11-jähriger 'vergisst' ständig seine Hausaufgaben

Oh Gott, chatairliner,
hoffentlich hast du keine Kinder!!!

ich glaube wenn ernstzunehmende Psychologen und Pädagogen sich bereits Gedanken um den Sinn und Zweck von Hausaufgaben machen, dann hat das sicherlich einen Grund. Einen Grund, den so manches Kind, wenn es einigermassen intelligent ist, schon lange kennt.
Nur den Kindern hört ja niemand zu!
Die Erwachsenen glauben ernsthaft mit Strafen den Sinn von Hausaufgaben eintrichtern zu können. Es ist aber nur ein weiterer möglicher Punkt den Lehrer gerne nutzen um ihre Macht zu demonstrieren. Die Kinder die den Stoff verstanden haben, brauchen keine Wiederholung, und die anderen können ohne Hilfe sowieso keine machen. Also, wo bleibt da der Sinn?
Ich würde dem Verfasser dieses Threads den Rat geben ,eine Schule zu suchen, die im Ganztagsbetrieb arbeitet, denn dort stellt sich das Problem nicht mehr. Noch weitere 4 Jahre dieses Spießrutenlaufen mit zu machen wäre mir echt zu nervig, und ausserdem zerstört es die Basis zwischen Eltern und Kind.

Hallo Moki,

ein wichtiger Sinn von Hausaufgaben ist das Üben. Üben dient dazu gelernte Inhalte zu vertiefen und Fertigkeiten zu erlangen oder zu verbessern. Viele Übungen lassen sich zu Hause im stillen Kämmerlein besser machen als im Klassenverband.
Wenn ein Kind 3 Reihen As „malt“ oder 10 Dreisätze rechnet, hat nichts damit zu tun, ob das Kind verstanden hat, wie ein A auszusehen hat oder wie ein Dreisatz geht. Es geht um das Üben der Fertigkeit. Der Lehrer gibt dann die Rückkoppelung.

Die Vorstellung Kinder würden Dinge freiwillig tun, sobald sie deren Sinn verstehen, halte ich für niedlich naiv. Beispiel: Jedes Kind wird den Sinn verstehen, warum man den Müll raus bringt. Jedes Kind wird auch verstehen, warum es gerecht ist wenn Aufgaben im Haushalt auf mehreren Schultern verteilt werden und jeder etwas dazu beiträgt.
Gemäß deiner Vorstellung sollte es also kein Problem sein, wenn man die Kinder darum bittet den Müll raus zu bringen?

Gruß
Carlos

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Hallo Carlos,
das Üben von Buchstaben in der 1. Klasse ist weit von den Hausaufgaben der 6. Klasse entfernt.
Die Sache mit dem Müll, betrachte ich als nicht vergleichsfähig mit dem eigentlichen Thema, obwohl mir das auch hoch spannend scheint.
Kinder tun am liebsten die Dinge die Spass machen oder eifern ihren Vorbildern nach. Und Hausaufgaben machen keinen Spass, das weiß ich sogar noch aus meiner Schulzeit.
Lernen im Unterricht könnte auch viel mehr Spass machen wenn endlich einige entscheidende Dinge geändert würden, aber dafür sind wir leider nicht zuständig. Wir müssen nur die Folgen ausbaden.
Gruß
Moki

Hallo Moki,

du merkst, dass ich eine gegensätzliche Haltung vertrete.

Hausaufgaben gibt es auch an der Uni. Wenn du beispielsweise Mathe studierst, nimmst du (abhängig von der Uni) jede Woche Aufgaben mit, die auch bewertet werden.
Auch wenn ich heute auf eine Fortbildung gehe, gehört es dazu, dass ich zuhause den Stoff nacharbeite und Übungen mache.

Man kann auf Hausaufgaben verzichten, wenn der Stoff in der Schule nachgearbeitet wird und ausreichend Zeit für Übungen, z.B. in einer Ganztagsschule. Aber das Prinzip bleibt das Gleiche. Der Stoff vom Vormittag sollte innerhalb weniger Tage, am Besten am Nachmittag nachgearbeitet und geübt werden.

Lernen im Unterricht könnte auch viel mehr Spass machen wenn
endlich einige entscheidende Dinge geändert würden, aber dafür
sind wir leider nicht zuständig.

Spaß? Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Die Anforderungen, die verlangt werden liegen weit jenseits Dessen, was man spielerisch erreichen kann. Man kann Schülern dabei helfen die Selbstmotivation zu entwickeln, um bei der Stange zu bleiben, aber Spaß ist das, was nach der Schule kommt. Und du wirst keinen Schüler finden der tiefbetrübt ist, wenn Unterricht ausfällt, und sei er noch so spaßig.

