3. Klasse Bildergeschichte

Hallo!

Ich schlage mich gerade mit den Kriterien für die Benotung einer Bildergeschichte herum. Beim Lehrer habe ich mich zur Sprechstunde angemeldet, wollte aber vorher gern ein paar Meinungen hören.

Es ist eine Geschichte vom Herrn Jakob, nur 3 oder 4 Bilder. Herr Jakob geht in den Zoo, kauft ein Eis, die Giraffe möchte gern kosten, kommt aber nicht ran. Herr Jakob holt sich den ganzen Stapel Waffeln und verlängert sein Eis, damit die Giraffe dran kommt.

Zu einem Bild schreibt mein Sohn: „Die Giraffe hat Hunger.“ Am Rand schreibt der Lehrer: „Woher weißt Du das?“
In der als Korrektur geschriebenen Geschichte schreibt er aber selber: „Der Giraffe läuft das Wasser im Mund zusammen.!“

Es gilt ja die Regel(wurde so ins Heft geschrieben), dass nichts dazu erfunden werden soll, was nicht auf den Bildern zu sehen ist. In der Korrektur ist vom „Nürnberger Zoo“ die Rede, das ist auf den Bildern auch nicht zu sehen, etc.

Kann mir jemand erklären, wie das gemeint ist? Habe ich was übersehen? Oder ist das reine Willkür (was ich fast vermute).?

Danke
kernig

Hallo kernig,

auf einem Bild sollte zu erkennen sein, dass der Giraffe etwas wie Wasser aus dem Mund läuft - wenn das so ist, zielt die entsprechende Korrektur darauf ab, dass Dein Sohn dies hätte erkennen und beschreiben sollen - anstatt einfach zu schreiben, sie hätte Hunger.

Was den Nürnberger Zoo betrifft: Hier wollte die Lehrkraft wohl, dass Dein Sohn der Geschichte etwas mehr „Leben“ einhaucht? In der Art, dass man etwa nicht schreibt, „Zwei Leute gehen in den Zoo…“, sondern „Herr Jakob und sein Sohn besuchen den Nürnberger Zoo…“.

Die Regel, nichts zu erfinden, was nicht auf den Bildern zu sehen ist, beißt sich nicht unbedingt damit, dass gefordert wird, die Personen und Orte durch konkrete Namen zu kennzeichen.

Gruß - iceage

Hallo, kernig,

Herr Jakob geht in den Zoo, kauft ein Eis, die Giraffe möchte
gern kosten, kommt aber nicht ran. Herr Jakob holt sich den
ganzen Stapel Waffeln und verlängert sein Eis, damit die
Giraffe dran kommt.

Zu einem Bild schreibt mein Sohn: „Die Giraffe hat Hunger.“ Am
Rand schreibt der Lehrer: „Woher weißt Du das?“
In der als Korrektur geschriebenen Geschichte schreibt er aber
selber: „Der Giraffe läuft das Wasser im Mund zusammen.!“

ergänzend zu der Antwort, die Du schon bekommen hast (Da mir nur dieses eine Bild http://www.libreriauniversitaria.it/der-kleine-herr-… vorliegt, kann ich bloß spekulieren.):

Grundsätzlich sollen auch die „Indizien“ beschrieben werden, aus denen man Schlüsse zieht („hat Hunger“). Woran hat denn Dein Sohn erkannt, dass sie hungrig ist?
Vielleicht hat er diesen Satz aber auch an der falschen Stelle (zum falschen Bild) geschrieben?

Es gilt ja die Regel(wurde so ins Heft geschrieben), dass
nichts dazu erfunden werden soll, was nicht auf den Bildern zu
sehen ist.

Das bezieht sich vor allem auf die Handlung - er hätte also z. B. nicht schreiben dürfen, dass die Giraffe gestern beim Füttern vergessen wurde.

In der Korrektur ist vom „Nürnberger Zoo“ die Rede,
das ist auf den Bildern auch nicht zu sehen, etc.

Orten und Personen hingegen darf man - sofern sie in der Geschichte keine haben - schon Namen geben (… allerdings nur dann, wenn es nicht unlogisch ist: Würde Herr Jakob beispielsweise von einer fremden Frau angesprochen, ist das „eine Dame/Frau“ und nicht „Frau Sowieso“; säße er mit zwei Freunden beim Kartenspielen, könnten das „Justus“ und „Waldemar“ sein, nicht „zwei Männer/Herren“).

