3D Drucker: Konzept und Erfahrungen

Hallo Community,

Ich hoffe wieder einmal auf das Schwarmwissen und die Schwarmerfahrungem von euch allen.

Selbst habe ich mit dem 3D - Druck mit einem Makerbot-Klon angefangen (CTC-Bizer). Der ist jetzt allerdings in die Jahre gekommen und ich möchte diesen als Teilespender für einen neuen Drucker im Eigenbau verwenden.

Bei der Konzeptioniering der Achsen bin ich mir noch nicht sicher wie ich das machen sollte um gute Druckergebnisse zu erzielen. Also mit welchen Achsen soll wie verfahren werden.
Wenn man sich 3D Drucker verschiedenster Hersteller ansieht, verfolgen diese bei den Achsen unterschiedliche Konzepte. Mal wird die Build-Platte in der Höhe verfahren, mal nur vor und zurück, mal ist die Builplate starr montiert und alle weiteren Achsenbewegungen werden mit dem Extruder vollzogen. Bei anderen wird nur in der X-Achse mit dem Extruder verfahren, etc. …

Jedes Konzept zum Aufbau hat seine Vor und Nachteile, aber was wäre denn die vermutlich beste Variante in Bezug auf gute Druckergebnisse?

Könnt ihr mir da eure Meinungen und bestenfalls auch Erfahrungen teilen?

Viele Grüße
kleinerkaktus

Hallo,

Wenn man eine pauschale Antwort geben wollte, würde man sicher sagen, dass die Wahl der Einzelteile, deren Qualität und die Güte des Zusammenbaus und die anschließende Einstellung deutlich mehr Einfluss auf die Qualität hat, als die Wahl des Bewegungssystems.

Bei Portaldruckern, die sogenannten „Bettschubser“, sehe ich zwei Eigenheiten, die mir unsympathisch sind:

  1. die Bewegung des Druckbettes mit dem Teil darauf beschränkt die Beschleunigung und damit letzten Endes die Druckgeschwindigkeit ganz erheblich.
  2. die Bewegung des schweren Brettes und des Teils darauf macht aus meiner Sicht die Abstimmung von Klipper deutlich schwieriger.

Ich persönlich besitze einen Core-XY-Drucker, der sehr schnell und sauber druckt. Als sehr eiliger Mensch, will ich nicht Tage warten, nur weil sich die Düse im Schneckentempo bewegt.

Grüße
Pierre

Hallo Pierre,
danke für deine Rückmeldung.
Wie wäre denn deine Einschätzung oder auch Erfahrung, wenn man von theoretisch idealen Komponenten ausgeht für die unterschiedlichen Druckertypen.
Bei welchem Drucker kann man z. B. bei theoretisch gleicher Druckqualität die schnellsten Bewegungen erzielen. Ich würde gerne auf jeden Fall einen Dual-Extruder mit Direct-Drive verbauen.
Da müsste ja aber auch immer dann zwei Schrittmotoren mit den Hotends verfahren werden. Meine Idee war hier bisher immer die X-und Y-Achse mit dem Kopf zu Verfahren und nur die Z-Achse mit dem Druckbett zu verfahren.
Eine andere Variante die ich bisher angedacht hatte, war ein starres Druckbett und alle Achsen mit dem Kopf zu verfahren. Bisher habe ich dabei allerdings noch bedenken, dass das ganze in der Höhe (bei großem Z-Abstand) zu minderen Ergebnissen führt.
Gibt es da irgendwo irgendwelche Konstruktionsvorschläge die bereits erprobt sind?

Viele Grüße und einen schönen Abend
kleiner_kaktus

Derzeit setzen die schnellsten Drucker auf das Core-XY-Konzept.

Oh. Wenn das gut und schnell werden soll, wird es echt schwierig. Die besten Systeme sind die IDEX-Drucker. Die besitzen zwei Druckköpfe, die sich separat auf einer gemeinsamen X-Achse bewegen lassen. Somit kann man entweder zwei Drucke parallel, nebeneinander laufen lassen oder eben mit zwei Farben nacheinander drucken.

Oder man nimmt ein System wie das Mosaik Palette. Das hat dann nur einen (schnellen) Druckkopf und unterschiedliche Filamente werden durch das Palette-System regelmäßig ausgetauscht.

Alles andere, wie Doppel-Hotends führen nach meiner eigenen Erfahrung und Beobachtung von anderen zu mehr Frust als Freude. Mit so einem (allerdings auch sehr billigen) Hotend habe ich angefangen. Selbst nach sehr vielen Versuchen ist mir nur ein einziger Druck in gerade mal annehmbarer Qualität gelungen. Das Hauptproblem waren Verstopfungen beim Filamentwechsel.

Und der war dann sehr langsam. Bei hohen Geschwindigkeiten ist ein hohes Durchflussvolumen durch das Hotend wichtig. Mein damaliges Hotend schaffte nur selten sauber 10 mm³/s. Als ich die Nase voll genug hatte, rüstete ich auch ein MicroSwiss um - 20-25 mm³/s. Derzeit nutze ich ein Phaetus Rapido HF - 40-50 mm³/s. Und selbst mit dem komme ich bei einigen Drucken an die Grenze. :wink:

Ich bin mir nicht sicher, ob es einen systematischen Unterschied zwischen beiden Varianten gibt. Ob also, wenn man sie aus hochwertigen Teilen zusammenbaut einen Unterschied in der Qualität sieht.

Mein Drucker hat ein bewegliches Bett und ich kann keine systemischen Nachteile erkennen.

Welche Annahmen führen Dich zu diesen Bedenken?

Mit fallen da als Vorreiter momentan vor allem VzBot und HevORT ein. Auch Voron hat interessante Projekte. Wobei ich letztere nicht aktiv beobachte.