11-jähriger 'vergisst' ständig seine Hausaufgaben

Hallo liebe www´ler,

ich habe folgendes Problem:

Unser 11-jähriger Sohn (6. Klasse einer Realschule) kassiert eine „Straf“-5 nach der anderen, weil er ständig seine Hausaufgaben nicht oder nicht vollständig macht, und versaut sich damit immer wieder seinen Notendurchschnitt.

Eigentlich soll er seine Hausaufgaben in der Schule in sein dafür vorgesehenes Hausaufgabenhaft eintragen. Weil das in der Vergangenheit nicht gut funktionierte, haben wir in einem gemeinsamen Gespräch zwischen Klassenlehrer, unserem Sohn und uns vereinbart, dass er - um sicher zu sein, dass er die Hausaufgaben vollständig notiert hat - am Ende jeder Stunde beim jeweiligen Fachlehrer die zu machenden Hausaufgaben abzeichnen läßt. Damit war er auch absolut einverstanden und empfand das sogar als gute Idee.
Nachdem es zwei, drei Wochen funktionierte, ist er jetzt aber wieder nachlässiger geworden und läßt nicht mehr oder nur noch teilweise abzeichnen. Die Folge: die Hausaufgaben werden wieder nur unvollständig oder gar nicht gemacht.

Heute war es dann wieder soweit: der Mathelehrer hat ihm nach der sechsten fehlenden HA eine 5 verpasst.

Was wir nicht verstehen: Unser Sohn fühlt sich offensichtlich sowohl an der Schule als auch in der Klasse als auch mit den Lehrern sehr wohl und bittet sogar flehentlich, dass er dort bleiben kann (nur droht jetzt allmählich die Nicht-Versetzung: Deutsch und Mathe sind noch knapp ausreichend, Englisch ist schon mangelhaft). Auch seine sonstigen schulischen Leistungen sind - auch nach Meinung der Lehrer - ok. Er steht in allen Fächern von den reinen Leistungsnoten zwischen 2 und 4.

Aber dieses Thema „fehlende Hausaufgaben“ reißt ihn immer tiefer runter. Inzwischen ist die Englisch-Lehrerin bereits der Meinung, dass unser Sohn sie absichtlich versucht, zu verar…
Wenn wir ihn auf die Missstände ansprechen, versichert er immer wieder, dass ihm bewußt ist, welche Konsequenzen drohen könnten und betont glaubhaft, zukünftig die HA vollständig aufzuschreiben und dann auch zu machen.

Wir wissen uns nun so langsam keinen Rat mehr (das Ganze geht jetzt schon seit den Sommerferien so). Wir haben lange Gespräche geführt, wir haben gebettelt, gedroht, geschimpft, Hilfe angeboten, kontrolliert, belohnt - eigentlich die ganze Palette einmal rauf und runter.

Aber vielleicht hat ja hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und noch einen Tipp für uns. Oder wir sehen inzwischen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und so bleibt nur das Motto dieses Forums: Wer weiß was?

Wahnsinn, komme gerade von einem ebenfalls 11jährigen Realschüler, auch sechste Klasse, der genau das Gleiche macht!
Wie wäre es, wenn Ihr einen zuverlässigen Klassenkameraden (geduldig sollte er auch sein) sucht und den jeden Abend anruft und Euch noch mal die Hausaufgaben durchsagen lasst und dann gegencheckt?
Noten auf Hausaufaufgaben habe ich noch nie gehört, hier gibt es nur Nachsitzen. Mein Hausaufgabendauervergesser wohnt im Moment praktisch in der Schule.
Wünsche Euch viel Erfolg und starke Nerven!

Hallo,

als außenstehender ist das natürlich schwierig zu beurteilen.

Einerseits entsteht bei mir der Eindruck, dass ihr eurem Sohn vermittelt, dass ihr ihn unterstützt und euch für in einsetzt, wenn er nachlässig wird (Lehrer dazu bringen HA abzuzeichnen). Das kann ihm nat. das Gefühl geben, wenn er sich nicht kümmert, tun es die Eltern.

Andererseits beschreibst du ihn als Kind, das will, aber es nicht schafft.

Abzuklären wäre also

  1. ob er Probleme mit der Aufmerksamkeit hat
  2. ob er gelernt hat, dass ihm unangenehme Sachen abgenommen werden, wenn er sich „hilflos“ stellt.

Wenn wir ihn auf die Missstände ansprechen, versichert er
immer wieder, dass ihm bewußt ist, welche Konsequenzen drohen
könnten und betont glaubhaft, zukünftig die HA vollständig
aufzuschreiben und dann auch zu machen.

Irgendwas scheint da aber nicht ganz hinzuhauen. Denn offensichtlich schreibt er eben nicht alle HA auf.

Ich bin nur so skeptisch, weil mein Nachbar seiner Tochter bedingungslos vertraut. Alle merken, dass sie ein verlogenes kleines, verzogenes und provozierendes Biest ist. Die Eltern glauben ihr aber alles, und wenn 2 Erwachsene beteuern, dass sie lügt.

Ich will euch nichts unterstellen!! und schon gar nicht urteilen oder verurteilen!, aber ich erlebe halt selbst, wie unkritisch manche Eltern sind, und wie instinktiv Kinder Mechanismen erkennen und nutzen, ohne dass sie dies bewusst manipulativ anwenden.

Wir wissen uns nun so langsam keinen Rat mehr (das Ganze geht
jetzt schon seit den Sommerferien so).

Das ist ja ein überschaubarer Zeitraum, wo man auch von einer Phase aqusgehen kann. Wenn es vorher diese Probleme nicht gab, könnte es sich ja um eine neue Erprobung von Reaktionen der Eltern handeln. Vielleicht fühlt er sich vernachlässigt und sucht so nach Aufmerksamkeit? Bitte nicht negativ oder persönlich nehmen!!! Manchmal merkt das als Eltern gar nicht, bzw. gibt es auch objektiv keinen Grund sich vernachlässigt zu fühlen. Manchmal reichen Kleinigkeiten, wo man dem Kind einfach nur mehr Selbstständigkeit und Freiheit geben will und es dies als Vernachlässigung empfindet.

