Unser Sohn hat im Frühjahr 2011 sein Jurastudium nach dem 1. Semester abgebrochen und sich währen eines Praktikums in einem sozialen Projekt(von April-September) für ein Studium Sport- und Eventmanagement ab Oktober an einer privaten FH entschieden. Er wirkte sehr überzeugt und hatte gute Argumente, so dass er unsere volle Unterstützung bekam. Am 13.01.12 teilte er uns mit, dass er auch dieses Studium „sofort“ abbricht. er wolle eine Ausbildung machen (kaufmännisch, Autobranche), kümmert sich aber leider nicht um Bewerbungen. Wir bieten ihm immer wieder unsere Hilfe an, mal wirkt er sehr offen und bereit, doch etwas zu tun,allerdings tut er nichts. Schläft bis mittags, geht abends aus. Etwas Geld verdient er bei einem Job (unregelmäßig), von uns bekommt er seit Februar keines mehr. Er möchte ausziehen, auch das unterstützen wir, weil die Stimmung mies ist, kümmert sich aber auch hierum nur sporadisch bzw. nimmt die Besichtigungstermine nicht wahr. Wir Eltern sind beide berufstätig und können finanziell schon einiges stemmen, nur … wenn er nichts tut?! Inzwischen sind wir sehr „erschöpft“. Seinen 16 jährigen Bruder belastet die Situation zu Hause inzwischen auch sehr. Auch unser Freundeskreis ist ratlos. Wo können wir Rat und Hilfe bekommen? Was können wir tun, damit diese Situation aufhört? Welche Rechte und Möglichkeit haben wir als Eltern? Vielen Dank für jede Hilfe.
Hallo !
Ich denke, es wird Zeit, dass euer erwachsener Sohn sich dem Leben stellen muss, bislang sitzt er ja anscheinend im warmen Nest. Ausziehen erscheint angebracht. Wenn er diesbezüglich auch nur faul ist und ihr es leisten könnt wäre vielleicht eine Idee, ihm ein Zimmer oder kleine Wohnung anzumieten für 3 Monate, danach muss er klarkommen. Vielleicht ihm noch freundlich eine Liste geben mit Dingen, um die er sich kümmern muss damit er nach den 3 Monaten nicht auf der Strasse steht…
Ihr könntet auch bis dahin Miete und Unterhaltsgeld von ihm fordern (muss ja nicht viel sein). Viel Glück !
Gruß !
und es funktioniert
Hallo!
Sorgt dafür, dass es für ihn nicht mehr funktioniert: Eine letzte Warnung und dann raus ins echte Leben mit ihm. Wenn er Miete bezahlen muss, braucht er ein regelmäßiges Einkommen. Das versteht manch einer erst in der Praxis. Und das mit dem Einkommen macht meist mehr Spaß und ist effektiver, wenn man einem erlernten Beruf nachgeht.
Grüße
kernig
Hai!
Überspitzt Tür auf, Sohn raus, Tür zu!
Oder Beteiligung an Kost, Logis und Haushaltsarbeit, dann dürften die
abendlichen außer Haustermine schnell abnehmen und die Langeweile
kommt.
Der Plem
Gute Bekannte von uns haben ihren damals auch etwas antriebs- und orientierungslosen Spross für ein Jahr Work&Travel nach Neuseeland geschickt. Das war für beide Seiten hart, aber der Sohn musste sich selbst durchkämpfen und kam nach dem Jahr mit sehr genauen Plänen wieder zurück und begann ein Studium, das er inzwischen erfolgreich abgeschlossen hat.
Vielleicht eine Option für Euch?
Hallo,
setzt euch mit ihm zusammen und rechnet ihm vor, was er euch an Miete, Essen, Wasch- und Reinigungsdienste kostet und verlangt das von ihm als Miete/Kostgeld.
Allerdings dieses Work u. Travel wäre auch verlockend…
Grüße
miamei
Hallo,
wenn ein grundsätzlich motivierter junger Mann in diesem Alter plötzlich so durchhängt, könnte da auch ein anderes Problem dahinterstecken. Von einer simplen Sinnkrise (bei der ein Projekt wie Work and Travel tatsächlich helfen könnte) über eine Depression bis hin zu Drogen oder einer bipolaren Störung, um nur einige Ideen zu nennen, die selbstverständlich erstmal nur in den Raum gesprochen sind.
