Servus Kerbi, auch von mir!
Und Hallo Helene!
Ihr werdet nicht weiterkommen, ehe nicht geklärt ist, was diese
Speise, das „Bachökoch“ (dicker Mehlbrei, mit einer Mischung aus zerlassener Butter und Honig übergossen),
oder wie Helene sagt:
Sterz
ist, welche Funktion sie hatte, woher deren Name kommt. Es scheint eine Art Fastenspeise zu sein. Die Vorabende hoher Festtage sind automatisch Fastentage gewesen. Wir haben zu Hause, als ich noch Kind war, an Heiligabend vor der Christmette nur eine Brennsuppe, später als man liberaler, sprich weniger stockkatholisch, geworden war, wenigsten Kartoffelsalat und Würstchen bekommen.
Den Bachötåg gab es schon vor dem Christbaum. Ich vermute,
dass irgendetwas Heidnisches übernommen wurde.
Mit „Heidnisch“ wäre ich vorsichtig; vieles, was nicht sogleich ins „christliche“ Brauchtum passen will, wird von „XXXtumskundlern“ gern und schnell als „Heidnisch“ bezeichnet. Man folgt damit, ohne dass es den meisten klar ist, volksdeutschen, sprich nazideutschen Traditionen und Denkern, die gern ein „heidnisches Deutschtum“ gehabt hätten und es sich zusammenlogen, wenn es nicht anders ging.
Viele Fasnachtsbräuche hat man so „paganisiert“. In der Schweiz kennt man einige „grauslich-schiache“ Masken, die man gern als vorchristlich ausgibt, aber keine ist wirklich so alt und von den meisten lässt sich bei genauerem Hinsehen der Zusammenhang mit christlichem Traditionsgut nachweisen.
Dazu schaue man bei: Werner Mezger, Narrenidee und Fastnachtsbrauch, Studien zum Fortleben des Mittelalters in der europäischen Festkultur, Universitätsverlag Konstanz
Ich bin mir sicher, dass der „Bachötåg“ nichts mit Backen zu tun hat.
Das würde ich noch einmal nachprüfen. Das könnte etwas Ähnliches sein, wie die „Faschings- oder Fasnachtkrapfen oder -kiachle“. Es gibt z. B. auch ein „Narrenbrot“ oder einen „Narrenbrei“, die eine ins xxxtümliche gewendete Form der Aussage: „den todt frisst ein yeder am ersten prey/prot“ darstellen.
Man könnte auch an die an Ostern geweihten Speisen denken, die magische Kräfte haben sollen.
Die Weihnachts- und Jahresend- und -wechselbräuche sind vielfach miteinander verschlungen mit den Fasnachtsbräuchen. Krampus, Raunächte, Sternsingen, Narrenumzug, Hexen und Teufel etc.
Jetzt hör ich mal auf, sonst wird es eine Diplomarbeit.
Gruß Fritz