Wir haben lange
Gespräche geführt, wir haben gebettelt, gedroht, geschimpft,
Hilfe angeboten, kontrolliert, belohnt - eigentlich die ganze
Palette einmal rauf und runter.

Dies spricht halt auch wieder um sehr viel Bemühungen, die ein Kind so auffassen kann. "Meine Eltern kümmern sich, machen und tun um mich da hinzubringen dass ich funktionmiere. Funktioniere ich nicht, werden sie weiterhin aktiv und unterstützen mich.

Aber vielleicht hat ja hier jemand ähnliche Erfahrungen
gemacht und noch einen Tipp für uns. Oder wir sehen inzwischen
den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und so bleibt nur das
Motto dieses Forums: Wer weiß was?

Wissen tue ich nichts. Ich kann nur Vermutungen anstellen und hoffen, dass du dich nicht verletzt und angegriffen fühlst durch meine Gedanken und Ideen!

TM

Hi Camelot,

und was ist bei den Gesprächen herausgekommen >warum_ er seine Hausaufgaben nicht macht? Keinen Bock? Vergesslichkeit? Abgelenkt? Stoff zu schwer? Lach nicht: Kann er lesen (diesen Fall hab ich mal von einem befreundeten Schulpsycholog gehört)?

Grüße,
JPL

Hallo Camelot,

tröstet es Dich wenn ich sage, daß ich zwei von dieser Sorte habe?

So wie Du es beschrieben hast, hast Du meine Jungs 1 : 1 beschrieben.

Tja und auch ich verzweifel an diesem Umstand und auch die Jungs leiden darunter.
Warum sie sich aus dieser Situation nicht befreien können ist mir unbegreiflich, den Lehren übrigens auch, die nach eigenen Angaben bisher noch keine solch hartnäckigen Fälle gehabt haben.

Appelle an den Verstand sind, wenn überhaupt, nur sehr kurzfristig wirksam und so richtig weiter weiß ich mittlerweile auch nicht.

Auf ADS wurde getestet und das ist es nicht, aber es liegt eine grenzwertige Ablenkbarkeit und Konzentrationsschwäche vor. Dazu kommt noch eine mittelprächtige Rechtschreibleseschwäche.
Die Leute vom schulpsychologischen Dienst haben die Jungs getestet und sehen keine Indikation für eine weitergehende Therapie. Das verstehe ich zwar nicht und werde da weiter Aktion machen.

Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Gandalf

Hallo,

und auch die Jungs leiden darunter.

wie äußert sich das?

Dein Beitrag hat mich stimuliert und einen Aspekt meiner Probleme ins Bewusstsein gebracht.

Mein Sohn ist extrem vergesslich. Da er sogar Einladungen zu Geburtstag, Kino etc. vergaß, dachte ich es ist tatsächlich etwas nicht in Ordnung mit ihm.
Ich war beunruhigt, da mir nicht in den Kopf wollte, dass ein Kind sogar Einladungen vom besten Freund vergisst.
Inzwischen bin ich mir trotz Beteuerungen seinerseits sicher, dass es einfach Richtung Desinteresse, mangelnder Ehrgeiz, Faulheit und fehlende Disziplin geht.
Eintrichtern kann ich ihm das nicht, und ich habe akzeptiert, dass ich da entweder einiges in meiner Erziehung versäumt habe, oder er eben so ein Typ Mensch ist, es seine Natur (schüchtern) ist.

Ich glaube ihm zwar, dass er gerne einiges besser machen würde, aber er schafft es einfach nicht. Er ist auch schlechter in der Schule, als er sein müsste. Seine HA macht er aber regelmäßig und gewissenhaft, und auch lernt er freiwillig ohne Aufforderung. Aber eher halbherzig und nicht kontinuierlich.

Mein Problem ist, dass ich kein „Druckmach-Typ“ bin. In letzter Zeit erwähnt er immer mehr, dass ich ihm Druck machen soll. Da fehlt mir allerdings selbst die Disziplin und Durchhaltevermögen.
Ich habe mir schon überlegt, ob ich mein Kind nicht durch zu viel Freiheit und zu wenig Druck überfordert habe. Er schreit quasi nach Druck von mir und ich kann ihm den nicht geben. Zumindest nicht nachhaltig und dauerhaft. Ich habe zu sehr auf Selbstverantwortung, Selbsttändigkeit und Selbstbestimmung gesetzt und dabei übersehen, dass ihn das anscheinend (zeitweise) überfordert hat.

Jetzt habe ich den Salat :frowning: Ein williges Kind, das nicht alleine kann und eine Mutter hat, die es nur zeitweise schafftt, ihn unter Druck zu setzen.

Er weiß, dass es ihm seine „Faulheit“ und Trägheit schadet und dass er mehr leisten kann, dass es Pflichten und Unannehmlichkeiten gibt, durch die man durch muss und es „sich gehört“ sich anzustrengen, sich durchzubeißen.

Warum sie sich aus dieser Situation nicht befreien können ist
mir unbegreiflich, den Lehren übrigens auch, die nach eigenen
Angaben bisher noch keine solch hartnäckigen Fälle gehabt
haben.

Mir kam in den Sinn, dass in unserer Familie eine Neigung zur Depression liegt. Bei uns ist es somit evtl. eine Art Antriebsschwäche.
Ansonsten fällt mir nur mangelndes Durchhaltevermögen, Desinteresse, mangelnde Konzentration ein.

Appelle an den Verstand sind, wenn überhaupt, nur sehr
kurzfristig wirksam und so richtig weiter weiß ich
mittlerweile auch nicht.

Da unterscheiden sich unsere Fälle. Verstandesmäßig ist er top, aber an der Umsetzung hapert es. Aber mal ehrlich. Kennen wir das nicht alle ein bisschen :wink:

Auf ADS wurde getestet und das ist es nicht, aber es liegt
eine grenzwertige Ablenkbarkeit und Konzentrationsschwäche
vor. Dazu kommt noch eine mittelprächtige
Rechtschreibleseschwäche.

ADS wurde bei meinem diagnostiziert, aber ich hatte es nicht ernst genommen. In RS ist er schlecht, Leseverständnis und sprachlicher Ausdruck ist jedoch prima.

