13-jähriger kastrierter Rüde riecht plötzlich gut

Hallo,

seit einigen Wochen fällt uns auf, dass immer mehr Rüden meinen müssen unseren 13 jährigen Rüden berammeln zu wollen.

Wir haben den Hund nun seit 8 Jahren (Tierheimhund aus der Türkei) und er war zu diesem Zeitpunkt schon kastriert. In den ganzen 8 Jahren kam es sehr selten vor (ich kann mich eigentlich nur an 2 Rüden erinnern), dass andere Rüden ihn besteigen wollten und er in ihren Nasen nach läufiger Hündin riecht.

Aber, seit ca. 4 Wochen sind auch Rüden an ihm interessiert, die bisher nie etwas von ihm wollten. Unser Hund ist gerade mal 8 Kilo schwer und irgendwie habe ich es satt ständig große Hunde von ihm abhalten zu müssen.
Ich habe halt auch keine Lust das so ein „großer“ meinem Zwerg ins Kreuz latscht.

Gibt es denn irgendwelche Möglichkeiten seinen Geruch zu unterdrücken (bei einer läufigen Hündin hat man mir mal erzählt würde etwas Apfelessig ins Futter was bringen, aber stimmt das?)

Kann man Hormone geben?

Danke Ute

Das Rammeln heißt auch aufreiten und hat nicht unbedingt was damit zu tun, dass er plötzlich gut riecht, sondern ist ein Dominanzverhalten unter Hunden.

Der Aufreitende zeigt dem andern wer der Boss ist!

Mit 8 Jahren ist der Hund ja nun nicht mehr der jüngste und wohl auhc nicht so fit wie früher.

Vielleicht zeigen ihm die Jungspunde nun einfach wer der Chef am Platz ist -und er ist einfach zu alt um sich da noch großartig dagegen zu wehren.

(Allerdings verstehe ich auch die andern Hundehalter nicht so ganz -ich halte meinen um einiges größreren Hund doch davon ab auf nem Kleinen rumzuturnen…)

Erstmal hallo und danke für deine Antwort

Das Rammeln heißt auch aufreiten und hat nicht unbedingt was
damit zu tun, dass er plötzlich gut riecht, sondern ist ein
Dominanzverhalten unter Hunden.

Schon klar, aber wenn du sehen könntest wie der Rüde vorher umwirbt, den Schniedel (sorry) ableckt und anbaggert, ne ne, die benehmen sich schon wie wenn sie eine läufige Hündin umwerben. Irgendwie sogar ähhhh liebevoll und zärtlich,

Der Aufreitende zeigt dem andern wer der Boss ist!

Bei uns ist es wirklich wie ein Deckakt, mit Boss hat das nichts zu tun.

Mit 8 Jahren ist der Hund ja nun nicht mehr der jüngste und
wohl auhc nicht so fit wie früher.

Sorry, er ist 13 und seit 8 Jahren bei uns.

(Allerdings verstehe ich auch die andern Hundehalter nicht so
ganz -ich halte meinen um einiges größreren Hund doch davon ab
auf nem Kleinen rumzuturnen…)

Na ja, das verstehe ich auch nicht, aber sie reden sich alle mit dem gleichen raus, selber schuld, wenn er kastriert ist… aber wir haben ihn ja nun mal so bekommen.

Grüße Ute

Hallo Ute,

ich persönlich würde zunächst einmal daran denken, dass das zunehmende Alter deines Rüden eine Rolle spielen könnte. Möglicherweise hatte er - trotz Kastration - bislang eine entsprechende Sicherheit im Auftreten, die ihm Artgenossen weitgehend vom Hals hielt. Nun wird er alt und bietet damit größere Angriffsflächen.

Dass Kastrationen den Geruch verändern, ist dir sicher nicht neu. Viele Rüden bekommen gerade aus dem Grund Probleme, weil durch den Wegfall der Testosteronproduktion in den Hoden der Geruch eher „weiblich“ wird. Das führt zum einen häufig dazu, dass kastrierte Rüden von anderen Rüden belästigt, zum anderen aber von Hündinnen gerne mal verprügelt werden. Da es sich um einen kleinrassigen Hund handelt, ist es gut möglich, dass er zum Zeitpunkt seiner Kastration psychisch schon gut ausgereift war und entsprechende Verhaltensweisen erworben hatte. Wenn er Terrierblut in den Adern haben sollte, könnte sich dies zusätzlich stärkend auf sein Auftreten ausgewirkt haben.

