2,2 Milliarden für Schlaglochschäden – sinnvoll ?

Deutschlands Straßen sind nach dem Winter übersät von Schlaglöchern. Tiefen von über 10 Zentimeter sind keine Seltenheit. Immer wieder kommt es zu Unfällen, weil Autofahrer oder Radfahrer in für sie nicht sichtbare Schlaglöcher fahren. Für die Beseitigung der Winterschäden will Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer in diesem Jahr 2,2 Milliarden Euro bereitstellen. Doch reicht diese Summe überhaupt, um die gravierenden Schäden zu beheben? Oder: Sollte dieser Betrag besser in andere Themen wie Bildung etc. investiert werden? Deine Meinung ist gefragt!

Rechnet doch mal. Laut Wikipedia hat das deutsche Straßennetz 230.000 km klassifizierte Straßen und 396.000 km Gemeindestraßen. Teilt man die 2,2 Mrd auf die klassifizierten Straßen auf und läßt die Gemeinden im Regen stehen, dann bleiben rd. 10.000 Euro / km oder 10 Euro/lfdm. Nimmt man die Gemeindestraßen in die Berechnung mit hinein bleiben 3,50 Euro / lfdm Straße, also unter 1 Euro /qm. Sollen die Verwaltungskosten mit abgedeckt werden, bleibt für die Straßensanierung noch weniger übrig.
Das ist natürlich nur ein theoretisch errechneter Wert. Nicht alle Straßen sind kaputt und die bedürftigen sind mehr oder weniger breit und die Notwendigkeit geht von Löcherflicken bis Grundsanierung.
Um eine Vorstellung zu bekommen setzt man die realen Kosten dagegen, z.B. eine neue Asphaltdecke auf einer Landstraße, ohne Borde, Gossen, Naturschutz usw.
Asphaltdecke 4cm dick 10 Euro
Profilausgleich 8 Euro
alte Decke anfräsen 5 Euro
div. Nebenarbeiten wie Verkehrsregelung 1 Euro
jeweils für einen qm
insgesamt also 24 Euro / qm
Die 2,2 Mrd reichen somit um ca. 4% des deutschen Straßennetzes auf einfache Art zu sanieren. Wohlgemerkt nur theoretische Hochrechnung.
Ob es reicht, kann man nur entscheiden, wenn man die Schäden erfaßt.
Ob man was anderes mit dem Geld machen soll? Ich denke nicht, denn Straßen sind ein Wirtschaftgut. Die Wirtschaft ist heute mehr denn je vom Warentransport und der Beweglichkeit der Menschen abhängig. Ein schlecht erhaltenes Straßennetz schadet der Wirtschaft. Außerdem ist es besser Arbeitsplätze in der Baubranche zu bezahlen, als Arbeitslosen Hartz IV zu geben.

Soweit meine Sicht. Ich weise ausdrücklich darauf hin, daß ich zwar der anonymen Verwendung der Daten zustimme, daß eine namentliche Nennung aber meiner Zustimmung bedarf.

Übrigens: Straßenbau ist mein erster Job. Der zweite ist die Homöopathie. Falls ich dazu etwas beitragen kann, bin ich jederzeit dazu bereit. Außerdem gebe ich seit 2010 die Zeitschrift Globuline - Homöopathie und Alternativmedizin für Tiere heraus. Diese noch kleine Zeitschrift erscheint im März in einem ansprechenden neuen Design. Schauen Sie doch mal rein unter www.globuline.de

Das kann keine ernstgemeinte Frage sein. Auf diesen unnötigen, populistischen Quatsch antworte ich nicht.

Doch reicht diese Summe

überhaupt, um die gravierenden Schäden zu beheben? Oder:
Sollte dieser Betrag besser in andere Themen wie Bildung etc.
investiert werden? Deine Meinung ist gefragt!

Guten Tag,

vorweg möchte ich sagen, dass ich über diese Anfrage ohne Anrede und Gruß ein wenig erstaunt bin. Sie sind in diesem Forum eigentlich Standard.

Deshalb, und auch wegen des nicht ausgefüllten Profils, wage ich, die Authentizität des Absenders anzuzweifeln.

Die Anfrage ist auch keine, für deren Beantwortung mein Expertenwissen eine Grundlage sein könnte, sondern sie spricht eher allgemeines Interesse an. Das ist der Grund, warum ich mich dennoch äußere.

Zu 1. Ich kann nicht beurteilen, ob die Summe für die Reparatur der aus dem letzten Winter noch vorhandenen, und dazu den in diesem Winter bereits entstandenen und wahrscheinlich noch entstehenden Schäden ausreicht.

Ungefähr zu kalkulieren wären für mich die durchschnittlichen Kosten für 1 m² Asphaltreparatur. Da ich aber nicht die Möglichkeit habe, den Gesamtschaden in Deutschland zu schätzen, kann ich auch nichts dazu äußern, wie weit 2,2 Milliarden ausreichen. Da stehen Herrn Ramsauer schon bessere Kalkulationsgrundlagen zur Verfügung.

Zu 2. Natürlich müssen die Schäden repariert werden, da sonst weiterer Zerstörung der Straßen in den kommenden Jahren nichts entgegengesetzt wird. Je später repariert wird, um so teurer wird die immer dringlicher werdende Reparatur.

Die Fragestellung mit den Alternativen entweder Straßenreparatur oder Bildungsförderung ist unsinnig und hat eine Entsprechung in der Frage: „Soll ein Sozialhilfeempfänger sein Geld lieber für Kleidung oder für Nahrung ausgeben?“.

Auf jeden Fall ist es sinnvoll und notwendig, in beide Bereiche zu investieren.

Gruß

BodoCuno