2 Fragen zu Wärmedämmung (Fugen in Aufsparrendämmung & Dämmung des FB gegen Erdreich)

Liebe/-r Experte/-in,
Hallo,

ich habe zwei konkrete Fragen und hoffe, Sie können mir weiterhelfen:

Wir sanieren aktuell unser 1890er Haus und haben eine Aufsparrendämmung erhalten. Hier sind jetzt von unten Fugen zwischen den Dämmplatten zu sehen. Unser Dachdecker war der Meinung, dass läge an den schiefen Sparren und ließe sich nciht anders lösen. Das Aufsparrendämmsystem (von Bauder, arbeitet mit umlaufender Nut & Feder) wäre darauf ausgelegt, dass die Fugen an der Dachoberseite eng zusammen lägen und auf der Unterseite dann eben weniger eng zusammen. So könnte man die Schiefe der Sparren ausgleichen. Ein Verlust der Dämmwirkung wäre nicht zu erwarten.
Meine Meinung nach kann das so nicht ganz richtig sein. Die Dämmung MUSS doch an Wert verlieren, wenn hier Fugen dazwischen liegen (auch wenn die Fuge nur bis zur Hälfte der Dämmplatte reicht.
Ich bin durch Fehler in der Dämmung (es waren Löcher in der Dampfsperrfolie, die Folienverklebung war nicht dicht und musste nachgebessert werden) alarmiert und mache mir Sorgen, dass die Platten einfach nicht fachgerecht verlegt worden sind.
Was ist hier Ihre Einschätzung?

Meine zweite Frage ist:
In allen Räumen unseres EGs lag bereits Estrich (die Balkenlage darunter im Erdreich können wir daher nicht beurteilen). Im Erdgeschoss links (1 Raum, nicht unterkellert) ist allerdings ein Holzfußboden, der wahrscheinlich auf Dielen liegt, die wiederum im Erdreich liegen.
Wir möchten eine Fußbodenheizung installieren und diesen Holzfußbodenraum natürlich in diesem Zusammenhang auch dämmen. Welcher Fußbodenaufbau ist der Richtige? Dielen hoch nehmen, Kies auf das Erdreich legen, Beton darüber, dann Dampfsperrfolie, Trittschall und FB-Heizung und Trockenestrichplatten?

Wir haben Sorge, dass die Feuchtigkeit dann nicht mehr entweichen kann und in die Hauswände „zieht“ oder die Balkenlage darunter verrottet. Was wäre Ihrer Meinung nach der korrekte Aufbau des Fußbodens, sodass er sich für FB-Heizung eignet?

Ich kann Ihnen bei solch heiklen Fragen nur empfehlen sich einen Fachmann ( erfahrenen, ich wiederhole: erfahrenen Architekten) hinzu zu ziehen. Sowas kann man nicht per Ferndiaknose mit gutem Gewissen und verantwortungsbewußt beantwerten. Ich weis wovon ich spreche (40 Jahre Erfahrung)

Hallo!
Zu Ihrer ersten Frage: Wenn Sie eine Bauausführung bemängeln, reicht es nicht aus zu sagen „der oder der ist auch der Meinung“, Sie brauchen schlagkräftige, rechtssichere Beweise. Für Dämmsysteme gibt es z.B. Ausführungsanweisungen, Fugen-Toleranzen etc. Fragen Sie also den Dämmsystemhersteller, der soll sich das ansehen.
Ein (gutes) Wärmebildfoto (im Winter aufgenommen) mit der Bewertung des Gutachters könnte ein ebensolcher Beweis sein.
Überhaupt: Scheuen Sie keine Gutachter, wenn Sie stark verunsichert sind, das wäre Sparen am falschen Ende.

Zu Ihrer zweiten Frage: Auch 1890 wusste man schon, dass man Holzbalken nicht im Erdreich verlegt, sie würden faulen. Daher ließ man bei nicht unterkellerten Gebäudeteilen eine Luftschicht zwischen Erdreich und Balkenlage. Wenn es Ihnen zu aufwendig ist, die Balkenlage freizulegen, um den Zustand zu überprüfen, lassen Sie eine (fast unsichtbare) Probebohrung machen.
Planen Sie den Fußbodenaufbau (es gibt mehrere Möglichkeiten) bitte nicht selbst. Bei einer Fußbodenheizung, gerade bei nicht unterkellerten Gebäudeteilen, ist auch immer daran zu denken, dass die Wärme dem Raum zugeführt wird und nicht dem Erdreich. Wie das geht, sagt Ihnen der Fachmann/Systemhersteller (Beratung).
Alles Gute zu Ihrer Renovierung.
Mit herzlichen Grüßen
Wolfgang Look, Architekt, Dipl.-Ingenieur

Hallo Herr Look, vielen Dnak für die schnelle und ausführliche Antwort. Ich werde bei Bauder gleich morgen mal wegen der Ausführung & Fugentoleranz anrufen. Ich gehe aber eher nicht davon aus, dass der Hersteller sich das anschauen kann, denn der sitzt aus Stuttgart - wir in Niedersachsen. Aber ich denke Antworten zu zur Fugengröße (an vielen Stellen über 1cm) und den Nachteilen, die damit verbunden sind kann er sicher geben.
Viele Grüße
F. LAnge

hallo,
zu Frage 1: bei Fugen in der Aufsparrendämmung ist davon auszugehen, daß nicht fachgerecht gearbeitet wurde. Durch die Fugen ist die Wärmedämmung gemindert. Der Handwerker hätte vor Aufbringen der Dämmung auf die schlechte Sparrenlage Bedenken anmelden müssen.

zu Frage 2: kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.
Gruß juejh Rentner-Architekt

keine Ahnung