Hallo

das
heißt wenn sie da besser wird, dann hat sie schon noch eine
Chance auf Verbeamtung oder sehe ich das falsch?

Das dürfte wohl in den meisten Bundesländern so sein.
Je schlechter aber die Gesamtnote ist, desto weiter hinten steht man in der Schlange. In meinem Jahrgang wars zB so, dass bei einem Schnitt von 2,2 Schluss war. Alle die schlechter waren, konnten max. auf einen Jahresvertrag hoffen und mussten sich in den darauf folgenden Jahren immer wieder in die Schlange mit den frischen Absolventen stellen.

Schwierige Situation :frowning:

Gruß
Wawi

Hallo sonne,

Was aber, mal vorsichtig ausgedrückt (und natürlich arg
verpauschalisiert) dazu beiträgt, dass es im 1. Stex kaum
Ehrgeiz gibt („Ich krieg ja eh 'nen Job.“) und anschließend zu
bösem Erwachsen führt („Wie, das 1. Stex zählt 50%?!“).

echt? Du kennst ausschließlich solche Traumtänzer? Ich kenne das zwar nur indirekt und aus anderer Baustelle, da meine Tochter Bio und Chemie studiert hat. Aber auf irgendwelchen Staatsexamensnoten ausgeruht, weil man ja Anspruch auf einen Referendariatsplatz hat, hat sich bei denen keiner. Auch wenn in den NaWi sowieso andere Verhältnisse sind, sowohl bei der Notenvergabe durch die (oft die Lehramtler belächelnden) Prüfer als auch im Bedarf der Lehrer.

Fast möchte ich sagen: Wer so wenig von seinen ureigensten Angelegenheiten weiß, den sollte man wirklich nicht auf Kinder/Jugendliche loslassen.

Gruß, Karin