Die Leute vom schulpsychologischen Dienst haben die Jungs
getestet und sehen keine Indikation für eine weitergehende
Therapie. Das verstehe ich zwar nicht und werde da weiter
Aktion machen.

Villeicht mal auf Wahrnehmungsstörungen testen lassen. Es gibt da Teilleistungsstörungen, die immense Auswirkungen haben.
Da bei deinen Kids ja auch ein Leidensdruck besteht, könnte es vielleícht helfen, sie psychologischen, oder sonstigen Tests zu bewegen, um der Sache näher zu kommen.

TM

Moin,

ich denke, der erste Schritt sollte sein sicherzustellen, dass dein Sohn die Hausaufgaben überhaupt komplett aufschreibt.

Dazu müsste man mehr über die Umstände wissen, wie die Aufgabenstellung vermittelt wird. Werden die Hausaufgaben an die Tafel geschrieben? Werden sie mündlich vorgetragen? Werden sie gegen Ende der Stunde oder wenn es vielleicht sogar schon geklingelt hat und ein Teil der Schüler schon gedanklich in der Pause ist vorgetragen?

Wichtig ist, dass dein Sohn sich merkt, dass er das Klassenzimmer nicht eher verlässt, bis er sicher ist, dass er alle Hausaufgaben korrekt eingetragen hat. Stehen die Hausaufgaben an der Tafel, muss er eben so lange sitzen bleiben, bis er alles abgeschrieben hat. Werden die Hausaufgaben nur mündlich genannt, ist dann überhaupt sicher, dass euer Sohn selbst wenn die Situation ruhig ist, dies alles mitbekommt? Mach mal einen Test. Eure Sohn soll eine Aufgabe erfüllen, die ihm nur mündlich gestellt wird (z.B. schreib das erste Wort auf Seite 5 in dem Buch „irgendein Buch von dem du weißt, dass dein Sohn es hat“ auf). Dies soll er aber nicht sofort machen , sondern die Aufgabe erstmal irgendwo notieren. Wie leicht fällt ihm das? (Manche Leute haben große Probleme sich etwas zu merken, wenn sie es nur hören , insbesondere wenn dies in einer unruhigen Umgebung geschieht und sie gedanklich eigentlich schon woanders, z.B. in der Pause sind).

Wie gesagt, wichtig ist, dass euer Sohn das Klassenzimmer nicht verlässt, ehe er nicht alle Hausaufgaben aufgeschrieben hat. Wenn er es selbst nicht ganz mitbekommen hat, kann er z.B. seinen Banknachbarn fragen (hat der immer seine Hausaufgaben?) oder er muss eben nochmal beim Lehrer nachfragen.

Der nächste Schritt wäre dann, die Hausaufgaben auch zu machen, aber das ist ein anderes Problem :smile:

Gruß
Marion

Hallo agnes,

und auch die Jungs leiden darunter.

wie äußert sich das?

sie sagen es und das durchaus glaubwürdig. Sie merken ja, daß sie so Probleme kriegen.
Nur wenig später sind andere Sachen viiiiiel interessanter.

Mein Sohn ist extrem vergesslich.

Ach nee :wink:
Kenne ich gar nicht.
Die Jungs haben vor einiger Zeit ihre Regenjacken bei Freunden vergessen und sind so ein paar mal naß geworen.
Die Lektion ist jetzt wohl gegessen dachte ich frohlockend, aber nur wenig später haben beide! ihre Jacken wieder vergessen.

Inzwischen bin ich mir trotz Beteuerungen seinerseits sicher,
dass es einfach Richtung Desinteresse, mangelnder Ehrgeiz,
Faulheit und fehlende Disziplin geht.

In einigen Fächern gehören sie (wenn sie mal gerade Interesse haben) zu den besen in er Klasse, aber solche Spitzlichter sind nicht die Regel. Fächer, die sie nicht interessieren (und das sind leider die Hauptfächer) gehen ihnen meist am Allerwertesten vorbei.

Eintrichtern kann ich ihm das nicht, und ich habe akzeptiert,
dass ich da entweder einiges in meiner Erziehung versäumt
habe, oder er eben so ein Typ Mensch ist, es seine Natur
(schüchtern) ist.

Hm, sie sind weder schüchtern, noch glaube ich, in ihrer Erziehung großes versäumt zu haben. Aber sie können hartnäckig dessinteressiet sein.

Er ist auch
schlechter in der Schule, als er sein müsste.

Jepp

Seine HA macht
er aber regelmäßig und gewissenhaft, und auch lernt er
freiwillig ohne Aufforderung.

Das nun so gar nicht.

Verstandesmäßig ist er
top, aber an der Umsetzung hapert es.

Kapieren tun sie es auch, aber nur ein paar Minuten (oder höchstens Stunden), dann reißt der Schlendrian wieder ein.

Villeicht mal auf Wahrnehmungsstörungen testen lassen. Es gibt
da Teilleistungsstörungen, die immense Auswirkungen haben.

Die Jungs sind auf was weiß ich nicht alles getestet worden. Physisch wie psychisch, aber da gab es keine Befunde.

Da bei deinen Kids ja auch ein Leidensdruck besteht, könnte es
vielleícht helfen, sie psychologischen, oder sonstigen Tests
zu bewegen, um der Sache näher zu kommen.

Wie gesagt, sie sind in ihrer Unart leider seeeehr konsequent :wink:

Gandalf

Hallo,

ergänzend dazu noch:

Dazu müsste man mehr über die Umstände wissen, wie die
Aufgabenstellung vermittelt wird. Werden die Hausaufgaben an
die Tafel geschrieben?

Wenn ja - sieht er wirklich scharf? Oder benötigt er eventuell eine Brille? *

Werden sie mündlich vorgetragen?

Hört er wirklich gut? Auch bei erhöhtem Geräuschpegel?

Beste Grüße

=^…^=

*Mein Tochterherz ist nur wenig kurzsichtig und kann auch mit Zusammenkneifen der Augen noch erkennen, was an der Tafel steht - aber seit sie eine Brille hat, ist ihre Teilnahme am Unterricht - und auch die Zahl der gemachten Hausaufgaben *g* - sprunghaft angestiegen.

