Hallo!
Ich weiß nicht recht, wie ich meine Frage für Google fomulieren soll, vielleicht kann mir hier jemand mit seinem Wissen weiterhelfen.
In unserer Familiensaga wird von einem Verwandten erzählt, der im 2. Weltkrieg mit seiner Fernmeldeeinheit kurz vor dem D-Day nach Italien abkommandiert wurde, an den Lago Maggiore. Dort erfuhr er vom Kriegsende (oder nahenden Kriegsende) und obwohl sein italienischer Gastgeber ihm anbot, ihn zu verstecken (übrigens blieb man bis weit in die Friedenszeiten befreundet und besuchte sich), befolgte er wohl einen letzten Befehl (?) und marschierte mit seinem Trupp in Richtung Triest. Die Angaben sind vage. Dort soll er in jugoslawische Gefangenschaft geraten sein und kam ins Lager 233 in Werschetz (Vršac , heute Serbien). Er hatte das Glück, dass Professor Adolf Ludin seinerzeit Helfer für seine Bauprojekte suchte und auch ihn mitnahm. 1948/49 müsste er wider nach Haus gekommen sein.
Ich habe mir das Buch " Er hat gestanden" von Ferdinand Fabian gekauft: „Erinnerungen an Jugoslawien 1945-51“., darin sind auch die Marschrouten der Gefangenen ins Lager eingezeichnet, aber ich weiß einfach nichts Genaues. Kann ich mit meiner Vermutung recht haben, dass es für die in Italien stationierten deutschen Streitkräfte noch einen Befehl gegeben hat, Richtung Jugoslawien zu marschieren und dass Triest als Ort der Gefangennahme denkbar ist?
Freue mich über alle Infos.
Gruß,
Eva
Servus,
Die alliierte Frühjahrsoffensive hatte den vollständigen Zusammenbruch der Heeresgruppe C zur Folge. Die deutschen Truppen wurde immer weiter zurückgedrängt und Triest war eine der möglichen Endstationen des Rückzuges:
Am 1. Mai erreichten Teile der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee Triest und die Stadt wurde in weitere Folge auch von Tito beansprucht. Es ist also sehr gut möglich, dass hier deutsche Soldaten auf der Flucht vor den Alliierten in jugoslawischer Gefangenschaft gerieten. Es steckte aber ziemlich sicher keine Absicht dahinter (falls das deine Frage war).
LG
Ich habe nochmal nachgefragt. Stationiert war er in Bardolino am Gardasee, nicht am Lago Maggiore, bei einem Conte Campestrini. Bei uns hieß es immer, warum hat er das Angebot nicht angenommen und sich versteckt, nein, er musste noch losziehen und geriet natürlich in Gefangenschaft. Ich meine, es hieß, das war bei Triest. Dann müsste er ja auch einen dieser Hungermärsche mitgemacht haben. Ein Wunder, dass da überhaupt noch jemand nach Hause gekommen ist.
Danke Dir für Deine Informationen.
Gruß,
Eva
Ja, das macht deutlich mehr Sinn, wenn man sich die Vormarschroute der Alliierten anschaut. Es ist wie gesagt auch absolut schlüssig, dass er in/bei Triest in jugoslawische Gefangenschaft geriet. Und wie du dir vermutlich denken kannst, wollte kein Wehrmachtssoldat in jugoslawische Gefangenschaft geraten.
LG