12mm Edelstahl von Hand biegen?

Hallo!

Wir müssen ein Geländer für unsere Treppe bauen. Es sollen waagerechte Edelstahlstäbe zwischen sekrechten Pfosten (Stahlrohr) in ca. 1 m Abstand angebracht werden. Zum Befestigen gibt es schöne Halter.
Das Problem:
Es ist eine Bogentreppe (Wendeltreppe) mit ca. 2m Innendurchmesser und ca. 4,30 m Aussendurchmesser, insgesamt ein Halbkreis. Die Stäbe müssen der Rundung folgen, also gebogen werden. Es ist nur eine relativ sanfte Biegung nötig, Radius ca. 2,15 m.
Frage:
Können wir 12mm Rund-Edelstahl z.B. zunächst am obersten Pfosten befestigen, und dann nach und nach um die anderen Pfosten herum biegen, oder sind die dafür nötigen Kräfte so groß, dass uns die Halter gleich auseinanderfliegen?
Mir fehlt das Gefühl für dieses Material, ich hoffe hier ist jemand der es hat.

Danke!

P.S.: Ich habe den Eindruck, dass man solches Material nur in 3m Stücken kaufen kann, ich müsste die nötigen 7m es wohl von einem Freund zusammenschweissen lassen (Schweissstellen im Halter versteckt). Oder gibt es irgendwo sowas in 7 m Länge?

MOD: Titel archivtauglich gemacht (DL)
Zum Titel selbst: Warum nicht ? *grins*

Hallo!

Können wir 12mm Rund-Edelstahl z.B. zunächst am obersten
Pfosten befestigen, und dann nach und nach um die anderen
Pfosten herum biegen, oder sind die dafür nötigen Kräfte so
groß, dass uns die Halter gleich auseinanderfliegen?
Mir fehlt das Gefühl für dieses Material, ich hoffe hier ist
jemand der es hat.

Hallo,

ich bin sicher, dass es nicht geht, aber das ist nicht der einzige Punkt: mit dieser Methode würde das Geländer immer unter starker innerer Spannung stehen, zumindest wenn man die Rohre nicht entsprechend „überbiegt“. Gibt dann mal eine Halterung nach, wird die Hausfrau von Ihrer eigenen Treppe erschlagen. Mir wäre das zu gefährlich.

Rohrbiegevorrichtungen sind nicht sooo teuer.

Gruss Reinhard

Hi,

Hallo!

Können wir 12mm Rund-Edelstahl z.B. zunächst am obersten
Pfosten befestigen, und dann nach und nach um die anderen
Pfosten herum biegen, oder sind die dafür nötigen Kräfte so
groß, dass uns die Halter gleich auseinanderfliegen?
Mir fehlt das Gefühl für dieses Material, ich hoffe hier ist
jemand der es hat.

Hallo,

ich bin sicher, dass es nicht geht, aber das ist nicht der
einzige Punkt: mit dieser Methode würde das Geländer immer
unter starker innerer Spannung stehen, zumindest wenn man die
Rohre nicht entsprechend „überbiegt“. Gibt dann mal eine
Halterung nach, wird die Hausfrau von Ihrer eigenen Treppe
erschlagen. Mir wäre das zu gefährlich.

Rohrbiegevorrichtungen sind nicht sooo teuer.

Gruss Reinhard

Up’ss, hast Du’s überlesen?
Sind keine Rohre die gebogen werden sollen.

Ansonsten, Zustimmung.
W.

Auch Hallo,

Können wir 12mm Rund-Edelstahl z.B. zunächst am obersten

Rohrbiegevorrichtungen sind nicht sooo teuer.

Sind keine Rohre die gebogen werden sollen.

Ups, ich hab in meiner Ausbildung und an Bord auch Rundstahl mit der Rohrbiegevorrichtung gebogen, hoffentlich hat das keiner gemerkt…
Von Rundstahlbiegevorrichtungen hab ich auch noch nie gehört.

An den Fragesteller:
Wieso lässt du das nicht in einem Stahlverarbeitenden Betrieb in deiner Nähe anfertigen? Ich würde die Sicherheit meiner Familie (und darunter fallen Treppengeländer imho) nie einem Bekannten der ein Schweißgerät in der Garage oder im Keller hat und nicht mindestens 10km Schweissnähte gezogen hat anvertrauen…

Gruß,
Anja

hallo.

Von Rundstahlbiegevorrichtungen hab ich auch noch nie gehört.

wäre das http://www.top-maschinen.de/biegen-kanten/universalb… evtl. sowas?
ob man damit genügend große biegeradien sauber hinkriegt, sei mal dahingestellt, aber zumindest steht da „rundstahl 15mm“.

gruß

michael

Hallo!

