10 jährigeres Cairn Terrier Mädchen hat im Dunkeln Angst und will nicht mehr raus

Ein liebes Hallo an alle!

Meine Cairn Terrier Hündin war bis vor kurzem ganz normal.
Jetzt weigert sie sich seit ca. 6-7 Wochen, abends wenn es dunkel ist, rauszugehen. Das war vorher überhaupt kein Problem.
Es ist auch NICHTS vorgefallen, womit man diese Angst erklären kann.
Allerdings hat sie so leicht bläuliche Augen bekommen.
Kann es sein, dass sie im Dunkeln schlechter sieht?
Denn über Tage ist alles gut.

Über hilfreiche Antworten wäre ich sehr froh und sage schon mal DANKE im voraus!
Lieben Gruß,
Maria

Hallo,
ein zehnjähriger Hund ist kein „Mädchen“, sondern eine ältere Dame, wenn du sie schon vermenschlichen willst.
Es kann gut sein, dass sie schlechter sieht. Warum bringst du sie nicht zum Tierarzt, wenn dir an ihren Augen eine Besonderheit auffällt?

Nachlassendes Seh- aber auch Hörvermögen kann zu einer Verunsicherung des Hundes führen. In diesem Alter wäre das durchaus nicht ungewöhnlich.

Weitaus stärker wirkt sich aber in den meisten Fällen das Verhalten des Menschen aus. Ein (in Variationen) oft typischer Verlauf:

Der Hund zeigt Meideverhalten angesichts der Dunkelheit. Der Mensch wendet sich dem Hund zu und beginnt besorgt-freundlich auf ihn einzureden. Er lockt, packt Leckerchen aus und motiviert, geht ein paar Schnittchen nach vorn, dann wieder zum Hund, zupft mal kurz an der Leine, blubbert wieder auf den Hund ein usw.

Der Hund als Rudeltier versteht dieses Verhalten völlig anders als der Mensch dies beabsichtigt hat. Selbst verunsichert, erlebt er seinen zweibeinigen Partner plötzlich als völlig durch den Wind. Was beim Hund ankommt, ist mitnichten liebevolle Zuwendung, sondern starke Unsicherheit beim Menschen.

Die Schlussfolgerung für den Hund: Wenn der so viel Schiss hat und nicht weiß, was zu tun ist, setz ich keine Pfote mehr nach draußen, wenn’s dunkel ist.

Auch wenn der Hund ein Problem mit nachlassender Fähigkeit seiner Sinnesorgane hat - bzw. gerade wenn dies der Fall ist, braucht er in erster Linie eines: Sicherheit durch den Menschen.

Heißt: Verändere dein Verhalten. Leine den Hund ganz normal an und dann geh’ ganz normal raus. Fordere ihn einmal (!) motivierend zum Mitkommen auf und dann gehe los. Der Hund wird sich sträuben, denn er hat nun schon ein Weilchen gelernt, dass es anscheinend gefährlich ist, im Dunkeln rauszugehen.

Aus diesem Grund hilft nur, ihn mitzuziehen. Wenn der Hund ein Geschirr trägt, ist das überhaupt kein Problem. Wichtig ist, nicht zu zögern und nicht nachzugeben, sondern entschlossen weiterzugehen.

Unbedingt fröhlich-freundlich dabei bleiben, denn es gibt keinen Grund für Ärger. Du musst der Fels in der Brandung sein, der Anführer, der in diesem Moment dem Hund beweisen muss, dass da draußen kein Dinosaurier lauert.

Dreh dich nicht zum Hund um, quassle nicht auf ihn ein. Ein zweites, motivierendes „Auf geht’s!“ ist erlaubt, mehr nicht. Der Hund wird irgendwann aufhören, sich zu wehren und die ersten zögerlichen Schritte machen. Dies wird sofort mit einem (!) „Fein!“ gelobt, ohne aber in weiteres Geblubber zu verfallen.

Stattdessen geht’s zügig weiter. Der Hund muss die Erfahrung machen können, dass ihm tatsächlich nichts passiert und dass du weißt, was gemacht wird. Wenn du aufgibst, erzielst du den völlig gegenteiligen Lerneffekt und hast den Hund noch weiter verunsichert.

Bedeutet: Wenn du dich entschließt, das zu tun, musst du es auch durchziehen. Wenn das Meideverhalten noch nicht sehr gefestigt ist, genügt oft schon ein einziges Mal. Am nächsten Abend wird der Hund bereits viel weniger Gegenwehr zeigen.

In drei bis fünf Tagen sollte das Problem gelöst sein.

Jule

Hallo Jule959,

das würde ich sehr gerne machen, kann es mir aber finanziell im Moment nicht leisten.
Mein Mann ist vor 3 Monaten ganz plötzlich verstorben und ich bekomme noch keine Witwen Rente…
Alles Gute für dich.

LG Maria

Sorry Jule959, das war für @bixie gedacht.

LG Maria

Auch Hunde bekommen, wie der Mensch, den grauen Star.
Die geschiderte Verfärbung der Augen deutet darauf hin!
Wenn dem so ist, dann sieht sie in der Dunkelheit bedeutend schlechter. MfG ramses90

Huhu, also im Allgemeinen finde ich die beschriebene Methode von Jule959 gut und auch richtig, aus eigener Erfahrung hab ich aber gemerkt, dass es nicht immer funktioniert. Meine Hündin hatte anfangs auch immer Angst im Dunkeln (wegen ihrer Vergangenheit bevor sie ins Tierheim kam). Dann habe ich ihr zeitweise immer mit einer Taschenlampe geleuchtet. Mittlerweile hat sie ihre Angst verloren, aber wenn dein Hund nicht mehr so gut sieht hilft ihr vielleicht auch eine Taschenlampe, bzw wenn du Glück hast gewöhnt sie sich auch an ihre neue Seh-Situation und wird mit der Zeit auch wieder weniger ängstlich. Viel Erfolg :slight_smile: