Moin,
ich brauche einen Liter spezielles Motoröl für meinen alten Yamaha-Aussenborder (9PS).
Welches ist besser:
1L Zweitaktöl 2Taktöl für Außenborder TCW3
mit
Spezifisches Gewicht bei 15°C kg/m³ 870
Viskosität bei 100°C mm²/s 6,29
Flammpunkt PM °C 107
oder
Dichte bei 15 °C 51 757 g/ml 0,920
Viskosität bei 100 °C 51 562 mm²/s 12
Flammpunkt ISO 2592 °C >190
Das ist so kaum zu beantworten, da jeder Motor andere Anforderungen hat, die in seinen Unterlagen stehen sollten.
Grundsätzlich macht man mit zu dicken Ölen aber weniger falsch, als mit zu dünnen, daher würde ich eher zu dem zweiten mit der hohen Viskosität greifen, wenn ich nichts näheres weiß.
Mich wundert etwas der große Unterschied beim Flammpunkt, wenngleich das beim Zweitakter keine Relevanz haben dürfte. Das zweite Öl ist sicher auch ein Zweitakt-Öl?
Alles nur pseudotechnisches Gewäsch, weil es an den entscheidenden Eigenschaften vorbei geht. Das Öl muss sich mit dem Treibstoff von selbst einwandfrei vermischen, muss unter den Kühlungsbedingungen des Motors (Luft- oder Wasserkühlung) vollständig ohne Bildung von Ölkohle verbrennen und muss (wie bei einer Motorsäge) biologisch abbaubar sein.
Ob und was ein 2-Takt-Öl taugt, lässt sich nur durch Versuch unter Laborbedingungen ermitteln. Über entsprechende Möglichkeiten verfügen Bootseigner i. d. R. nicht, was aber manche Leute nicht hindert, ihre Vermutungen als Erkenntnisse in Foren zum Besten zu geben. Unter dem Strich bleibt nichts anderes übrig, als den Empfehlungen des Motorenherstellers zu Ölsorte und Mischungsverhältnis zu folgen.
Zweitakter sind seit Generationen in riesiger Stückzahl in Betrieb. Letzte Feinheiten von z. B. Verbrennungsvorgängen im Motor ließen sich bis vor wenigen Jahrzehnten noch nicht messtechnisch erfassen, Qualm und Gestank wurden als normal angesehen und Umweltschutz gehörte noch nicht zum Sprachgebrauch, geschweige denn zu einschlägigen Vorschriften. So verwendete man für das Zweitaktgemisch einfach das billigste greifbare Einbereichsöl für die stinkheißen, luftgekühlten Zweitakter und gut war 's.
Auch heutige Zweitakter würden mit solcher Verfahrensweise laufen, sofern man sich nicht für Feinheiten wie Verbrennungsrückstände in Motor und Auspuff sowie Umweltschutz interessiert.
Also Angaben der Betriebsanleitung befolgen. Was für einen luftgekühlten Zweitakter eines Mopeds taugt, muss für einen wassergekühlten Außenborder mit rel niedriger Betriebstemperatur nicht unbedingt optimal sein. Die Angaben sind aber nicht immer frei von Verkaufsinteressen. So findet man bei manchen Herstellerangaben nur Trivialbezeichnungen. Dieses Spiel wird bei Ölen, Dichtungsringen bis zu Normteilen aller Art gespielt. Wer dabei mitspielt, zahlt drauf. In solchen Fällen muss man suchen, aber eher nicht in Allerweltsforen wie wewewa, sondern in einschlägigen Foren, die es auch für Yamaha-Außenborder gibt. Zwar wird auch dort viel Mist verbreitet, aber mir gelang es nach einiger Zeit bisher in jedem Einzelfall, Leute mit belastbaren Kenntnissen aufzutun.
Hallo,
das Öl soll in erster Linie die Kurbelwellenlager und den Kolben schmieren, Ich nehme sowohl für Aussenborder wie auch Kettensäge Synt. Zweitakt-Öl von Mobil und habe bis jetzt nie Probleme damit gehabt. Entscheidender ist sicher das Mischverhalten (selbstmischend) als irgendwelche Viskosität ( was beim 4-Takter entscheidender wäre.
Bei Zweitakter werden Kurbelwellen- und Pleuel-Lager sowie die Zylinderwand durch das Benzin immer schön gewaschen und sind dadurch Öl/Fettfrei.
Hier muss das zugemischte Öl den Schmierfilm immer wieder ersetzen.
Sobald das Öl in den Verbrennungsraum gelangt ist es nur noch Abfall, bzw. ein Bestandteil welcher Probleme macht!
Wenn das Öl nicht richtig verbrennt erzeugt es Ablagerungen im Verbrennungsraum, welche dann einerseits zu einer hohen Abnutzung an der Zylinderwand/Kolbenringen führt und andrerseits die Zündkerze verdreckt.
Weitere Ablagerungen gibt es dann noch im Auspuff.
Und der Rest landet dann in der Umwelt. Bei einem Aussenborder besonders im Wasser und über die Fische in deinem Teller oder es landet im Trinkwasser!
Wenn man das alles durchdenkt, sollte das Öl, und dessen Verbrennungsprodukte, zuerst die Umwelt möglichst wenig belasten.
Die weiteren technischen Anforderungen findet man dann in der Betriebsanleitung des Motors.
In verschiedenen 2-Takt Geräten (Mofa, Vespa, Kettensäge) habe ich seit Jahren gute Erfahrungen mit dem 2-T Öl von Liqui Moly gemacht.
Ein Gag war das „Castrol Green Tec“, das nach Tannennadeln roch. Bzgl. Rückständen im Brennraum, die ich durch den mittlerweile 28 jährigen Einsatz meiner Vespa gut beurteilen kann, machte dies jedoch keinen Unterschied und der höhere Preis war somit m.E. nicht gerechtfertigt.
Wichtig ist, dass das 2-T Öl sich gut mit dem benzin mischt.
Ich denke jedoch nicht, dass es heute noch diesbzgl. richtig schlechte 2T-Öle im deutschen Handel gibt.
Zudem würde ich vernünftiges Benzin einsetzen, also „Super 95“. Kein E10 o.ä. Plörre.
Des Weiteren ist auf einen sauberen, innen rostfreien Tank, eine gute Zündkerze, einen sauberen Luft- und Benzinfiltersowie v.a. auf eine korrekte EInstellung des Vergasers zu achten.
Ein 2T-Motor benötigt mehr Wartung als ein moderner 4-T Automotor.
Insbes. im Marine-Bereich.
Ein jährlicher Service schadet nicht.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass es für 500 Eur moderne 5 PS 4-T Außenborder gibt. Deshalb lohnen sich 2-Takter m.E. nicht mehr wirklich. Das gestinke kann man sich im Bootsbereich mittlerweile sparen, außer man kennt sich selbst ein wenig aus und macht den Service selbst.