Guten Tag. Ich besuche regelmäßig eine betagte Dame, die immer wieder über Ihren späterer Ehemann berichtet, der im 2.Weltkrieg auf einem Segelschulschiff unterwegs war. Sie weiss nicht, ob es sich um ein Schiff des Militärs handelte oder ob es ein Handelschiff war. Es wurde später von den Amerikanern aufgebracht und er kam verletzt in Gefangenschaft. Sie hatte Dokumente darüber, die leider nicht mehr vorhanden sind.
Meine Frage ist nun, ob man dieses Schiff heute noch identifizieren kann Anhand von militärhistorischen Dokumenten. Gibt es Verzeichnisse über solche Ereignisse hier in Deutschland? Oder welches Schiff könnte es gewesen sein?
das ist schon richtig was du schreibst. Nur gelangten diese Schiffe nach dem Krieg in andere Hände als Reparationsleistung.
Aber laut Erinnerung der Dame geht es doch um ein Segelschulschiff was während des Krieges auf Fahrt war und von der US -Marine aufgebracht und die Besatzung interniert wurde.
Leider ist der Ort und die Zeit des Geschehens unbekannt.
Richtig, das hat sie geschrieben und das passt nicht:
Von den Segelschulschiffen der Kriegsmarine wurde während des Krieges kein einziges durch eine feindliche Marine aufgebracht.
Das war auch schwer möglich, da diese Schiffe ab Kriegsbeginn die meiste Zeit als stationäre Schiffe im Hafen eingesetzt wurden. Wenn sie zu Ausbildungszwecken in See gegangen sind, dann natürlich nur in sicheren Gewässern in denen ein Angriff oder die Aufbringung schwer möglich war. Da die Aktivitäten der US Navy gegen Deutschland zuerst auf den Atlantik und das Mittelmeer beschränkt waren und erst 1944 die Nordsee hinzukam, ist es auch absolut unvorstellbar das sie ein Segelschulschiff hätte aufbringen können.
Ebenfalls wurde durch die Kriegsmarine im zweiten Weltkrieg kein Segelschiff als Hilfskreuzer eingesetzt (Vergleiche SMS Seeadler im ersten Weltkrieg).
Somit bleibe ich bei der Eagle, da die Horst Wessel das einzige Segelschulschiff war was die USA in ihre Hände bekommen haben.
Hallo, Ebenezer( tschuldigung fürs dreinmischen), du machst mir Hoffnung; ichsuche nämlich schon lange nach einem deutschen zivilen Frachtschiff, welches im 2Wkk versenkt wurde.
Es überlebten nur 2 Leute; der Funker und der (ein) Schiffsjunge. Die wurden von den Russen, die sie auch versenkt hatten, in russische Gefangenschaft herausgefischt(Sibirien?) und überlebten. Mehr weiss ich leider nicht, ausser dass mein Opa ihn immer liebevoll als „mein Bananenkutter“ bezeichnete.
Es war unbewaffnet, fuhr aber (nona) unter deutscher Flagge.
P.s.: er wurde 92 und Nordsee/Wilhelmshaven ist möglich
Wie wäre es die Suche „von der anderen Seite her“ zu beginnen? Was geben die Militärarchive über die Personen her? Zu welchen Einheiten haben sie wann gehört? Daraus sollte man die Auswahl der Schiffe einschränken können.
Weißt du vielleicht auch, wo das Schiff versenkt wurde? Ad hoc würde hier am ehesten die SS Santa Fe passen, ein Kühlschiff, das 1943 im Schwarzen Meer versenkt wurde. Da ist aber nichts von Kriegsgefangenen bekannt.
Ich bin auch noch nicht fündig geworden, aber suche noch.
Vielleicht kannst Du hier ja mal schauen ob Du weitere Informationen findest. Im vergangenen Jahr wurden sämtliche Persilscheine online gestellt. Da könntest Du mal schauen ob Dein Großvater ein entsprechendes Formular abgegeben hat. Neben weiteren Angaben zu Deinem Großvater selbst, finden sich vielleicht Angaben ob er für eine zivile Reederei gearbeitet oder bei der Kriegsmarine gedient hat. Evtl. findet sich im Kapitel „Reisen ins Ausland“ vielleicht sogar der Schiffsname oder man kann was zu der Route finden die er gefahren ist.
Vielen Dank für deine Antwort, Jörg. Das ist eine gute Idee mit den Militärarchiven. Deshalb möchte ich dich auf diesem Weg noch fragen, wie man dabei vorgehen sollte. Ich bin nämlich mit solchen Recherchen nicht vertraut. Wie kann man dieses Militärarchiv nutzen? Wo befinden die sich? Ist eine Online Abfrage möglich? Danke nochmals an dich.
Mit vielen Grüßen
Silvia