Hallo

eine Freundin hatte letztes Jahr ziemlich das selbe Problem mit ihrem Sohn (damals auch 6.Klasse, G8-Gymnasium).
ADS,gesundheitl.Gründe, Probleme in der Klasse oder mit Lehrern etc. konnte man auch bei ihm als mögl.Faktoren ausschließen. Er war u.ist ein kluger Junge, von der Grundeinstellung her nicht „faul“ , hat selber auch immer Wert auf gute Heftführung u. gute Arbeitsergebnisse gelegt usw. - bis einschl. 5.Klasse gab es da nie Probleme.

Ab der 6.Kl. haben sich „von aussen“ aber doch einige Sachen geändert:

  • Zum ersten Mal wurden sie nicht mehr ausschließlich im vertrauten, reinen Klassenverband unterrichtet, sondern wurden in einigen Fächern aufgeteilt und kamen mit Schülern aus Parallelklassen zusammen (z.B. wegen der ab der 6.Kl.eingeführten 2.Fremdsprache Aufteilung in Lateiner- u.Franzosen-Gruppen). Dadurch kam es teilweise zu „organisatorischem“ Durcheinander (erst im letzten Moment erfahren, in welchem Raum welche Gruppe heute Unterricht hat; von Klassenraum zu Klassenraum hetzen, um noch pünktlich zu kommen usw.).

  • Es gab auch im Unterricht selbst Neuerungen: In manchen „Misch“-Kursen wurde keine feste Sitzordnung mehr verlangt, d.h. die Schüler konnten sich jede Stunde anders umsetzen; wer zuletzt reinkam, musste halt sehen, wo er noch einen Platz fand. (Sprich: viel Unruhe…für Kinder, die ihren „festen Rahmen“ u. Tischnachbarn brauchen, keine besonders konzentrationsfördernde Regelung).

  • Zudem kamen neben der 2.Fremdsprache auch andere,arbeitsintensive neue Fächer dazu sowie auch ein deutlich höherer Stunden-und Arbeitsumfang (mehrmals 8 Stunden Unterricht pro Woche).

  • In der 5.Klasse hatten sie noch eine wöchentliche „Klassenlehrer-Stunde“ , d.h.eine Std.pro Woche,wo Klassenprobleme, Fragen, Streits usw. angesprochen u.Lösungen gesucht werden konnten usw. Diese Stunde fiel ab der 6.Kl.komplett weg, d.h. viele „Klassenproblemchen“ mussten ungeklärt mit in die Unterrichtsstunden genommen werden u.haben sicherlich teils auch gedanklich abgelenkt u.beschäftigt.

  • Ab der 6.Klasse kam bei etlichen Schülern auch deutlich der erste Schub Richtung Pubertät durch: verstärkte „Territorialkämpfchen“; neue Rangordnungs-Abläufe; „alte“ Freundschaften veränderten sich; der beste Kumpel war plötzlich in den Pausen abweisend und mehr an Mädels als an Fußball interessiert,usw.

  • In der 5.Klasse waren die Hausaufgaben konsequent von ALLEN Lehrern immer erst am Stundenende genannt und dann an eine extra dafür vorgesehene Hausi-Tafel geschrieben worden (als „langsames“ Umgewöhnen von der Grundschule gedacht); ab der 6.Kl. fiel das von heute auf morgen weg , die Aufgaben wurden teilweise mitten im Stundenablauf mündlich aufgegeben u.am Stundenende auch nicht mehr wiederholt (womit besseres Zuhören geschult werden sollte).

Man war und ist da allerdings seitens der Lehrer von Anfang an sehr strikt u. allgemein konsequent: Wer Hausaufgaben/Material teils oder ganz nicht dabei hat, bekommt einen Strich im Klassenbuch und beim betreffenden Fachlehrer die Note 6 eingetragen; wenn in der nächsten Stunde unaufgefordert die nachgemachte Aufgabe vorgezeigt wird , wird die 6 gestrichen, der Strich bleibt aber im Klassenbuch. Wird die Aufgabe nicht nachgemacht u.vorgezeigt, gab es eine 2.Sechs und einen 2.Strich. Wird die Aufgabe danach vorgezeigt, bleibt eine Sechs stehen sowie auch der 2. Strich. Beim 3.Strich gibt es einen Mitteilungsbrief an die Eltern plus eine zweite 6.

Das gab anfangs massenhaft Probleme mit fehlenden Hausaufgaben in der Klasse u.genau solche Noteneinbrüche wie du beschreibst. Die meisten Kinder haben sich da aber sehr schnell drauf eingestellt - die anderen hatten dann halt entsprechende Notenprobleme, teils versetzungsgefährdend.

…am Ende jeder Stunde beim jeweiligen Fachlehrer die zu machenden Hausaufgaben abzeichnen läßt.

Würde hier kein Lehrer machen - nicht mehr in dem Alter und an einer weiterführenden Schule.

Was wir nicht verstehen: Unser Sohn fühlt sich offensichtlich sowohl an der Schule als auch in der Klasse als auch mit den Lehrern sehr wohl und bittet sogar flehentlich, :dass er dort bleiben kann .

Aber wirklich akut „bedrohlich“ war es für ihn bisher ja noch nicht. Die Sechs ist heute - bis zum nächsten Zeugnis dauert es noch lang, und bis dahin wird alles bestimmt irgendwie von alleine wieder "gut… Die möglichen Endkonsequenzen sind für ihn z.Zt.wohl eher noch ein rein „theoretisches“ Problem als ein wirklich „gefühltes“. Wenn er kein Problem mit den Augen,dem Gehör oder sonstwas „Spezielleres“ hat, wird es ja vermutlich entweder an den äußeren Lernumfeld-Umständen oder aber an seiner persönlichen Konzentration oder Aufmerksamkeit/Interesse liegen.