Gruß
Carlos

Die Erwachsenen glauben ernsthaft mit Strafen den Sinn von
Hausaufgaben eintrichtern zu können. Es ist aber nur ein
weiterer möglicher Punkt den Lehrer gerne nutzen um ihre Macht
zu demonstrieren. Die Kinder die den Stoff verstanden haben,
brauchen keine Wiederholung, und die anderen können ohne Hilfe
sowieso keine machen. Also, wo bleibt da der Sinn?

du verkennst das ziel meines beitrags. niemanden - weder kinder noch erwachsene - wird man ohne eine strafe an gesetze binden, wenn diese gesetze quasi von einem selbst umgesetzt werden.
und wenn die fragestellerin etwas gutes für ihr kind möchte, sollte sie ein paar strafen einführen und hier rede ich nicht von prügel oder ohne essen ins bett gehen, sondern von konstruktiver strafe wie entzug von dingen, die man gerne hat/macht. …denn so ist das ganze leben…

Ich würde dem Verfasser dieses Threads den Rat geben ,eine
Schule zu suchen, die im Ganztagsbetrieb arbeitet, denn dort
stellt sich das Problem nicht mehr. Noch weitere 4 Jahre
dieses Spießrutenlaufen mit zu machen wäre mir echt zu nervig,
und ausserdem zerstört es die Basis zwischen Eltern und Kind.

so wenig wie die eltern über ihren schatten springen können und die zügel anziehen,so wenig kann es der sohn - logisch. eine andere schule wäre da vielleicht wirklich das beste - eine, wo keine hausaufgaben mehr nötig sind und es keine schlechte noten mehr gibt. falsch für die erziehung, aber egal…hauptsache, keine 5er mehr.

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Kinder tun am liebsten die Dinge die Spass machen oder eifern
ihren Vorbildern nach. Und Hausaufgaben machen keinen Spass,
das weiß ich sogar noch aus meiner Schulzeit.

spaß? kinder sollen auch nicht des spaßes wegen in die schule - das ist nur ein schöner nebeneffekt - das darf aber nicht bedingung für die schule sein. die schule ist ein erster weg im leben, der einem kind pflichtbewusstsein übertragen soll. wenn man es sich leisten kann, dass sein kind in eine gesellschaft hineinwächst, die das nicht notwendig hat, kann man natürlich die schule wechseln, aber ich weiß nicht, ob die fragestellerin nicht zum normalen bürgertum kommt und damit nur vor einem problem wegrennen würde - nämlich dem, dass sie ihren sohn nicht unter kontrolle hat.

ich würde ehrlich gesagt fast so weit gehen und behaupten, dass sie alleine kämpft - ohne ihren mann.

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Hai, Carlos,

du merkst, dass ich eine gegensätzliche Haltung vertrete.

ich schließe mich Dir an: tägliches Üben nach dem Unterricht ist sau-wichtig und zwar auch und gerade für die Überflieger, die alles beim ersten Erklären verstanden haben…

Mathe studierst, nimmst du (abhängig von der Uni) jede Woche

…und wenn Du nicht von klein auf die Methoden des Unterrichtsnachbearbeitung gelernt hast und nicht gelernt hast, regelmäßig zu lernen, dann fliegt man nämlich erstmal böse auf’s Maul - auch und gerade als Überflieger…

Gruß
Sibylle

hallo Carlos,
ich denke nicht, dass wir so konträr sind.
Wahrscheinlich kann ich nicht so gut ausdrücken was ich eigentlich meine. Sicher leben wir(leider) in einer Leistungsgesellschaft, aber ich habe halt schon sehr viele intelligente Schüler an diesem System scheitern gesehen. Und das macht mir Kopfschmerzen.
Man kann doch nicht erwarten, dass junge Menschen, die einigermassen klug sind und das System (wenn ich nicht funktioniere wie andere das wollen, werde ich bestraft) durchschauen, dass sie ohne zu mucken mitmachen?!

Unsere Aufgabe als Erzieher und Eltern ist doch, so gut es geht, unsere Nachkommen in das bestehende System einzugliedern.
Aber leider ist das oft zum Scheitern verurteilt, denn wenn ich zu Hause fast ohne Strafen (auch bei Pubertierenden)auskomme, nur mit logischen Konsequenzen, geht es an den Schulen etwas anders zu.
Die Lehrer haben doch kaum noch Zeit und Muße zu den Schülern ein Verhältnis aufzubauen, das auf gegenseitigem Vertrauen basiert. Für einen guten Lehrer macht jeder Schüler freiwillig Hausaufgaben um ihm zu gefallen und um gerechte Anerkennung zu finden.
Leider üben heute noch zu viele den Lehrerberuf aus ohne Kinder wirklich zu mögen. Und das ist das eigentliche Problem und nicht die Kinder, die keine Hausaufgaben wollen.

