Hallo, kennt jemand den Spruch „3 Kerle in den Sack schuften“,
wenn man sich besonders angestrengt hat?
Das kannte ich so nicht, aber „schuften“ kommt nach Kluge von:
_ schuften
schwaches Verb „hart arbeiten“ Standardwortschatz stilistisch (19. Jh.)Stammwort.
Ursprünglich studentisch. Am ehesten zu mndd. schoft, ndd. schoft, nndl. schuft „Vierteltagwerk“ zu schieben und Schub (etwa „in einem Schub arbeiten“). Abstraktum: Schufterei.
Röhrich 3 (1992), 1407. deutsch s. schieben_
und hat - ebenfalls nach Kluge - mit dem oben erwähnten
_ Schuft
Substantiv Maskulinum Standardwortschatz (17. Jh.) Stammwort.
Schelte armer Edelleute und dann auch der lichtscheuen Raubritter. Das Wort, mndd. schUvUt, schUvOt, mndl. sc(h)ovunt u.a. ist eigentlich eine Bezeichnung des Uhus, dessen Ruf als „schieb aus“ nachgedeutet wird. Möglicherweise ist diese (alte) Erklärung aber selbst eine Nachdeutung eines Wortes, das zu schaben gehört und dann „abgeschabt, ärmlich“ bedeuten würde. Aus dem Niederdeutschen in die Hochsprache übernommen. Adjektiv: schuftig.
Suolahti (1909), 311;
Röhrich 3 (1992), 1407. deutsch d_
nichts zu tun.
Bei Röhrich lesen wir:
_ Schuft, schuften
Ein Schuft sein: ein gemeiner Kerl sein, ein sittlich Verworfener, dem jede Schlechtigkeit und Gemeinheit zuzutrauen ist. Schiller gab sogar einem seiner Räuber den Namen ‚Schufterle‘ und charakterisierte damit seine Rolle und Stellung unter seinen Kameraden von vornherein.
An jemandem zum Schuft werden: ihn treulos in der Not verlassen, besonders aber: ein Mädchen nicht heiraten, wenn eine Schwangerschaft eintritt.
Das Wort Schuft ist seiner Herkunft nach verschieden erklärt worden. Es könnte in Zusammenhang mit schofel stehen und von hebr. ‚schafät‘ = schlecht, gemein abgeleitet worden sein. Nach Kluge-Götze ist es ein ndd. Wort, das nach dem Ruf des Uhus.schuf üt’, der als ‚schieb aus!‘ gedeutet wird, gebildet und auf den ebenfalls lichtscheuen Raubritter übertr. wurde. Das ndd. ‚schufft‘ (schofft) ist zuerst 1611 bei Helvig in der ‚Allg. Sprachkunde‘ (294) als Schelte für heruntergekommene Edelleute bezeugt und bis Anfang des 18. Jh. darauf beschränkt geblieben. Im späteren 18. Jh. werden im Ndd. (nach dem Bremer Wb., 4,725f.),schuvut’ und ‚schuft‘ nebeneinander für ‚Lumpenhund‘ gebraucht und dann ins Hd. übernommen.
Schuften müssen: sich mühsam plagen, hart, angestrengt arbeiten müssen. Der Ausdruck ist im 19. Jahrhundert in der Studentensprache in launiger Anlehnung an Schuft als Nebenform aus ‚schaffen‘ entwickelt worden.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Schuft, schuften, S. 2. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 5679 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1407) © Verlag Herder]_
Man hat also mehrere Deutungen zur Auswahl.
Gruß Fritz