Moin,
einigen wir uns doch bitte zuerst auf die korrekte Bezeichnung der Leiter:
Die Drehstrommaschine benötigt zuerst die drei Außenleitter („Phase“, „Pol“).
Dann würde ich meinen Hintern darauf verwetten, dass sie einen Schutzleiter benötigt („Erde“).
Da dort sicher kein VDE-konformes Typenschild vorhanden ist, muss das selber beurteilt werden:
Hat die Maschine Teile aus Metall, an denen nach einem eifnachen Fehler (durchscheuern einer Isolierung) Spannung anliegen kann? Vermutlich ist das so. Da es sich die Sowjets auch nicht leisten konnten, alle par Tage einen Genossen nach tödlichem Stromschlag zu beerdigen, dürfte es da auch entsprechende Erdungsanschlüsse an der Maschine geben.
Kommen wir nun zum spannenden Teil:
Benötigt die Maschine einen Neutralleiter („Null“)? Ein Dreshtrommotor benötigt den nicht. Wenn da eine Steuerung (Schütze, Relais, Kontrolllampen) verbaut sind, wird sie wohl einen benötigen, ebenso, wenn da eine normale Steckdose für 230V besteht.
Was hier als „Nullleiter“ teils falsch, teils richtig bezeichnet wurde, kann eine bis 1972 auch in Deutschland zulässige Variante sein:
Da Neutralleiter (da fließt der Strom der Nicht-Drehstromverbraucher zurück ins Netz) und Schutzleiter (der ist komplett stromlos, wenn kein Fehlervorliegt) irgendwo im Stromnetz verbunden sind und also auf demselben Potenzial liegen, hat man sich gedacht: Dann fasse ich doch die Funktion „Betriebsstrom zurückführen“ und „den Anwender schützen“ einfach in derselben Ader zusammen. Die nannte man früher Nullleiter, heute „Kombinierter Schutz- und Neutralleiter“ -> „PEN“.
@Nix_schlecht muss also nun herausfinden, ob über die vierte Ader Betriebsströme fließen und diese dennoch auch als Schutzleiter gebraucht wird (dann war das ein PEN / „Nullleiter“).
Falls ja: Das ist strikt verboten und führt schnell zu lebensbeendenden Fehlern!
Die Zuleitung muss dann durch eine fünfadrige ersetzt werden, die grüngelbe Ader darf nur zu Schutzzwecken benutzt werden und die blaue Ader dient als reiner Neutralleiter.
Falls die Maschine keinen Neutralleiter benötigt und die vierte Ader als Schutzleiter die Metallteile erdet, dann kann die Zuleitung vieradrig bleiben und der Schutzleiter darf selbstverständlich auch nur am Schutzleiterkontakt des Steckers angeschlossen werden.
Da es sich ja wohl um einen landwirtschaftlichen Betrieb handelt, steht die Maschine unter der Pflicht der regelmäßigen Sicherheitsprüfung durch eine Fachkraft, ebenso muss es FI-Schalter im Betrieb geben.