Dass sich der Geruch über einen Zeitraum von 8 Jahren nach der Kastration nochmal so verändern sollte, erscheint mir zumindest ungewöhnlich.

Zeigt dein Hund denn irgendwelche anderen Symptome wie Haarausfall oder Hautveränderungen? Ich könnte mir - und das ist eine nicht-medizinische Meinung - höchstens noch vorstellen, dass mit den Nebennieren irgendwas nicht stimmt. Ob das aber Geruchsveränderungen mit sich bringen kann, weiß ich nicht.

Gibt es denn irgendwelche Möglichkeiten seinen Geruch zu unterdrücken (bei einer läufigen Hündin hat man mir mal erzählt würde etwas Apfelessig ins Futter was bringen, aber stimmt das?)

Zumindest schadet es nichts. Ob es sehr viel bringt, wage ich zu bezweifeln.

Schöne Grüße,
Jule

Mir ist noch was eingefallen
Hallo Ute,

möglicherweise KÖNNTE auch eine Blasenentzündung der Grund sein. Ich erinnere mich grade, dass mein nicht kastrierter (und durchaus selbstbewusster) Rüde plötzlich im Interesse anderer Rüden stand, die wie verrückt versuchten, ihn zu belecken.

Bei ihm war eine Blasenentzündung, die ich gar nicht bemerkt hatte, die Ursache. Kurz nach Beginn der Therapie endete der Spuk.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

ich persönlich würde zunächst einmal daran denken, dass das
zunehmende Alter deines Rüden eine Rolle spielen könnte.
Möglicherweise hatte er - trotz Kastration - bislang eine
entsprechende Sicherheit im Auftreten, die ihm Artgenossen
weitgehend vom Hals hielt. Nun wird er alt und bietet damit
größere Angriffsflächen.

Er ist seit ca. 3 Jahren blind und kann sich daher schon seit einiger Zeit nicht mehr so gut wehren. Was mich wundert, ist das es zumindest für mich erkennbar, von einem auf den anderen Tag schlimmer wurde.

Dass Kastrationen den Geruch verändern, ist dir sicher nicht
neu. Viele Rüden bekommen gerade aus dem Grund Probleme, weil
durch den Wegfall der Testosteronproduktion in den Hoden der
Geruch eher „weiblich“ wird. Das führt zum einen häufig dazu,
dass kastrierte Rüden von anderen Rüden belästigt, zum anderen
aber von Hündinnen gerne mal verprügelt werden.

Hündinnen unsere einschließlich ignorieren ihn, Gott sei dank.

Da es sich um

einen kleinrassigen Hund handelt, ist es gut möglich, dass er
zum Zeitpunkt seiner Kastration psychisch schon gut ausgereift
war und entsprechende Verhaltensweisen erworben hatte. Wenn er
Terrierblut in den Adern haben sollte, könnte sich dies
zusätzlich stärkend auf sein Auftreten ausgewirkt haben.

Terrierblut hat er wohl, wir gehen von Terrier-Pudel oder Terrier-Malteser aus.

Dass sich der Geruch über einen Zeitraum von 8 Jahren nach der
Kastration nochmal so verändern sollte, erscheint mir
zumindest ungewöhnlich.

Ich hätte es mir auch nicht vorstellen können, ich bin die ersten Tage davon ausgegangen, dass eine läufige Hündin unterwegs war und er es ausbaden musste, aber es hört nicht mehr auf.

Zeigt dein Hund denn irgendwelche anderen Symptome wie
Haarausfall oder Hautveränderungen? Ich könnte mir - und das
ist eine nicht-medizinische Meinung - höchstens noch
vorstellen, dass mit den Nebennieren irgendwas nicht stimmt.
Ob das aber Geruchsveränderungen mit sich bringen kann, weiß
ich nicht.

Nein, Haare sind wie immer, auch wir können keinen veränderten Geruch feststellen, im Sommer hatte er eine Vergiftung, da wurden seine Blutwerte gemessen, bis auf die Blutwerte die durch die Vergiftung verändert waren alles ok. Im Oktober haben wir in nachtesten lassen, alle Werte wieder im grünen Bereich. Ich denke wenn er was mit den Nebennieren hätte, könnte man es am Blut ablesen, oder?

Gibt es denn irgendwelche Möglichkeiten seinen Geruch zu unterdrücken (bei einer läufigen Hündin hat man mir mal erzählt würde etwas Apfelessig ins Futter was bringen, aber stimmt das?)

Zumindest schadet es nichts. Ob es sehr viel bringt, wage ich
zu bezweifeln.