Die „äußeren Umstände“ werdet Ihr selten beeinflussen oder ändern können.Damit muss er letztlich wohl einfach klarkommen. Das fällt dem einen leichter als dem anderen. (Die Elternschaft meiner Freundin hat aber zumindest erwirkt, dass in allen Fächern wieder feste, rotierende Sitzordnungen eingeführt wurden. Dieses „jede Stunde woanders sitzen dürfen“ hatte auch nach Ansicht der Lehrer zuviel Unruhe und Zeitverlust durch Sitzplatz-Diskussionen gekostet u.wurde deshalb wieder geändert.)

Wir wissen uns nun so langsam keinen Rat mehr (das Ganze geht jetzt schon seit den Sommerferien so).

Siehe oben. Hat sich seit den Sommerferien um ihn herum im Schulalltag irgendetwas stark verändert,was diese Unkonzentriertheit bei ihm auslösen oder begünstigen könnte? Hat er diese „Merk-Probleme“ nur in bestimmten Fächern /Stunden…lässt sich da irgendein Muster erkennen usw…? Was sagt ER denn ,woran es an „Vergess-Tagen“ gelegen haben könnte? - Das soll keine „Entschuldigung“ für ihn sein oder so…aber falls man da was Konkretes findet, könnte es zumindest ein Ansatz sein, für ihn persönlich vielleicht bessere Lösungen und andere Arbeits- techniken o.s. zu finden, die ihm bei der Konzentration helfen. Wenn dieses Problem doch erst seit den Ferien aufgetaucht ist, sind es vielleicht wirklich „nur“ äußere Faktoren, an die er sich leider einfach noch nicht gewöhnt hat.

Und natürlich muss man auch die beginnende Pubertät bedenken. Das Herz und das Hirn beschäftigen sich da in dem Alter doch oft völlig unkontrolliert und willkürlich mit allem möglichen Kram (Freundschaften, Schulhof-Streits, Lehrerkommentar, Mädchen usw.) und die Kinder sind mit ihren Gedanken überall…nur nicht beim Unterricht oder beim Hausaufgabenheft. Das hat doch dann nichts mit Lehrer-Verar… zu tun. :wink:

Wir haben lange Gespräche geführt, wir haben gebettelt, gedroht, geschimpft,Hilfe angeboten, kontrolliert, belohnt - eigentlich die ganze Palette einmal rauf und runter.

Damit habt Ihr ihm (und auch den Lehrern) ja klar gezeigt, dass Ihr Anteil nehmt, Euch interessiert und auch Hilfestellung anbietet usw. Mehr kann man nicht tun. Das Schwierigste ist aber vielleicht für Euch: jetzt SEINE Angelegenheit und SEIN Problem wieder an ihn zurückzugeben…denn es ist SEIN Problem, nicht Eures. Es ihm zu seiner eigenen Verantwortung und Handhabung zurückzugeben ist bestimmt nicht leicht - weil Ihr als Erwachsene ja seht, worauf er da eventl.zusteuert und welche Folgen es haben kann für ihn. Und natürlich will man sein Kind vor so „völlig unnötigen“ Fehlern und Konsequenzen wie Sitzenbleiben usw. am liebsten bewahren…ist ja klar. Aber wenn er wirklich „selbstständig und verantwortungsvoll“ werden soll, muss er doch letztlich auch die Gelegenheit haben, Fehler überhaupt MACHEN zu können und DANN daraus „am eigenen Leib“ zu lernen…und Verantwortung für sein eigenes Handeln zu erkennen…oder? IHR könnt Euch den Mund fusselig reden - er wird vermutlich nicht „lernen“, was es heisst, wegen fehlender Hausaufgaben in eine neue Klasse „runterzuwandern“ , bis ER sich tatsächlich mit dieser neuen Klassensituation fühlbar und real auseinandersetzen muss.

Meine Freundin hatte damals dieselbe schwierige Situation und viel Drama zuhause deswegen. Sie haben sich als Eltern aber letztlich gefragt, was ihnen unterm Strich wichtiger ist:
Dass der Junge wirklich nachhaltig kapiert: "Alles, was ich tue oder unterlasse, hat für MICH Folgen. ICH habe die volle Verantwortung- aber auch die Wahl und Möglichkeit, Dinge zu handhaben und zu lenken, wie ich sie mir vorstelle " ?
Oder ist es am wichtigsten, dass der Junge das Schuljahr noch schafft und mit seiner Klasse zusammen bleiben kann und kein Sitzenbleiber wird usw.

Seine Eltern haben ein Schuljahr „Verlust“ in Kauf genommen und den ersten Weg gewählt. Sie haben die „veränderbaren“ äußeren Umstände geändert (wieder feste Sitzordnung erbeten und bekommen)- aber ansonsten IHM die volle Verantwortung zurückübergeben, ohne Theater und Schimpfen. („DU entscheidest, wie du deine Schule durchlaufen willst - wir hoffen, dass du GUTE Entscheidungen für dich triffst… oder ansonsten daraus lernst“). Und das haben sie auch den Lehrern gegenüber so erklärt, damit diese Bescheid wussten.

Der Junge IST letztlich wegen der Hausaufgaben-und Arbeitsverhalten-Zensuren sitzengeblieben, war todunglücklich deswegen, hat sich aber schnell in die neue Klasse eingewöhnt. Und seither hat er immer sehr ordentliche Hausaufgaben gehabt und sicherlich auch sonst so einiges gelernt.

In IHREM Fall war das langfristig gesehen vermutlich „richtige“ Entscheidung und das Beste für ihn. Leicht gefallen ist ihnen das aber auch nicht! Und jedes Kind ist anders…

Ich wünsche euch viel Geduld u. Verständnis - u.auch Mut und Konsequenz, egal was Ihr da jetzt „unternehmt“. Viel Erfolg euch allen !

LG

Hallo liebe www´ler,

ich habe folgendes Problem:

Und wir das gleiche Problem, unser muss zusätzlich immer noch mal ne Stunde nachsitzen:smile:

Wir haben einfach mit den Lehrern gesprochen, darauf hingewiesen, dass unser Filius anerkannter ADSH Patient ist und gerade in diesem Bereich Schwierigkeiten hat. Lösung: Unser Kurzer geht nach jeder Stunde mit seinem Hausaufgabenheft nach vorn und lässt sich unterschreiben, welche Hausaufgaben er in dieser Stunde auf hat. Auch wenn keine aufgegeben wurden, muss das vom Lehrer unterschrieben werden. Die Lehrer waren sehr verständnisvoll und das klappt mittlerweile auch so, dass sie sich nur noch räuspern müssen falls er es mal vergisst.

