Richtig. Genau dazu ist u.a. der Infrastrukturtopf gedacht: dass sich durch Zahlung der leistungsfähigen Länder die Verhältnisse der EU-Staaten angleichen. Da die EU von den reichsten Ländern gegründet wurde, ist es nur logisch, dass die Nettozahler sind. Dass sie immer noch Nettozahler sind, ist Beweis genug, dass die Nettozahler nicht irgendeine Art von Verlierer sind, sondern immer noch die reichsten Länder und das liegt nun einmal auch daran, dass sie als Exporteure sehr stark von der EU profitieren - u.a. dadurch, dass bessere Infrastruktur dazu führt, dass auch mehr Handel möglich ist.
Die EU ist auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ein wunderbares Beispiel dafür, wie gut es sein kann, wenn man nicht nur vordergründig an sich selber denkt, sondern auch das große Ganze im Blick hat und durch Zahlungen (letztlich ja Investitionen) von A nach B beide profitieren. Leider ist besser messbar, wie sehr B profitiert (anhand des Wachstumszuwachses nach bzw. eigentlich eigentlich auch schon in den Jahren kurz vor EU-Beitritt) als messbar ist, wie viel A von der Mitgliedschaft Bs profitiert, auch wenn A an B zahlt. Es gibt aber eine hinreichende Zahl von Studien in denen dieser Umstand herausgearbeitet wurde. Tatsächlich ist Deutschland - trotz seiner Eigenschaft als größter Nettozahler - auch der größte Profiteur der EU, so dass sich die Mitgliedschaft auch trotz der Zahlungen an die EU rechnet.
Mal abgesehen davon, dass solche Rechnungen ohnehin überflüssig sind, weil alleine schon die Jahrzehnte des Friedens im EU-Raum unbezahlbar und ein in der Weltgeschichte einmaliger Zustand sind.