2. WK: Ölverschmutzung durch Tanker

Im 2. WK müsste es doch eigentlich auch regelmäßig zu massiven Ölverschmutzungen an diversen Küsten gekommen sein, durch torpedierte Schiffe, insbesondere Tanker (auch wenn die noch nicht so groß waren). Oder fuhren die Gleitzüge so weit auf der See, dass das Öl vorher abgesackt ist?

Im 2. WK müsste es doch eigentlich auch regelmäßig zu massiven
Ölverschmutzungen an diversen Küsten gekommen sein, durch
torpedierte Schiffe, insbesondere Tanker (auch wenn die noch
nicht so groß waren). Oder fuhren die Gleitzüge so weit auf
der See, dass das Öl vorher abgesackt ist?

Hallo,

sicherlich wird es sowas gegeben haben. Nur wen interessiert so was wenn man dringendere Probleme hat?

Gruß ivo

Das während des II. Weltkrieges tansportierte Oel war Naphta für
die Kesseln, Diesel für die entsprechenden Motoren und LKW, z.T.
für einige Panzertypen, und Benzin für Autos und Flugzeuge.
Die Havarie erfolgte durch Torpedo-,Bomben- und manchmal durch
Artillerie-Treffer. Der Tanker geriet also in Brand, die Ladung
verbrannte größtenteils so aus, manchmal tagelang, weil Tanker,
durch ihre sehr enge Unterteilung, nicht leicht zu versenken
sind, zumal ihre leichte Ladung einen zusätzlichen Auftrieb
bietet.
Es ist, übrigens, kein altes Problem, sondern immer noch hoch-
aktuell. Nicht nur versenkte Handelsschiffe geben ständig Oel
ab, sondern auch zahlreichen, versenkten Kriegsschiffe.
Gerade zur Zeit wird die Lage im Oslo-Fjord immer prekärer,
wegen des dort in 90m Tiefe liegenden deutschen Kreuzers „BLÜCHER“, der im April 1940 von norwegischen Küstenbatterien
versenkt wurde. Durch das Durchrosten der Oeltanks, verseucht
das Oel erst heute diesen Fjord…
Der Unfall vor den spanischen Küsten ist deshalb so schlimm,
weil die Ladung aus Schweroel bestand, die nicht verflüssigt
und schwer brennbar ist.
Seit vielen Jahren gibt es Vorschläge, die Doppelhüllen-Tanker
so zu bauen, daß sie immer beladen fahren könnten, indem, unter-
einander getrennt, unterschiedliche Flüssigkeiten transportiert
werden könnten.
Die durch den teueren Bau verursachten Kosten könnten so mehr
als ausgeglichen werden.
Aber dafür gibt es keine Nachfrage. Und so geschieht eine
Katastrophe nach der anderen.
Gruß,
TonyM

[MOD] - Bitte verlegen
Hallo,

obgleich ich dieses Thema auch ziemlich interessant finde, moechte ich Euch aber doch fragen, ob es ggf. moeglich waere, diese Diskussion ueber Oelverschmutzung im II. WK ins Brett „Militaerhistorie“ zu verlegen? Laut Brettbeschreibung sollten wir uns hier mit militaerpolitischen Themen befassen, die das Geschehen nach 1945 betreffen.

Viele Dank fuer Euer Verstaendnis und … nichts fuer ungut!

tigger
MOD „Militaerpolitik“

Im 2. WK müsste es doch eigentlich auch regelmäßig zu massiven
Ölverschmutzungen an diversen Küsten gekommen sein…

Hallo Christoph,

selbstverständlich ist es dazu gekommen, an Küsten, in Häfen, überall. Nur interessierte es keinen. Massive Umweltschäden mit Folgen, die viele Jahrzehnte nachwirken, sind geradezu das Kennzeichen eines jeden Krieges. Das hat sich in den zahlreichen Kriegen bis heute nicht geändert. Im Gegenteil, oft werden die Umweltschäden bewußt herbeigeführt und sind zentraler Bestandteil der Kriegsführung.

Was aber ist anderes zu erwarten? Natürlich sagt keine Kriegspartei, daß sie morden, verstümmeln und verseuchen wird. Stets ist die Rede vom Verteidigen und von irgendwelchen Werten. Neuerdings sind kriegslüsterne Leute bemüht, den Eindruck sauberer Präzision zu vermitteln. Regelmäßig behauptet jede Armee und jeder Soldat von sich, ein Werkzeug zur Verhinderung von Verbrechen zu sein. Genau so regelmäßig gibt es anfänglich genügend Hohlköpfe, die das alles glauben. Tatsächlich geht jeder Krieg ohne jede Ausnahme mit einer Kette von Verbrechen an Menschen und an der Natur einher. Wer Krieg führt, nimmt die Verbrechen jeder Art billigend in Kauf und führt Umweltschäden bewußt herbei. Ob Entlaubung oder Verseuchung auf alle erdenklichen perfiden Arten, es schwächt den Gegner, bindet dessen Kräfte und damit sind Umweltschäden genau die Mittel, zu denen Militärs seit jeher besonders gerne greifen. Abgesoffene Schiffe mit dem dadurch verursachten Dreck sind da eher willkommenes Beiwerk.

Gruß
Wolfgang