3 Fragen zum Thema 'alleinerziehend'

Hallo

Habe gleich mehrere Fragen.
Beantwortet werden können sie vermutlich nur mit persönlichen Meinungen. Erst einmal wüsste ich gern, warum viele Männer keine Verantwortung für Kind und Frau übernehmen, wenn sie (evtl. ungewollt) ein Kind erzeugen. Da kommen vermutlich verschiedene Dinge zusammen, Näheangst, Auswahl- und Ausfluchtmöglichkeit, aber ich find’s trotzdem irgendwie krank, wie eine Krankheit unserer Gesellschaft. Familie macht wie früher Sinn, kollektiver Zusammenhalt, besonders natürlich für Frau und Kind. Es erscheint mir unentschuldbar. Keine Beziehung „funktioniert“ von selbst, und zwei Menschen die etwas voneinander wollen „passen“ zusammen, habe ich gerade (weiß gerade nicht wo) gelesen. Ich suche wirklich eine Antwort, keine Ausflüchte. Ich dachte schon, ich werde spät erwachsen, aber manche werden wohl nie erwachsen.

Die zweite ist, wie oft es vorkommt und was für Männer das sind (ich schreibe jetzt einfach aus Frauensicht), die ihre Familie verlassen und „ein neues Leben“ anfangen… aber wirklich verlassen: die Vergangenheit verleugnen. Väter, die sich wenig z.B. nur im gesetzlichen Rahmen oder weniger um ihr Kind kümmern und die Vergangenheit, also die gewesene Beziehung zur Frau und die Kinder verdrängen (ohne zu trauern), also die Vergangenheit verleugnen. Ein Kunsttherapeut meinte zu mir, „diese Typen“ wären oft Alkoholiker, und mir erscheint das Verhalten auch „süchtig“- nach leichter zu erreichendem Konsumierbaren, z.B. „Stoffen“ oder einer ungebundenen frischen Frau.

Das sind ja bekannte Prozesse, aber ich will trotzdem nochmal Meinungen und Erklärungen hören, ich find es ist ein Zeichen der Krankheit unserer Gesellschaft, aus gutem Grund verstehen das Menschen aus anderen Kulturen nicht und bei uns wird’s einfach entschudigt, weil „normal“ und damit zum kollektiven blinden Fleck.

Manche durchschauen vieles, aber nutzen dies, um trotzdem die vorhandene Verantwortung nicht zu tragen (habe gerade ein Beispiel im Kopf).

Da war noch etwas, fällt mir momentan nicht ein.
Achso, doch: Wie groß ist die „Auswahl“ an Männern, die ein Kind von einem anderen Mann akzeptieren? In anderen, „weniger weit“ entwickelten Kulturen ist dies ja ein ausgesprochenes Problem und dadurch geregelt, dass die Frau höchstwahrscheinlich nicht wieder heiratet, aber wie ist es hier?

Grüße
I.

Hallo Igeline,

wenn deine Fragen nicht nur allgemeiner Natur sind sondern einen konkreten Mann beschreiben, über den du hier auch schon geschrieben hast, liegt das vielleicht daran, dass er sich bisher nicht gerade den Preis für Mr. Charming 2011 verdient hat?

Grüße
wildpferd

Moin, Igeleine,

so wie die Fragen gestellt sind, könnte der unbedarfte Leser meinen, das gehöre eher ins Brett Sozialwissenschaften. [MOD: Artikelbaum inzwischen von „Psychologie“ nach „Sozialwissenschaften allgemein“ verschoben.] Doch oh weh, Nachtigall, ick hör dir trapsen: Kann es sein, dass Dein Nicht-Verstehen sich auf einen einzigen Mann bezieht? Dann müsste hier jemand stellvertretend für denselbigen antworten. Auch keine gute Idee :frowning:

Gruß Ralf

Ja, aber es will irgendwie nicht in den Kopf,
die Erklärung ist ja auch ein bißchen kurz-
charmant ist er nämlich gerade- als „Ausgleich“ vermutlich.