Vorteil für uns: Wir können es kontrollieren und sehen jetzt auch, was er tun muss.

lg
das K

Harte Kritik von weit weg…
Hallo,

Aber dieses Thema „fehlende Hausaufgaben“ reißt ihn immer
tiefer runter. Inzwischen ist die Englisch-Lehrerin bereits
der Meinung, dass unser Sohn sie absichtlich versucht, zu
verar…

da scheint die englisch-lehrerin die schlauste von allen zu sein:wink:

Wenn wir ihn auf die Missstände ansprechen, versichert er
immer wieder, dass ihm bewußt ist, welche Konsequenzen drohen
könnten und betont glaubhaft, zukünftig die HA vollständig
aufzuschreiben und dann auch zu machen.

und womit bestraft ihr ihn, wenn er das nicht macht? ich nehme an, er darf nicht mehr an den PC oder seine lieblingssendungen schauen?
eine freundin beklagte sich ständig über ihren sohn, weil der ihr auf der nase rumtanzte.
und dann hab ich mal nanny gespielt und einfach mal beobachtet, wie sie ihn ermahnt.

dialog:

max! mach den computer aus und komm runter. wir wollen essen.

ja, mutter.

2min später:

max! mach den computer aus und komm runter. wir wollen essen.

jaha…mutter.

2min später:

max! mach den computer aus und komm runter. wir wollen essen.

jaha…mutter.

2min später:

max! mach den computer aus und komm runter. wir wollen essen.

jaha…mutter.

2min später:

max, kommst du jetzt vielleicht mal!

ja, sofort…

ich glaube, irgn kam er irgendwann…

Wir wissen uns nun so langsam keinen Rat mehr (das Ganze geht
jetzt schon seit den Sommerferien so). Wir haben lange
Gespräche geführt, wir haben gebettelt, gedroht, geschimpft,
Hilfe angeboten, kontrolliert, belohnt - eigentlich die ganze
Palette einmal rauf und runter.

„bestrafen“ fehlt. einen 11-jährigen wird man nicht mit vernunft zu hausaufgaben überreden können, wenn er sie nicht machen will. ich hab auch das gefühl, dass er genau weiß, wie er euch kriegt.

Aber vielleicht hat ja hier jemand ähnliche Erfahrungen
gemacht und noch einen Tipp für uns. Oder wir sehen inzwischen
den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

also als erste maßnahme würde ich ihm seine lieblingssendung und seinen computer verbieten, bis das ganze wieder klappt und nicht nur verbieten in dem sinne, dass ihr es sagt, sondern der pc wird aus seinem zimmer entfernt - und anschließend wird das auf bewährung gelockert, wenn die noten wieder passen.
als 2. maßnahme würde ich mich auch mal mit ihm hinsetzen und die hausaufgaben mit ihm machen…vielleicht nicht täglich, aber so, dass er merkt, dass ihr nicht nur reden schwingt - denn damit scheint nicht nur ihr bei ihm durchzurutschen, sondern auch er bei euch.
Der apfel fällt nicht weit vom stamm.

Hai, Camelot,

versuch doch mal, für-die-Schule-arbeiten nicht von Hausaufgaben-aufhaben abhängig zu machen…
Dein Filius soll also jeden Tag den Unterricht nacharbeiten. Es gibt eine feste Zeit, in der er für jedes Fach, daß er während des Tages hatte, eine kurze Zusammenfassung der Stunde schreibt, die Ordner schick macht, eine Zeichnung nochmal sauber ausführt, sich ergänzend 'was aus 'ner anderen Quelle sucht - oder eben die Hausaufgaben macht. Pro Unterrichtsstunde min. 10 Minuten…

Der Effekt ist, daß ein Grund, die HA zu „vergessen“ wegfällt - es stehen nicht mehr HA und Computer-Zocken in Konkurrenz zueinander, sondern HA und anderes für die Schule arbeiten. Und ganz nebenbei prägt sich der Stoff besser ein und man hat brauchbarere Unterlagen, um später für die Klausuren zu lernen.

Wichtig ist, das auch kon-se-quent jeden Tag zu machen - auch wenn niemand sonst so grausam von seinen Eltern gefoltert wird, wenn alle anderen schwimmen gehen dürfen, wenn doch die Oma zu Besuch ist.

Gruß
Sibylle

Noch einen drauf
Hallo!

Vorweg: Ich war -glaub ich- auch so schludrig mit den Hausaufgaben. Mein Sohn (8) ist da auch gefährdet.

Erstmal möchte ich Dir zustimmen, was Du schreibst ist einleuchtend und auch richtig, finde ich. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ ist zwar alt, aber durchaus wirksam.

Mein Sohn reagiert auf Strafen irgendwie nicht so richtig. Bei ihm komme ich mit dem Gegenteil wesentlich weiter: Druck rausnehmen und Belohnung in Aussicht stellen. Die Belohnung ist nur vorübergehend und wenn es rund läuft, wird sie ausgeschlichen. Dann gibt es sicher eine neue Baustelle, an der man sie wieder braucht. Unter Belohnung verstehe ich Folgendes: Schwimmbadbesuch, gemeinsam Basteln, Herzenswunsch erfüllen. Hier ist Kreativität gefragt, ist nicht immer leicht. Ich vermeide finanziell Aufwändiges und Essen als Belohnung.

Ich stelle mir jedesmal erstmal ein Bein, weil ich denke: Jetzt hab ich Ärger mit dem Knilch und soll ihn auch noch belohnen? Wenn ich dann die Kurve gekriegt habe, zeigt die Erfahrung meist, dass es eine gute Entscheidung war.

Manchmal hilft auch, auf seine Eigenverantwortung zu verweisen und sich wirklich ganz zurückzunehmen, ihm nicht ständig mit einem Thema auf die Nerven zu gehen. Aber dafür ist Euer Problem schon ein bißchen zu weit gediehen, finde ich.