Naja, vielleicht versuch ich es ja. Meine TÄ hat übrigens auch keinen wirklichen Tipp. Ich soll ihm halt seinen Bobbes schützen und die Rüden abwehren.

Grüße Ute

Hallo,

wir waren ja mit ihm beim Tierarzt, weder an der Blase, noch an den Nieren wurde was festgestellt. Nur volle Analdrüsen hatte er, die sind aber geleert und es hat nichts am guten Geruch geändert.

Grüße Ute

Hallo Ute,

Wir haben den Hund nun seit 8 Jahren (Tierheimhund aus der
Türkei) und er war zu diesem Zeitpunkt schon kastriert.

bei der beschriebenen Symptomatik muss man an bestimmte Hodentumoren mit Östrogenisierung des Rüden denken. Hat sich evtl. auch sein Fell verändert?

Nachdem der Hund bei der Übernahme angeblich schon kastriert war, habt ihr nicht beide Hoden auf dem Tablett betrachten können.

Es besteht also eine Restwahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Kryptorchiden handelt, bei dem einer oder beide Hoden sich im Bauchraum befinden.
Es kommt v. a. in südlichen Ländern immer wieder vor, dass einheimische Tierärzte gegen ihre Überzeugung von Tierschützern „mit Geld gezwungen“ werden, Hunde und Katzen zu kastrieren.

Da wird schnell mal ein Hoden, der sich nicht im Scrotum befindet „übersehen“.

Stell deinen Hund mal deinem Tierarzt vor.

Gruß

Johnny

Hallo Johnny,

wir waren ja Ende Oktober beim Tierarzt, dort wurde nichts festgestellt, nur eben die vollen Analdrüsen. Müsste man einen innensitzenden Hoden nicht ertasten können?

Und hätte der Rüde sich dann nicht in den 8 Jahren ähhh Rüdenhafter verhalten? Er hatte nie Interesse an läufigen Hündinnen, hat nie versucht aufzusitzen oder so?

Danke Ute

Hallo Ute,

Müsste man einen
innensitzenden Hoden nicht ertasten können?

einen Hoden im Bauchraum kann man normalerweise nicht tasten.

Und hätte der Rüde sich dann nicht in den 8 Jahren ähhh
Rüdenhafter verhalten?

nicht unbedingt.

Gruß

Johnny

Hallo Johnny,

dann werde ich da mal genauer nachhaken, kann man dass denn durch Ultraschall feststellen. Ich möchte eine Narkose bei dem alten Kerl vermeiden.

Danke Ute

Hallo Ute,

… kann man dass denn durch Ultraschall feststellen.

mit Ultraschall und/oder labortechnisch.

Gruß

Johnny

Hallo Johnny,

ich habe hier Blutwerte von ihm allerdings vom Ende Mai (als er wegen der Vergiftung in Behandlung war) Im Oktober wurde nur ALT Billirubin usw. (die die zu hoch waren) nochmal genannt, mir aber nicht ausgedruckt.

Was für Werte müssten denn dann hoch sein? Oder ist das was, was im normalen großen Check up nicht drin ist?

Unabhängig davon, dass ich nochmal genauer bei meiner TÄ nachhake.

Grüße Ute

Hallo Ute,

Oder ist das was,
was im normalen großen Check up nicht drin ist?

das sind gezielte Untersuchungen z.B. nach Östradiol-17 b und/oder Testosteron evtl. nach HCG- bzw. GnRH-Stimulation.

Gruß

Johnny

Hallo Johnny,

dann dank ich dir herzlich und werde nächste Woche mal bei unserer TÄ vorsprechen.

Grüße Ute

Mein ehemaliger Hund wurde in fortgeschrittenem Alter kastriert, weil er sehr aggressiv andere Rüden angriff. Seitdem war er Zielscheibe andererer Art für andere Rüden. Mein Hund war empört und erzählte mir jedesmal lang und breit davon. Nein, er war nicht plötzlich ein Mädchen, er war einfach nur kein Rüde mehr für die anderen. Das reichte schon für einen Versuch. Da er ein Schäferhund/Colli-Mix war, musste ich mir keine Sorgen über seine Verletzlichkeit machen, aber es war schon schwierig für ihn. (Übrigens hatte er die Kastration körperlich nur mit Mühe überstanden, ich musste damals Urlaub nehmen, weil er sich weigerte, zu laufen. Armer Benny) aber lieber ein kastrierter Benny als ein Herrchen mit Yorkshire, der bei einem Überfall durch meinen Hund beinahe eine Herzinfarkt bekam. Das war der Anlass zur Kastration.