Mich interessiert, warum diese Handlungsweisen existieren, und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, wieder „so jemanden“ zu treffen. Aus seiner Sicht- er ist sehr intelligent (mit Test nachgewiesen), erfolgs- und machtorientiert, auch gefühlsmäßig verstehbar, ist sein Verhalten ja logisch.

Trotzdem will mir nicht in den Kopf, wie oft und warum Menschen so verantwortungslos, ich find’s auch beziehunglos (darunter würde ich SEHR leiden, vielleicht versteh’ ich’s deswegen nicht) handeln.

Gruß I.

Also, ich versteh’ nicht, warum der Wunsch zur Veränderung überhaupt nicht besteht, ob kein Schuldempfinden, kein Mitgefühl vorhanden ist, und warum das geht, woher das kommt und ob unsere Umgebung aus Arschlöchern besteht. Das frage ich mich in Bezug auf alle Menschen „hierzulande“.

Woher kommt deine pauschalisierende Aussage, dass der Großteil der Männer sich nicht kümmert?

Das ist eine Frage, weil ich mir kein Bild des „sich kümmernden Mannes“ machen kann: wann kümmert sich ein Mann, wann nicht? Wenn er meint, nur auf seine Weise „durchzukommen“ (und so auch tatsächlich zu Erfolg kommt: beruflichem und „privatem“, gesellschaftlichem also, dann eben quasi mit einer Bindung zur „Frau an sich“ (es ist immer eine da), statt zu einer Frau?

Ist dieses Leben in Scheinbeziehungen nicht auch „real“? Und vielleicht viel realer als der Schein des angeblich Notwendigen ( Arbeit inkl. Unterordnung - wenn stattdessen jemand für einen zahlt, Familie/Frau - wenn stattdessen viele neue und alte „Freunde“ bzw. „Zuarbeiter“ oder Bewunderer vorhanden sind, Anpassung an gesellschaftliche Normen - wenn die Ursprungsfamilie eh zur Oberschicht gehört und wusste sich durchzusetzen)? Warum auf den Teppich kommen wenn Fliegen einfacher und angenehmer ist?

Warum machen das nicht alle Männer so? Erscheint doch logisch, oder ist das zu anstrengend und funktioniert nur, wenn man genug Zeit und Durchblick hat sowie Mut, sich nicht anzupassen?

Hallo,
statstische Daten kann ich Dir leider nicht liefern, aber vielleicht gibt es da Material bei den Sozialwissenschaftlern.

Ein kleiner „Trost“: ein Mann, der sein Kind und seine Frau verlässt und sie verleugnet ist kein Verlust, sondern eine Bereicherung! Der Mann wäre als Gatte und Vater völlig unbrauchbar und die Frau und das Kind stehen emotional besser ohne ihn da. Ja, klar brauchen Kinder Väter (das Argument kommt jetzt sicherlich…), aber sie brauchen eben einen der DA ist. Auch wenn der Papa in Australien wohnt und das Kind in Deutschland, ist es für das Kind glücklicher wenn es zu ihm Kontakt hat und er Interesse zeigt, als einer der zwei Ecken weiter wohnt, aber weder Kontakt will, noch zahlen will.

Viele Grüße

Hallo,
ein gutes Indiz ist sein eigenes Umfeld. Wenn er eine sichere Bindung zu seinen Eltern und Geschwister hat, einen Job, Verantwortung zeigt (z.B. gegenüber Freunden, Familie, Tieren) und ein gewisses Wertegefühl in sich trägt, dann wird er wohl auch ein Kind lieben und umsorgen.

Umgekehrt wäre es, wenn er wenig Verantwortung zeigt (im Job, in der Familie), keinen guten oder gar keinen Kontakt zu seiner Familie hat, sein Freundeskreis eher aus Spassfreundschaften bestehen und er eher auf seine eigenen Bedürfnisse ausgerichtet ist, dann kann es schon problematisch werden.

Viele Grüße

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Hallo,

warum sollte er einen Wunsch nach Veränderung haben?

Wenn er den gehabt hätte, hättet ihr wohl gemeinsam darüber nachgedacht und entschieden eine Familie gründen zu wollen.