Gruß
Kreszenz

Hallo!

auf einem Bild sollte zu erkennen sein, dass der Giraffe etwas
wie Wasser aus dem Mund läuft - wenn das so ist, zielt die
entsprechende Korrektur darauf ab, dass Dein Sohn dies hätte
erkennen und beschreiben sollen - anstatt einfach zu
schreiben, sie hätte Hunger.

Da ist nichts zu sehen. Die Giraffe macht nen langen Hals, kommt aber an das Eis nicht ran.

Da finde ich beide Varianten eigentlich gleichwertig, die des Lehrers sogar noch etwas weiter von der Vorlage entfernt.

Naja, ich werd dort mal nachfragen.

Grüße
kernig

Hallo,

wenn der Lehrer die Regel aufstellt, dass nichts hinzuerfunden werden darf, dann will er wohl eine genaue Beschreibung des Bildes haben.

Meiner Meinung nach aber unterbindet er damit die Kreativität beim Schreiben.

Zu einem Bild schreibt mein Sohn: „Die Giraffe hat Hunger.“ Am
Rand schreibt der Lehrer: „Woher weißt Du das?“
In der als Korrektur geschriebenen Geschichte schreibt er aber
selber: „Der Giraffe läuft das Wasser im Mund zusammen.!“

Mit dem Satz hebt der Lehrer seine Regel auf. Für mich ein klares Zeichen von Unglaubwürdigkeit und Inkonsequenz.

Frag ihn mal, ob er vom „Kreativen Schreiben“ schon mal was gehört hat?! Und welche Absicht er mit der Regel, dass nichts hinzuerfunden werden darf, verfolgt. Und spreche ihn mal auf seinen „Regelbruch“ darauf an… :smile:.

Lieber Gruss

Matthias

Hallo kernig!

Zu einem Bild schreibt mein Sohn: „Die Giraffe hat Hunger.“ Am
Rand schreibt der Lehrer: „Woher weißt Du das?“
In der als Korrektur geschriebenen Geschichte schreibt er aber
selber: „Der Giraffe läuft das Wasser im Mund zusammen.!“

Das sind für mich zwei verschiedene Sachen. Wenn die Giraffe Hunger hat, dann würde sie sich evtl ein paar grüne Blätter suchen, aber doch kein Eis. Sie will offenbar nur naschen, das Eis duftet gut oder so ähnlich, und da ist doch „ihr läuft das Wasser im Munde zusammen“ eine passendere Beschreibung als „sie hat Hunger“.
Stell Dir das mal bei Menschen vor: „Ich habe Hunger. Deshalb hol ich mir mal ein Eis.“ Ist das sinnvoll? Dagegen: „Ooh, Du hast ein Eis? Da krieg ich aber auch Appetit, hättst Du mir nicht eins mitbringen können?“

Liebe Grüße,
Immo

Hallo!

Zu einem Bild schreibt mein Sohn: „Die Giraffe hat Hunger.“ Am
Rand schreibt der Lehrer: „Woher weißt Du das?“
In der als Korrektur geschriebenen Geschichte schreibt er aber
selber: „Der Giraffe läuft das Wasser im Mund zusammen.!“

Ich vermute, der Lehrer wollte damit ausdrücken, dass dein Sohn es noch genauer hätte beschreiben sollen. Z.B.: Die Giraffe hat Hunger. Sie möchte so gerne das Eis schlecken / Sie reckt ihren Hals…

Wie wichtig ist eigentlioch die ganze Sache? Hängt davon die Versetzung ab? Bildergeschichten und andere Texte lassen sich nämlich nicht wirklich objektiv bemessen. Das ist das Problem! Wichtig ist eigentlich nur:

  • Hat dein Sohn die Geschichte verstanden?
  • Kann er sie sprachlich so wiedergeben, dass sie verständlich ist?
  • Kann er so formulieren, dass sein Text lebendig ist?
  • Halten sich die Rechtschreibfehler in Grenzen?
    Gruß!
    Christian

Es gilt ja die Regel(wurde so ins Heft geschrieben), dass
nichts dazu erfunden werden soll, was nicht auf den Bildern zu
sehen ist. In der Korrektur ist vom „Nürnberger Zoo“ die Rede,
das ist auf den Bildern auch nicht zu sehen, etc.

Kann mir jemand erklären, wie das gemeint ist? Habe ich was
übersehen? Oder ist das reine Willkür (was ich fast vermute).?

Danke
kernig