Vielleicht wäre vor dem Rauswurf noch mal ein näheres Hinsehen hilfreich?
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
das mit dem regelmässigen Einkommen stimmt ja allgemein betrachtet. Für jemanden, der aber noch keine Ausbildung hat, bedeutet es berufliche Stagnation. Einen Job für ein regelmässiges Einkommen ist ja nicht schwer zu finden - aber soll das eine Lösung für ein Schulabgänger und Studiumabrecher sein? Ich denke hier sollte man nicht primär ans Geld denken, sondern an die Zukunftsperspektive - ich würde ihn für ein Jahr ins Ausland schicken (wenn die Kohle da ist) oder zum Berufsberater - vielleicht sogar zum Arzt.
Viele Grüße
Hallo,
vielen Dank für die schnellen Ratschläge. Alle Antworten beinhalten genau unsere „Achterbahn-Gefühle“. „Raus mit ihm“ bis „Sind Drogen im Spiel?“ sind bald tägliche und nächtliche Gedanken. Auf Drogen angesprochen kommt ein „Nein“, mehr nicht, und da bleibt einfach ein blödes Gefühl bei uns, das weiß er auch. Er hat mit 17/18 eine Zeit lang viel gekifft, so dass auch seine Schullaufbahn gefährdet war, hat dann aber aufgehört, und die „Kurve gekriegt“. Und es stellt sich die Frage, was ist, wenn ja? Gesprächs- und Beratungsangebote (ambulante Hilfen, pschychologiche)lehnt er grundsätzlich ab, hat aber wohl, seit heute, „Ende dieser Woche oder Anfang nächster Woche“ einen Beratungstermin beim Arbeitsamt.Wir werden mal sehn, ob er diesen dann auch tatsächlich wahrnimmt. Travel und Work wollte er schon nach dem Abi nicht, letztes Jahr dann auch nicht… leider. Wir werden es ihm nochmal anbieten. Wenn man alle Ratschläge mal so aufgeschrieben sieht, sortiert sich manches nochmal. Versuchen den Grund für die Motivationslosigkeit zu finden und den „Rauswurf“ vorbereiten. Mal sehen, ob es uns gelingt. Vielen Dank und viele Grüße, Nachbarschaft
bis zur Einsicht
Hi!
. Für jemanden, der aber noch keine Ausbildung hat,
bedeutet es berufliche Stagnation. Einen Job für ein
regelmässiges Einkommen ist ja nicht schwer zu finden - aber
soll das eine Lösung für ein Schulabgänger und Studiumabrecher
sein?
Nein und ich denke auch die Eltern werden das nicht wirklich wollen. Aber es könnte doch die Einsicht befördern.
Ich denke hier sollte man nicht primär ans Geld denken,
sondern an die Zukunftsperspektive - ich würde ihn für ein
Jahr ins Ausland schicken (wenn die Kohle da ist) oder zum
Berufsberater
Wenn er da mitmacht - ja. Die Eingangsfrage hörte sich so an, als würde er da nicht unbedingt engagiert mitmachen.
- vielleicht sogar zum Arzt.
Er ist ja volljährig, man kann ihn also zu nichts mehr zwingen.
Grüße
kernig
Hat er denn auch keine Freundin? Das sind doch oft Anläße auszuziehen.
Für mich hört sich das so an, als wenn er tatsächlich auf der Stelle tritt und echt nicht weiß wo er hin will. Da kann man sich den Mund fusselig reden und es tut sich nix. Klar das ist belastend für alle Familienmitglieder aber raus schmeißen würde ich ihn nicht.
Die Idee mit der kleinen Wohnung finde ich gut, wenn er denn zustimmen würde. Vielleicht ist er ja auch ein ausgesprochenes Mamakind gewesen?
Vielleicht spürt er auch den Druck etwas tun zu müssen?
Das ist dann meist kontraproduktiv.
Gebt ihm noch Zeit und bietet ihm eure Hilfe an. Kinder die ihre Elternhäuser unfriedlich verlassen kommen selten wieder …