4.1 Sound durch 5.1/7.1 System

Hallo,
ich arbeite in einer Praxis, in der u.a. Hörtests durchgeführt werden. Die genauen Details würden diesen Thread sprengen. Es läuft jedoch nicht wie beim normalen Hörtest ab (Hören Sie etwas?). Stattdessen soll der Probant herausfinden, AUS WELCHER RICHTUNG ein Signal kommt. Dafür hatten wir bisher ein paar Lautsprecher im Raum verteilt und der Probant musste dann eben sagen „Hinten links“, „Vorne rechts“ etc.

Nun planen wir eine Systemumstellung. Für den Test soll eine Software zum Einsatz kommen, die als „Systemvoraussetzung“ die Anforderung 4.1-Sound mitbringt.

Hierzu 2 Fragen:

  1. Wenn man 4.1 Sound über z.B. ein 7.1 System abspielt, kommen die Signale dann trotzdem aus den für sie ursprünglich angedachten Lautsprechern und die restlichen Speaker bleiben stumm oder wird dann gemischt? Es muss halt gewährleistet sein, dass die Signale auch in Zukunft nur aus 1 Richtung kommen und nicht „ein bisschen aus Richtung 1 und ein bisschen aus Richtung 2“.

2.Wie lässt sich das sinnvoll an einen Laptop anschließen? Per USB-Soundkarte (hier habe ich bisher auch eher 7.1er statt 4.1er gefunden) oder per HDMI an den Receiver?

Danke & Grüße
Tom

Hallo Tom,

das ist ja ganz schön komplex.

Also zuerst einmal sind die Bezeichnungen „4.1“ oder „7.1“ wenig aussagekräftig. Da muss man schon etwas tiefer ins Detail gehen. Außerdem ist unklar, was denn unter einem „System“ verstanden wird.

Zumindest im Heimkinobereich sind als Zuspieler heute AV-Receiver Standard. Früher hatten höherwertige Geräte die Option, direkt auch einzelne Kanäle einzuspielen. Die hatten dann 6 als Eingang beschriftete Cinch-Buchsen für die klassische 5.1-Konstellation.

Durch den Siegeszug der Digitaltechnik und HDMI ist das kaum noch zu finden. Bei meinem aktuellen AVR sind zwar noch Einzelbuchsen vorhanden, diese sind aber als Ausgänge gekennzeichnet. Daran lassen sich als Aktivboxen oder Endverstärker und Lautsprecher anschließen.

Aktuelle AVRs erwarten also ein digitales Eingangssignal, das die unterschiedlichen Kanäle über den eingesetzten Codec erhält. Die sind aber nicht dazu gedacht, dass man die selbst erstellt, sondern als Tonsignal bei Filmen oder TV/Rundfunk-Sendungen dabei sind.
Gleiches gilt übrigens auch für Soundkarten. Der Haupteinsatzzweck ist die Wiedergabe entsprechend kodierter Filme. Ob eine Einzelkanalansteuerung möglich ist, hängt von den entsprechenden Treibern und Software-Beigaben dieser Karten/USB-Geräte ab.

Unklar ist jetzt, was die Hörtest-Anwendung leistet. Normalerweise sollte es bei so etwas Empfehlungen bzgl. unterstützter Soundkarten geben.

Dann braucht man für den Anwendungszweck nur ein aktives Lautsprechersystem.
Sogar besser: 4 ausgewachsene, analog angeschlossene Aktivboxen statt so einem billigen PC- oder Bluetooth Müll.

Dass man für einen Hörtest einen Subwoofer bräuchte, halte ich für unwahrscheinlich und eher kontraproduktiv, weil er die Ortbarkeit bewusst verschlechtert.

Der Aufstellort wird IMMER durch das Tonmaterial vorgegeben. Üblich sind Quadrat, Raute und Quadrat mit Center.

Ciao, Allesquatsch

Hallo,

ich drösel das ganze mal von der anderen Seite auf:

4.1 bedeutet, dass an den Verstärker 4 Breitband-Lautsprecher (2 vorn rechts und links, 2 hinten rechts und links) und ein Subwoofer angeschlossen werden können.

7.1 bedeutet, dass an den Verstärker rundum 6 Breitband-Lautsprecher (2 vorn, 2 hinten wie oben zusätzlich 2 links und rechts neben der Hörposition), ein Subwoofer und ein Center-Lautsprecher angeschlossen werden können.

Man beachte das Konjunktiv „können“. Sowohl bei Heim-Receivern, als auch bei Soundkarten von PCs habe ich bisher immer Menüs gefunden, bei denen ich einstellen konnte, wie viele und wo Lautsprecher wirklich angeschlossen wurden.

Aus meiner Sicht stellt es also kein Problem dar, an eine 7.1 USB-Soundkarte einen Verstärker und nur 4 Lautsprecher anzuschließen.

Grüße