Vielleicht eine Anregung

Grüße
kernig

2 Like

Manchmal hilft auch, auf seine Eigenverantwortung zu verweisen
und sich wirklich ganz zurückzunehmen, ihm nicht ständig mit
einem Thema auf die Nerven zu gehen. Aber dafür ist Euer
Problem schon ein bißchen zu weit gediehen, finde ich.

also ich stimme voll zu - solange es funktioniert und alles mehr oder weniger läuft. aber wenn offensichtlich wird, dass eigenverantwortung nicht vorhanden ist, braucht er hilfe, um sich selbst helfen zu können - und die kommt nur durch eine straffere hand in dem moment. also von alleine wird er z.b. nicht auf computerspiele verzichten (können).

Hi Gandalf,

sie sagen es und das durchaus glaubwürdig. Sie merken ja, daß
sie so Probleme kriegen.
Nur wenig später sind andere Sachen viiiiiel interessanter.

Probleme kriegen, bedeutet ja Konsquenzen tragen zu müssen. Da stellt sich die Frage, welchen Leidensdruck diese Konsequenzen auslösen, wie die Probleme, die sie kriegen aussehen.

Das Bspl. mit der Regenjacke ist ganz gut. Anscheinend juckt es sie nicht „nass“ zu werden, um der Jacke doch mehr Bedeutung beizumessen und sie dauerhaft als wichtig zu erleben :wink:

Die Lektion ist jetzt wohl gegessen dachte ich frohlockend,
aber nur wenig später haben beide! ihre Jacken wieder
vergessen.

Das kenne ich auch.

Inzwischen bin ich mir trotz Beteuerungen seinerseits sicher,
dass es einfach Richtung Desinteresse, mangelnder Ehrgeiz,
Faulheit und fehlende Disziplin geht.

In einigen Fächern gehören sie (wenn sie mal gerade Interesse
haben) zu den besen in er Klasse, aber solche Spitzlichter
sind nicht die Regel. Fächer, die sie nicht interessieren (und
das sind leider die Hauptfächer) gehen ihnen meist am
Allerwertesten vorbei.

Na das bestätigt ja meine obigen Gründe als Ursache.

Eintrichtern kann ich ihm das nicht, und ich habe akzeptiert,
dass ich da entweder einiges in meiner Erziehung versäumt
habe, oder er eben so ein Typ Mensch ist, es seine Natur
(schüchtern) ist.

Hm, sie sind weder schüchtern, noch glaube ich, in ihrer
Erziehung großes versäumt zu haben. Aber sie können hartnäckig
dessinteressiet sein.

Dann hat man aber doch in der Erziehung etwas versäumt. Nämlich zu vermitteln, dass Faulheit, hartnäckiges Desinteresse gnadenlose schmerzhafte Konsequenzen hat und sie auf Dauer mit der Masche nicht durchkommen.
Aber klar, wenn es den Kids trotz aller Konsequenzen egal ist, sitzen sie immer am längeren Hebel. Kinder können diesbezüglich wundersamerweise nämlich plötzlich ein enormes Durchhaltevermögen an den Tag legen. Diesen Machtkampf gewinnen sie dann, weil wir Eltern irgendwann entnervt aufgeben und in unserer Konsequenz inkonsquent werden :wink:

Seine HA macht
er aber regelmäßig und gewissenhaft, und auch lernt er
freiwillig ohne Aufforderung.

Das nun so gar nicht.

Dann muss da eben eine gemeinsame Regel her, die auch durchgezogen wird. Das erfordert aber auch Durchhaltevermögen der Eltern :wink:

Verstandesmäßig ist er
top, aber an der Umsetzung hapert es.

Kapieren tun sie es auch, aber nur ein paar Minuten (oder
höchstens Stunden), dann reißt der Schlendrian wieder ein.

Dann sind die Konsequenzen entweder zu lasch, oder werden nicht nachhaltig durchgezogen.

Die Jungs sind auf was weiß ich nicht alles getestet worden.
Physisch wie psychisch, aber da gab es keine Befunde.

Dann würde ich mir eben doch Gedanken machen, ob es da nicht pädagogische Möglichkeiten gibt, dem Gegenzusteuern.
So ein Verhalten muss ja irgendwo herkommen. Verhalten wird erlernt.
Erfolgreiches Verhalten wird beibehalten, Misserfolge werden vermieden.

Wie gesagt, sie sind in ihrer Unart leider seeeehr konsequent
:wink:

Tja, dann wurde euch Eltern anscheinend der Kampf angesagt und bisher habt ihr ihn wohl verloren :frowning: Da hilft nur, mit den richtigen, für eure Kinder passenden Methoden gegenzusteuern. Da kann man sich ja beraten lassen.

TM

Eine ganz andere Lösung
Hallo Camelot,

Wir wissen uns nun so langsam keinen Rat mehr (das Ganze geht
jetzt schon seit den Sommerferien so). Wir haben lange
Gespräche geführt, wir haben gebettelt, gedroht, geschimpft,
Hilfe angeboten, kontrolliert, belohnt - eigentlich die ganze
Palette einmal rauf und runter.

eines habt ihr noch nicht getan: dieses sein Problem eben seines sein lassen.

Wenn nur der Notendurchschnitt des sechsten Schuljahres (für den sich späterhin niemand mehr interessieren wird) absackt und nicht auch die Versetzung gefährdet ist (aber das scheint ja nicht der Fall zu sein), würde ich mich noch exakt einmal mit ihm zusammensetzen, ihm noch einmal den Sinn und Zweck von Hausaufgaben und die Konsequenzen des Nichtmachens derselben darlegen und ihm dann kundtun, dass von nun an er und ausschließlich er dafür verantowrtlich ist, dass sie ordnungsgemäß gemacht werden. Und mich dann konsequent nicht mehr mit diesem Thema befassen.