Hat er wirklich ausdrücklich zu dir gesagt: „Ja, ich will mit dir jetzt eine Familie gründen“?
Oder hast du wie viele andere Frauen nur gehofft, wenn ich ihn vor vollendete Tatsachen stelle, wird er schon mitmachen…

Das ist die allerschlechteste Basis einer dauerhaften, glücklichen Beziehung.

grüße
miamei

Ehrlich gesagt versteh ich die Kompliziertheit deiner Fragen nicht…

Hallo,
Zu einer Deiner Fragen Versuch einer Antwort. Es gibt diese Theorien über Partnerwahl(en) zum Zweck der Fortpflanzung und Bewertung des Erfolges. Frauen investieren mehr (Kraft, Zeit, Lebemnsschicksal) in den Nachwuchs (und produzieren viel weniger Eier als Männer Spermien) - Erfolg in der Fortpflanzung bedeutet zahlenmäßig viel weniger als bei Männern.Sie wählen darum (meist, tendenziell) vorsichtiger den Partner aus; er soll Ernährer unds Beschützer des kostbaren (begrenzten) „Fortpflanzungserfolgs“ der Frau sein. Der Mann kann sich viel häufiger fortpflanzen, wenn er bereitwillige Partnerinnen findet - und da anscheinend die Vermehrung das höchste Ziel der Lebewesen ist (und u.U. genetisch verankert als höchstes Ziel), folgt er da anderen Gesetzen. Treue zu einer Partnerin ließe IHN fortpflanzungsmäßig erfolgsärmer bleiben als er sein könnte.

Du wolltest aber eine Antworten auch aus der Gefühlsebene.
Da denke ich immer wieder - vor allem, wenn mir das Schicksal der Frauen über die Jahrtausende bis heute vor Augen steht, und zwar der MASSE der Frauen - daß die Einehe vielleicht nicht Ausdruck der Höherentwicklung der menschlichen Gesellschaft ist. Müßte sich nicht die GESAMTE menschliche Gesellschaft um JEDEN Nachwuchs kümmern, statt daß man EINEN Mann auf SEINEN Nachwuchs festlegt. Mir erschien das (auch und v.a. in Betrachtung wirklich zahlloser Fraueneinzelschicksale, und ich war nie in eoinem Frauenhaus tätig) - als Ausdruck von recht primitiver Lebensauffassung. Jedes Männchen schnappt sich ein Weibchen und schleppt es in seine Höhle; die besonders tollen rankern auch noch draußen rum oder schaffen es, die Höhle reicher auszustatten mit mehreren Weibchen. Es scheint mir eine Art Notsituation betreffs der eigenen Bedeutung im Weltgeschehen bei den Männchen dahinter zu stehen.
Das meine Antwort auf der emotionalen Ebene.

Gruß, S.I.

Hallo,
ja, so etwas wollte ich wissen, danke.

Ich frage mich jedoch, ob in einer kollektiven Verantwortungsübernahme die Lösung liegt, das wäre ja eine sozialistische Möglichkeit. Im Sozialismus leben ja die Menschen, in Russland jedenfalls, tatsächlich „kollektiver“, verbundener, abhängiger miteinander.

Dann müsste die GEsellschaftsform also eine andere sein. Russische Frauen haben viele Fähigkeiten, sagt man, seien also „gute Frauen“, das wäre ein Erfolg dieser Form. Die Männer sind oftmals alkoholabhängig, die Lebenserwartung ist niedrig. Die Männer zeug(t)en nicht unbedingt mit mehr Frauen Kinder, aber vielleicht mehr Kinder (China), das wäre aber doch auch hier möglich, wobei der Mann dann für mehr Unterhalt aufkommen müsste und definitiv DAFÜR Verantwortung tragen müsste. Auch könnte er in einem solchen Staat weniger gut weglaufen (höhere soziale Kontrolle), es sei denn, in die Sucht. Oder?

Es muss doch auch eine individuelle Lösung oder Verbesserung möglich sein.