2 von 3 Leitungen ausschalten

Grüzi

Eine kleine Frage…

Gemäss diesem Bericht
http://www.nzz.ch/2005/06/24/il/articleCXDKD.html

Auszug:
„Allerdings waren zwei von drei Leitungen, die Energie vom Kraftwerk Amsteg in die Deutschschweiz transportieren, wegen Rammarbeiten für den Bau einer Strassenabwasseranlage an der A 2 in Schattdorf ausser Betrieb.“

Also… Wenn in der Privatwirtschaft ein Infrastrukturmanager von einem überlebenswichtigen (wirtschaftlich gesehen) System, 2 von 3 Systemen abschaltet, ist er da nicht ein wenig unverantwortlich?

Wenn nachher auf Grund dieser wagemutigen Entscheidung, dem Firmen der
grösste bisherige (Image-) Schaden entsteht, sollte er da nicht von sich aus über gewisse Konsequenzen nachdenken? Wenn er von einem Vorgesetzten dazu „gewzungen“ wurde, seine Bedenken bzw. die Hinweise für das Risiko deutlich formuliert hat, dann verschiebt sich die Frage
um eines nach oben. Ev. könnte sich dann jedoch bestätigen, dass die einten gleicher sind als die anderen…

Vielleicht habe ich ja zu lange für Banken und Versicherungen gearbeitet oder bin schlicht ein „böser“ Mann, in jedem Fall hätte man ihn sofort freigestellt - mindestens…

erstaunte Grüsse
Peter

PS:
Infos zum Vorfall:
http://www.nzz.ch/2005/06/22/vm/newzzEA9UOZA4-12.html
http://www.nzz.ch/2005/06/23/vm/newzzEAALJQZJ-12.html
http://www.nzz.ch/2005/06/24/zh/articleCXCXR.html
http://www.nzz.ch/2005/06/23/vm/newzzEABB1ULV-12.html

sei froh und glücklich…
(hallo erstmal)

…das die leute, die das verbockt haben nicht in einem akw sitzen! das akw tschernobyl ist aufgrund ähnlicher unglücklicher umstände zum stahlenden beispiel dafür geworden, dass man niemals sicherungssysteme lahmlegen sollte - aber vielleicht ists schon zu lange her, und keiner errinnert sich mehr.

mfg wgn

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

trocken
Grüezi Peter,

dieser Vorfall war abzusehen. So wie auch weitere schwere Vorfälle absehbar sind.
Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen das sogenannte „Sicherheitskonzept“ der NEAT Projekte, insesondere des GBT-Teilprojektes zu sehen und zu studieren. Dieses „Sicherheitskonzept“ ist fester Bestandteil einer jeden Beauftragung an ein ausführendes Unternehmen und darf keineswegs abgeändert werden (in welcher Form auch immer).
Bei der mir vorliegenden Kopie handelte es sich um ein dilletantisch zusammengeschustertes Machwerk ohne ausreichenden Sachverstand. Da wurde schlichtweg so mal schnell zusammenkopiert (copy and paste) was das Zeug hielt (bis zum sachlichen Wiederspruch). Die Verantwortlichen bei den SBB bezogen Stellung (sinngemäss): Wir erkennen keinen weiteren Handlungsbedarf. Die Baustellen sind sicher.

Es gab inzwischen zahlreiche Schwerverletzte und Tote auf diesen Baustellen und inzwischen ist es ein offenes Geheimnis, dass von „1 Toter pro Km“ ausgegangen wird (wie vor 150 Jahren). Nun gut, bei den Arbeitnehmern in den besonders kritischen Bereichen handelt es sich um Kontingente aus Afrika und Südeuropa. Ich denke dennoch, dass die auch Menschen sind. Möglicherweise stehe ich mit dieser Einstellung allein da, denn dem verantwortlichen Budesrat gefällt es, auf entsprechende Hinweise nicht zu reagieren.
All dies ist in der aufmerksamen schweizer Presse nachzulesen (wozu Du sicherlich in der Lage bist). Dennoch ist diese Geschichte so heiss, dass sich bisher nicht mal der „Beaobachter“ da ran getraut hat.
Da werden (fortwährend) Millionen für schöne Pavillons (Info-Pavillons der einzelnen Teilabschnitte) und passende Info-Events ausgegeben obwohl mit dem gleichen Geld zweckdienliche Änderungen an diesem „Sicherheitskonzept“ leicht hätten finanziert werden können.

Frustriert
Ray