Dies mag radikal klingen, aber genauso bin ich mit meinem Tochterherzen verfahren, die zeitweise mehr vergessen hat, als sie an dem Tag überhaupt an Aufgaben bekommen hat *g*. Seit über einem Jahr ignoriere ich das Thema Hausaufgaben komplett - und siehe da, seit Beginn dieses Schuljahres (sie ist 13 und in der 8. Klasse des Gymnasiums) berappelt sie sich langsam und lernt sogar freiwillig Latein-Vokabeln.

Aber ich bin auch bekennende Rabenmutter … ;o)

Beste Grüße

=^…^=

Ich habe auch nie Hausaufgaben gemacht…

Hallo liebe www´ler,

Ich war selbst mal in der gleichen Situation wie dein Sohn. Ich wollte etwas lernen, war im Schnitt eigentlich auch ein relativ guter Schüler, aber Hausaufgaben wollte ich nie machen. Daraus ergab sich das gleiche Problem: viele mündliche Sechser für nichtgemachte Hausaufgaben = Schlechte Gesamtnote.
Ich denke damals (und eigentlich auch Heute) war mir nicht ersichtlich wieso man überhaupt Hausaufgaben machen sollte. Sicher gibt es einige gute Argumente für Hausaufgaben (selbständiges Lernen, Wiederholen des Stoffes…), aber für mich ergab es keinen Sinn das im Unterricht Durchgenommene nochmal Zuhause zu wiederholen. Wieso hätte ich mich mit etwas beschäftigen sollen, was für mich eigentlich schon erledigt war? Und wieso sollte ich mich alleine daheim mit etwas auseinandersetzen was mir der Lehrer im vorangegangenen Unterricht nicht begreiflich machen konnte, oder was mich absolut nicht interessiert hatte?
Ich bekam natürlich diese 6er, aber ich emfand das nicht als Strafe oder als „Ansporn“ die Hausaufgaben doch zu erledigen, ich sah darin eher einen Widerspruch der die ganze Sinnlosigkeit noch verstärkte. Nicht meine eigentliche Leistung bzw mein tatsächlicher Wissenstand wurde benotet, sondern ich bekam schlechte Noten nur weil ich etwas unterließ. Man könnte sagen, ich wäre für „nicht erbrachte Leistung“ benotet worden, aber so empfand ich das nicht. Es war ja eigentlich keine Leistung Hausaufgaben zu machen sondern es war nur etwas Unsinniges, und die Hausaufgaben wurden ja auch nicht bewertet, sondern es wurde nur kontrolliert ob sie gemacht waren. Und nur das Nicht-Machen wurde benotet.

Jedenfalls hatte ich ein tiefes inneres Widerstreben Hausaufgaben zu machen. Ich empfand es regelrecht als pervers. Absolut sinnlos und bestenfalls Schikane.

Während meiner gesamten Schulzeit hat mich nur ein Lehrer deswegen angesprochen. Er fragte warum ich nie Hausaufgaben machen würde, ob ich Probleme daheim hätte. Und er meinte es wäre bei mir chronisch. Mir war nicht klar was er von mir wollte und ich zuckte nur mit den Schultern. Damit war die Sache dann auch schon für ihn erledigt.

Es ist ein Allgemeines Problem, dass sich Lehrer in den seltensten Fällen mit ihren Schülern auseinandersetzen. Es werden nur Noten vergeben und diese Noten werden wie heilige Sakramente behandelt deren Aussagekraft die ganze Welt erklärt. Dann wird ein Durschnitt berechnet und in ein Dokument namens Zeugnis eingetragen wo sie dann bis in alle Ewigkeit gelten. Wieso ein Schüler mal im einen Fach eine 2 und im andern eine 5 hat, oder wieso er mal in der einen Arbeit eine 2 und in der darauf folgeneden eine 5 schreibt, wird garnicht hinterfragt. Die Note alleine ist die Antwort auf alles.

Ich glaube es wird in manchen Bundesländern nicht umsonst darüber diskutiert ob Noten und Hausaufgaben nicht besser abgeschafft werden sollten.

Hallo Camelot,

Wir wissen uns nun so langsam keinen Rat mehr (das Ganze geht
jetzt schon seit den Sommerferien so). Wir haben lange
Gespräche geführt, wir haben gebettelt, gedroht, geschimpft,
Hilfe angeboten, kontrolliert, belohnt - eigentlich die ganze
Palette einmal rauf und runter.

eines habt ihr noch nicht getan: dieses sein Problem eben
seines sein lassen.

das machen sie eigentlich die ganze zeit:smile:

wenn eltern einen 11-jährigen betteln, spricht das für sich.

drohen und schimpfen funktioniert bei einem 5-jährigen, aber das muss man als erwachsener anpassen. ein kind in der pupertät wird sich denken, die eltern sind irgendwo stehen geblieben, wenn sie mit ihm reden als wäre er ein baby.
hilfe angeboten? der arzt fragt doch den patienten auch nicht, ob er hilfe braucht. ist doch klar wie klosbrühe, dass er hilfe braucht.

kontrolliert??? wozu, wenn es keine konsequenzen hat.
belohnt, damit er nicht so schlecht ist??? ich kanns nicht ganz nachvollziehen, denn belohnen tut man nur, wenn jemand gut ist - als ansporn gut zu bleiben oder besser zu werden. jemand dafür zu belohnen, dass er nicht so schlecht ist, wäre so, als würden politessen 10-euroscheine hinter die scheibenwischer aller richtigparker klemmen und falschparker schimpfen und ihnen drohen und sie zu gesprächen einladen, bei denen es dann auf das wohlwollen der falschparker ankommt, ob sie in zukunft richtig parken:smile:

also für mich machen die eltern hier einen so großen fehler, dass sie glück haben, wenn ihr ihr sohn nicht irgendwann auf den kopf spuckt, wenn er in die falschen kreise gerät.

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Hallo,

eines habt ihr noch nicht getan: dieses sein Problem eben
seines sein lassen.

das machen sie eigentlich die ganze zeit:smile:

nein, sie veranstalten einen Affentanz darum.

Du weißt doch, auch negative Zuwendung ist Zuwendung … ;o)

Und derzeit scheint er ja mehr persönlichen Gewinn aus dem Nichtmachen als aus dem Machen der Hausaufgaben zu ziehen.

Rabenmütterliche Grüße

=^…^=

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