Wir müssen ein Geländer für unsere Treppe bauen. Es sollen
waagerechte Edelstahlstäbe zwischen sekrechten Pfosten
(Stahlrohr) in ca. 1 m Abstand angebracht werden. Zum
Befestigen gibt es schöne Halter.
Das Problem:
Es ist eine Bogentreppe (Wendeltreppe) mit ca. 2m
Innendurchmesser und ca. 4,30 m Aussendurchmesser, insgesamt
ein Halbkreis. Die Stäbe müssen der Rundung folgen, also
gebogen werden. Es ist nur eine relativ sanfte Biegung nötig,
Radius ca. 2,15 m.
Frage:
Können wir 12mm Rund-Edelstahl z.B. zunächst am obersten
Pfosten befestigen, und dann nach und nach um die anderen
Pfosten herum biegen, oder sind die dafür nötigen Kräfte so
groß, dass uns die Halter gleich auseinanderfliegen?
Mir fehlt das Gefühl für dieses Material, ich hoffe hier ist
jemand der es hat.

Danke!

P.S.: Ich habe den Eindruck, dass man solches Material nur in
3m Stücken kaufen kann, ich müsste die nötigen 7m es wohl von
einem Freund zusammenschweissen lassen (Schweissstellen im
Halter versteckt). Oder gibt es irgendwo sowas in 7 m Länge?

Hallo Paul S.
es gibt Edelstahl rund auch in 6 Meter Längen, aber schweißen muß man in dem Fall auch, das Biegen von Hand wird nicht so einfach sein.
Man kann es auch bei einem Schlosser durch eine Maschine laufen lassen, eine Rohrbiegemaschine ist das meistens die auch eine Funktion hat einen Radius zu rollen, dann ist der Rest auch nicht mehr so schwierig nachzubiegen. Es ist so, wenn das Rund 12mm erstmal einen Radius hat, dann kann man es ganz leicht wieder aufbiegen. Der Radius sollte etwas kleiner sein als der Fertige damit man etwas zum Aufbiegen hat. Die Enden des Material bleiben leider gerade also kann man ca. 300 - 500mm abschneiden.
Noch ein Problem wenn man das Material um den Pfosten biegen will, dann gibt es einen Knick an dieser Stelle, und das sieht dann nicht so gut aus.

Mit freundlichen Grüßen Carlo

Hallo!

Von Rundstahlbiegevorrichtungen hab ich auch noch nie gehört.

Solche Maschine hat u. a. jeder Bauschlosser, jeder Metallbildner, jeder Metallbauer und jeder Stahltreppenbauer. Dabei ist es insbesondere kein Problem, beliebig große Radien mit Rohr oder Vollmaterial ohne besondere Maßnahmen wie Erwärmen und Sandfüllung zu realisieren. Ich hab in meiner Werkstatt eine 3-Walzen-Rundbiegemaschine, deren Walzen auf einer Seite Nute zum Biegen von Rundmaterial haben. Auch solche Maschine gehört bei den genannten Betrieben zur üblichen Ausstattung.

Noch eine Bemerkung zum Schweißen: Natürlich bekommt ein geübter Schweißer akzeptable (Sicht-) Verbindungen zustande. Aber deutlich sauberer, ebenso stabil und polierfähig, so daß alles wie aus einem Stück gefertigt aussieht - geradezu wahre Schmuckstücke - werden Hartlötungen. Voraussetzung ist eine geeignete Konstruktion mit Fügungen durch Muffen und Passungen/Bohrungen und weitgehender Vorarbeit außerhalb der Baustelle. Mit vor Ort um irgendwelche Pfeiler biegen erhält man ein schlimm aussehendes Ergebnis. Wenn man eine Treppenkonstruktion aus Edelstahl bauen läßt und sämtliche Verbindungen Sichtverbindungen sind, ist das nicht von ungefähr eine sündhaft teure Arbeit. Die Materialkosten spielen dabei gar nicht die erste Geige. Es wird sehr präzise Arbeit verlangt, wenn man am Ergebnis Freude haben will.

Stahltreppen in handwerklich allerfeinster Ausführung sind ein besonderer Schwerpunkt meines Architektur-Interesses. Deshalb hab ich den passenden Literaturtipp, der üppig bebildert und mit vielen Detailzeichnungen ausgestattet, Anregungen bietet: Stahltreppen von Ursula Baus und Klaus Siegele, ISBN 3-421-03170-3 Buch anschauen. Wenn Du darin geschmökert hast, kannst Du nicht mehr auf die Idee kommen, auch nur ein einziges Konstruktionsteil vor Ort herstellen oder auf altägyptische Weise biegen zu wollen. Das ist Werkstattarbeit für einen qualifizierten Mechaniker mit guter Ausstattung und alle anderen Leute sollten dringend die Finger davon lassen.

Gruß
Wolfgang

1 Like

Lieber Wolfgang und andere,
mit diesem Satz wollte ich nichts anderes zum Ausdruck bringen, als daß die Herumreiterei auf dem Begriff „Rohrbiegemaschine“, wie sie von deinem Namensvetter Wolfgang betrieben wurde albern ist, weil man auch mit einer „Rohrbiegevorrichtung“ Rundstahl biegen darf.
Wie du aus meiner Vika unschwer erkennen hättest können habe ich einen metallverarbeitenden Beruf gelernt:
Das Funktionsprinzip ist dasselbe, bei mir in der Ausbildung hiessen sie halt ROHRBIEGEVORRICHTUNGEN, aber mehrere Walzen mit Nuten haben beide.