Ich weiß ja nicht was du beruflich machst, aber es ist doch bestimmt auch schön für dich, wenn du mit Freude zur Arbeit oder zum Studium gehst und nicht montags schon denkst, hoffentlich ist die Woche bald um.
Und genau das wünsche ich mir auch für Schüler, dass sie gerne die Schule besuchen und nachmittags nicht zu müde sind um ihrer Freizeit nachzugehen.

so mach ich´s
hallo,

ich denke nicht, dass wir so konträr sind.
Wahrscheinlich kann ich nicht so gut ausdrücken was ich
eigentlich meine. Sicher leben wir(leider) in einer
Leistungsgesellschaft, aber ich habe halt schon sehr viele
intelligente Schüler an diesem System scheitern gesehen. Und
das macht mir Kopfschmerzen.

was heißt scheitern für dich?

Unsere Aufgabe als Erzieher und Eltern ist doch, so gut es
geht, unsere Nachkommen in das bestehende System
einzugliedern.

richtig!!! und das bedeutet nicht, sie mit samthandschuhe anfassen, wenn sie einen tritt in den hintern brauchen, sonst landen sie auf der straße, wenn sie erwachsen sind, weil sie jedes mal eingeschnappt keine lust haben, wenn der chef etwas verlangt.

ich habe meinen freund zu mathe verpflichtet. er möchte sein abitur nachholen und hasst mathe. er möchte sprachen, kunst, geschichte oder ähnliches studieren. ich weiß nicht mal, ob er gut in der schule ist oder nicht, aber da er mathe hasst, habe ich ihm ein buch gekauft und ihn zu mathe verpflichtet, sonst kann er nämlich das abitur und somit seine zukunft nicht so gestalten wie er plant. jeden tag setzt er sich nun hin und macht etwas mathe. ich will nicht, dass er alles sofort versteht. er soll den stoff einfach, solange die schule noch nicht beginnt, bearbeiten, sodass er nachher nicht so mit den ohren schlackert. gerade heute abend vor einer halben stunde habe ich mich eine halbe stunde mit ihm hingesetzt - widerspenstig wie er ist(denn er hasst mathe ja abgrundtief) - und habe ihm nur ganz wenig grundlageninput gegeben, wo ich selbst erst noch mal nachlesen musste. ich hab mich selbst hingesetzt und bin einfach 3 aufgaben durchgegangen, um mich etwas zu erinnern - hab auch wikipedia genutzt. so…ein paar gute worte…ein paar worte von seiner zukunft…und schon hatten wir das buch aufgeschlagen vor uns liegen. kurz erklärt, dass sollte er einfach versuchen,eine aufgabe noch mal zu machen.
ich war selbst überrascht, mit welcher freude er plötzlich mitmacht. wir haben dann zusammen 2 aufgaben gemacht und es uns gegenseitig erklärt - 30-40min waren im nuh um und er völlig motiviert an sein photoshpprogramm gegangen, um etwas malen zu üben.

ich bin zwar kompromissbereit, aber er kommt nicht drumrum. und wenn er etwas nicht versteht, dann hänge ich mich da mit rein und versuche es zu verstehen, dass ich es ihm erklären kann oder einfach mitreden kann. wenn man nämlcih zu zweit ist, versteht man nicht nur mehr, sondern man hat einen dialog - jemanden, der antwortet, mitdenkt und gedankenstützen geben kann.

ich weiß noch genau, dass sich meine mutter, wenn ich wirklich probleme hatte, immer mit mir hingesetzte hat und das, was sie konnte, rübergebracht hat. das fing in der 1. klasse mit sowas einfachen an wie z.b. himmelrichtungen(norden,süden, nordnordost usw.)…mann, war das schwierig:smile:
und mit musik ging es weiter…auch geschichte oder deutsch…da wird eben beim spazierengehen einfach ein bisschen dekliniert oder präpositionen geübt.

was ich sagen will, ist, dass die eltern hier einfach mit taten und straffem durchsetzen was erreichen. damit dürfen sie ihn aber nicht alleine lassen, sondern sie müssen ständig dahinter bleiben - nicht täglich, aber ab und zu und dann wird mitgemacht und interesse gezeigt - nicht mit worten oder ermahnungen, sondern mit taten - mitmachen, selbst aktiv bestandteil des lernens werden.
UND DAS WIRD NICHT ERBETTELT ODER ERBETEN, SONDERN DAS WIRD EINFACH GEMACHT.PUNKT.
der junge ist 11 oder so…mit 15 ist das schwieriger - mit 17 unmöglich.sie haben jetzt die letzte chance dazu.

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