Hallo,
Es mag durchaus sein, dass der Trainingsraum in manchen
Schulen tatsächlich dazu beiträgt, dass weniger Störungen im
Unterricht geschehen. Aber zur Einsicht führt sie meist nicht.
Das heißt, sie wirkt dann über Angst. Es wird bei dieser
Methode lediglich das Verhalten des Schülers als störend
definiert, es wird aber seltenst hinterfragt, welches
Verhalten des Lehrers oder der Klasse dazu beiträgt.
Ja, diesen Einwand halte ich tatsächlich sogar für berechtigt - läuft es über Angst, so ist es nichts anderes als eine Konditionierung.
Sinn der
Sache ist, zunächst einmla die Ebene der Kognition zu
eröffnen, an der man dann idealerweise anknüpfen kann.
Aha, interessante Theroie. Und wie soll das funktionieren?
Im Idealfall ist es doch so, dass der Schüler spezifisches Material zu seinem Verhalten erhält, welches er in einem ersten Schritt reflektiert zu bearbeiten hat. Das kann beispielsweise ein Zeitungsartikel sein, eine Unfallstatistik o.ä. Bei ganz krassen, „unverbesserlichen“ Fällen auch mal ein (modifiziertes) Verletzungsfoto o.ä.(ist halt eine wahnsinnige Vorbereitungsorgie) Gerade bei Schubsereien oder deutlicher noch in Fällen, in denen Jugendliche Messer mit sich führen, wird nämlich oft deutlich, dass sie sich über die möglichen Folgen gar nicht bewusst sind. Eine Fallschilderung oder gar ein Rollenspiel mit Farbmarkierungsmesser kann da mitunter wirklich einen Denkprozess auslösen. Im vorliegenden Fall könnte beispielsweise eine Vorführung des Fallens nach dem Schubsen den Anlass zur Reflektion geben (man muss das als Lehrer allerdings auch können).
In einem zweiten Schritt sollte der Schüler nun konkret darlegen, was der Grund für sein heute gezeigtes Verhalten ist und weshalb sein Verhalten gerade in diesem Zusammeng des bearbeiteten Material zu betrachten ist. Ferner, weshalb das verhalten nicht erwünscht ist und welche Folgen es für die Beteiligten haben kann (Verletzung, Sanktion etc.)
In einem dritten Schritt soll er nun präzise darlegen, welche Schritte er unternehmen wird, um das Verhalten künftig nicht mehr zu zeigen.
PS: Klar, können Umschdumber gefährlich sein, aber ist nicht
das ganze Leben gefährlich? Oft endet dieses sogar mit dem
Tod.
Was für ein gequirlter Blödsinn!
Hm, leider ist da mein Augenzwinkern zwischen den Zeilen nicht
bei dir rübergekommen. Meine Aussage sollte ironisch sein.
Sorry, ich habe tatsächlich keine Ironie gelesen. Mich stört in Debatten über Gewalt auf dem Schulhof einfach häufig, dass prinzipiell nur zwei Positionen zu geben scheint. Eine, die jegliche kontaktierende Aktion absolut verurteilt (Blödsinn) und eine absolut offene, die alles zulässt (auch Blödsinn). Eine vermittelnde Position, dass Gewalt dann „geht“, wenn sie einverständlich und kontrolliert abläuft (z.B. freundschaftliche Kämpfe o.ä.), findet sich eher selten. Dies hatte ich aber insgesamt hier hineininterpretiert.
MFG Cleaner