Von Rundstahlbiegevorrichtungen hab ich auch noch nie gehört.

Solche Maschine hat u. a. jeder Bauschlosser, jeder
Metallbildner, jeder Metallbauer und jeder Stahltreppenbauer.

Und zurück noch was zur Ausgangsfrage:
Die Zugfestigkeit von Edelstählen beginnt bei den Ferritischen Stählen ( kaltumformbar, schweissbar ) bei einem Rm von 400N/mm^2 bis 660N/mm^2 und bei Austenitischen Stählen ( gut kaltumformbar, gut schweissbar ) liegt sie zwischen 450 und 750 N/mm^2. Das bedeutet, daß du einen Profi zum Biegen brauchst. Denn mit dem, was an Heimwerkermaschinen angeboten wird, kannst du zwar bis 15 oder 18 mm Material biegen, es geht da aber um Messing, Kupfer oder Stahl, womit Feld-Wald-und-WiesenStahl ehemals St37 gemeint ist. Kein Edelstahl.

Das vorgeschlagene Biegen- Lassen und dann den Stahl selbst „Auseinanderziehen“ für die Höhe der Treppe kann nur nach Pfusch aussehen- wenn es klappt, was ich aus oben beschriebenen Gründen für unwahrscheinlich halte. Abgesehen davon, daß ich mir bei einer Zugfestigkeit irgendwo zwischen 400 und 750N/mm^2 auch nicht vorstellen kann, wie man das um einen Pfosten biegen soll…
Unbändig wird des Schlossers Kraft, wenn er mit Verläng´rung schafft…

Wenn die Herstellung durch einen Profi euren Geldbeutel sprengt oder du was Selbstgebautes willst würde ich persönlich einige Pfosten mehr setzen und die Rundung dann mit Stahldrähten verfolgen- dafür bekommst du alles im Baumarkt- und sicher ist es trotzdem. Hab mal gesucht, aber nur ein Bild mit senkrechten Seilen gefunden- Das wäre, wenn der Handlauf schon da ist vielleicht auch möglich… http://www.schmitz-peter.de/artikelbilder/treppe29.jpg

Viel Spaß noch beim Tüfteln,
mit meinem Senf wars das.
Anja

1 Like

Hallo,
ich hatte ja beschrieben das man das 12mm Edelstahlmaterial in dem ca. Radius des fertigen Durchmessers und logischerweise etwas kleiner biegen lässt. Das auseinander ziehen kann man auch an Hand einer Kugelschreiberfeder simulieren.
Es ist auch möglich, falls der Schlosser die passende Maschine zur Verfügung hat, die Steigung der Treppe und den passenden Radius herzustellen. Adresse kann ich bei Bedarf per email zukommen lassen.
Ich schreibe das nicht weil ich mal davon gehört habe, sondern weil ich unter anderem auch Treppen herstelle. (Seit 1976) Hatte auch noch keine Reklamationen, ich meine wegen Fusch.

Mit freundlichen Grüßen Carlo

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Lieber Wolfgang und andere,
mit diesem Satz wollte ich nichts anderes zum Ausdruck
bringen, als daß die Herumreiterei auf dem Begriff
„Rohrbiegemaschine“, wie sie von deinem Namensvetter
Wolfgang betrieben wurde albern ist, weil man auch mit einer
„Rohrbiegevorrichtung“ Rundstahl biegen darf.

Hallo,

ich bin sicher, dass es nicht geht, aber das ist nicht der
einzige Punkt: mit dieser Methode würde das Geländer immer
unter starker innerer Spannung stehen, zumindest wenn man die
Rohre nicht entsprechend „überbiegt“.
Gibt dann mal eine
Halterung nach, wird die Hausfrau von Ihrer eigenen Treppe
erschlagen. Mir wäre das zu gefährlich.

Rohrbiegevorrichtungen sind nicht sooo teuer.

Gruss Reinhard

Ich bezog, mein Up’ss, auf die Rohre, die bei Reinhard gebogen werden! :wink:)

Nicht auf die Rohrbiegevorrichtungen zur Benutzung für Vollmaterial.

Viel Spaß noch beim Tüfteln,
mit meinem Senf wars das.
Anja

mfg
W.

Danke für die zahlreichen Antworten!
(und Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde)

Wir werden das so also nicht versuchen. Die Wangen (300 x 12 mm) für die Treppe hat eine Spezialfirma gebogen, da könnten wir sicherlich auch Stäbe biegen lassen. Die Firma sitzt aber weit weg, und so monströse Gebilde (ca. 7 Meter lang, Schraubenartig gebogen!) sind schlecht zu transportieren. Deshalb die Idee, das selbst vor Ort zum machen.

Nochmals Danke für die Anregungen

Paul