2 Hektar-Fläche ökologischer nutzen, mit wenig Arbeit - Ideen?

Guten Abend,

mein Vater besitzt im Hunsrück in ländlicher Gegend ein Grundstück mit einem Haus und knapp zwei Hektar Land. Bisher haben wir uns um die Ackerfläche nie ernsthaft gekümmert, sie wird seit geraumer Zeit durch einen Landwirt vor Ort Jahr für Jahr beackert wird mit konventionell angebautem Getreide, wir brauchen uns also um nichts zu kümmern. Andererseits stellen wir dem Landwirt das Gelände auch pachtfrei zur Verfügung.

Natürlich wäre das Einfordern einer Pachtzahlung denkbar, allerdings wäre es uns ein größeres Anliegen, die Fläche in irgendeiner Form ökologischer zu nutzen als, wie es aktuell geschieht, mit der jährlichen konventionellen Getreide-Monokultur. Das Feld gehört uns, wir könnten es also für den Eigenbedarf zurückfordern, fairerweise nach Ablauf der Saison.

Mein Vater und ich überlegen schon länger, welche Optionen auf dieser Fläche realisierbar wären, wenn man selbst dafür nur begrenzte zeitliche und körperliche Ressourcen zur Verfügung hat. Mein Vater ist zu alt, um hier noch viel Energie investieren zu können. Wir Kinder wohnen hunderte Kilometer entfernt, kommen insofern nur ein paar Male im Jahr vorbei.

Eine Möglichkeit, die wir überlegt hatten, ist, die Fläche einem Ökolandwirt anzubieten. Doch haben wir hier keinerlei Erfahrung. Wie könnte man hier jemanden finden? Gäbe es da auch die Möglichkeit einer Ausschreibung oder Ähnliches?

Angedacht hatten wir andererseits auch ein Brachliegenlassen der Fläche zuzüglich Aussaat einer Blühmischung für Wildbienen, oder etwas in der Art. Das müsste dann wohl einmal im Jahr gemäht werden, oder? Nun sind wir beide natürlich fachlich gesehen Laien, und müssten uns also im Voraus gut überlegen, welche Arbeiten auf uns zukämen. Wenig arbeitsintensiven Optionen würden wir insofern den Vorzug geben.

Hat jemand eine Idee für uns?

Herzliche Grüße
Majoogily

1 Like

Servus,

zwei ha sind zu klein, um auf größere Entfernung bewirtschaftet zu werden - wenn es einen Bio-Landwirt in der Nähe gäbe, würde ihn Dein Vater wohl kennen.

Wenn die Fläche brach liegen bleibt, entwickelt sie den ökologisch höchsten Wert - auch wenn sie dann nicht so bunt wird, wie wenn man irgendwelche Blumenmischungen aus dem Versandgartenhandel drauf ansät.

Habt Ihr weit nach Longkamp? Friedmunt Sonnemann, der seit Jahrzehnten unterhalb Longkamp auf der ‚Königsfarm‘ an der Mosel lebt und arbeitet, fiele bestimmt was Gutes ein, das zu der Gegend und der dortigen Flora passt.

Mähen oder mulchen muss man so eine Brache gar nicht unbedingt - es geht vor allem darum, die Brombeeren davon abzuhalten, dass sie das Stück innerhalb kurzer Zeit vollkommen zuwuchern - auch eine Art „Monokultur“, weder schön noch ökologisch besonders wertvoll. Die örtlichen Gruppen vom BUND können sich um eine sachgerechte Pflege so einer Fläche kümmern, dort gibt es auch Leute, die entscheiden können, ob man da besser im ein- bis zweijährigen Rhythmus mit dem Mulchbalken drübergeht, abteilweise Schafe drauf lässt oder die Brombeerstöcke ab und zu aussticht.

Die Pflanzensoziologen vom BUND können auch sagen, ob es nützlich und sinnvoll ist, auf so einem Stück ergänzend z.B. Steinhaufen oder -riegel anzulegen usw.

Schöne Grüße

MM

3 Like

Eine Saison wäre noch nicht fair, weil der Bauer ja auch längerfristig mit seiner Arbeit der Bodenbereitung/Steinlese etc Arbeit investiert hat. Die Umwandlung in ökologisch wertvolles Land dauert auch. Am schnellsten geht es, wenn man nur die Verbuschung alle 2-3 Jahre beseitigt. Aber bis der Boden nährstoffärmer wird und die wertvollen Pflanzen solcher Magerböden wachsen können, vergeht Zeit.
Udo Becker

2 Like

Interessante Empfehlung. Ich habe mal nach dem Herrn gesucht. Nach Longkamp ist es nicht weit. Eine telefonische Kontaktaufnahme vorab dürfte wohl nicht ganz einfach sein, daher bleibt zu hoffen, dass wir seinen Hof in Longkamp dann auch finden und den Inhaber antreffen würden.

Nachtrag: seine Kontaktdaten habe ich gerade gefunden. Wir bleiben dran, Danke! :slight_smile:

Vielen Dank! Das sind sehr wertvolle Tipps, die wir in unsere Überlegungen einfließen lassen und ggf. umsetzen werden. Falls möglich und sinnvoll auch gern unterstützt durch den BUND.

Herzliche Grüße
Majoogily

1 Like