4 Edle Wahrheiten in Pali und Sanskrit

Guten Abend

Weiss hier vielleicht jemand wie der Originaltext der 4 Edlen Wahrheiten des Buddhismus lautet?
Ich würde gern wissen, wie der Text in Pali und in Sanskrit aussieht.
Am besten auch inkl. Originalschrift…
Googlen hat leider nichts gebracht.:frowning:

Die UNedlen Wahrheiten täten mich aber auch…
…interessieren, ernsthaft, weil ja bekanntlich in den dunklen Tiefen viel Interessantes steckt…
Gruß,
Branden

Hallo.

Weiss hier vielleicht jemand wie der Originaltext der 4 Edlen
Wahrheiten des Buddhismus lautet?

Idaṃ kho pana, bhikkhave, dukkhaṃ ariyasaccaṃ – jātipi dukkhā, jarāpi dukkhā, byādhipi dukkho, maraṇampi dukkhaṃ, appiyehi sampayogo dukkho, piyehi vippayogo dukkho, yampicchaṃ na labhati tampi dukkhaṃ – saṃkhittena pañcupādānakkhandhā dukkhā. Idaṃ kho pana, bhikkhave, dukkhasamudayaṃ ariyasaccaṃ – yāyaṃ taṇhā ponobbhavikā nandirāgasahagatā tatratatrābhinandinī, seyyathidaṃ – kāmataṇhā, bhavataṇhā, vibhavataṇhā. Idaṃ kho pana, bhikkhave, dukkhanirodhaṃ ariyasaccaṃ – yo tassāyeva taṇhāya asesavirāganirodho cāgo paṭinissaggo mutti anālayo. Idaṃ kho pana, bhikkhave, dukkhanirodhagāminī paṭipadā ariyasaccaṃ – ayameva ariyo aṭṭhaṅgiko maggo, seyyathidaṃ – sammādiṭṭhi sammāsaṅkappo sammāvācā sammākammanto sammāājīvo sammāvāyāmo sammāsati sammāsamādhi.

Am besten auch inkl. Originalschrift…

Es gibt für Pali (und auch für Sanskrit) keine „Originalschrift“, die Texte werden jeweils in der landesüblichen Schrift überliefert. Z.B Sinhala, Birmanisch, Siddham, Khom, Thailändisch …

In der akademischen Welt ist heute lateinische Schrift mit verschiedenen diakritischen Zeichen üblich. Das siehst Du oben. Es ist die ‚klassische‘ Formulierung, sie ist dem Dhammacakkappavattanasuttaṃ S.56.11 (der Überlieferung nach Buddhas erste Lehrrede) entnommen und taucht so (mit leichten Varianten) auch woanders auf, z.B. im Maha Vagga des Vinaya Pitaka (1,6).

Freundliche Grüße,
Ralf

Ui…
Vielen Dank.:smile:
Das war sehr ausführlich und hat nebenbei noch mein Allgemeinwissen erweitert.^^

Das Problem ist nur:
Für meine Zwecke ist die Lösung leider noch nicht dabei…:frowning:

" 1. Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
2. Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
3. Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
4. Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad."
Das habe ich aus Wiki. So oder so ähnlich prägnant bräuchte ich es in Pali oder in Sanskrit. Und jetzt hab ich mich auch ein wenig informiert und würde es gern in Devanagari-Schrift haben.

Kann das vielleicht jemand?^^

Sehr spezieller Wunsch…
Ich weiss.
Aber es wäre schön, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte.:smile:

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Hallo

Das Problem ist nur:
Für meine Zwecke ist die Lösung leider noch nicht dabei…:frowning:

was sind denn Deine Zwecke?

" 1. Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
2. Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
3. Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
4. Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache
Pfad."
Das habe ich aus Wiki.

Ja, so steht es vielleicht in Wikipedia. Aber nicht in den Sutren. Dort steht auf Deutsch:

„Dieses nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Tod ist Leiden, Sorge, Kummer, Trübsinn und Verzweiflung sind Leiden. Unangenehmen Dingen ausgesetzt sein ist Leiden, auch nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Leiden. In Kürze, die fünf Faktoren des Ergreifens sind Leiden. Dieses nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Enstehen des Leidens: der Durst, der zu fortgesetztem Dasein führt, vereint mit Sehnsucht und Begierde nach diesem und jenem – Durst nach sinnlichem Vergnügen, Durst nach fortgesetztem Dasein, Durst nach Beendigung des Daseins. Dieses nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Aufhören des Leidens: Es ist das völlige, restlose Aufhören dieses Durstes, sein Aufgeben, die Befreiung von ihm und das Nichtanhaften an ihm. Dieses nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von dem Pfad, der zum Aufhören des Leidens führt: Dies ist der edle achtfältige Pfad: Rechte Erkenntnis, rechtes Denken, rechte Sprache, rechtes Handeln, rechter Lebenserwerb, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte geistige Sammlung.“

So oder so ähnlich prägnant bräuchte
ich es in Pali oder in Sanskrit.

Tja - ich zumindest werde mit Sicherheit keine Wikipedia-Texte in Pali oder Sanskrit übersetzen. Davon abgesehen - Sutrentexte ändert man nicht einfach so nach persönlichem Gutdünken ab. Hat etwas mit Respekt zu tun.

Und jetzt hab ich mich auch
ein wenig informiert und würde es gern in Devanagari-Schrift
haben.

Bitte:

इदं खो पन, भिक्खवे, दुक्खं अरियसच्चं – जातिपि दुक्खा, जरापि दुक्खा, ब्याधिपि दुक्खो, मरणम्पि दुक्खं, अप्पियेहि सम्पयोगो दुक्खो, पियेहि विप्पयोगो दुक्खो, यम्पिच्छं न लभति तम्पि दुक्खं – संखित्तेन पञ्चुपादानक्खन्धा दुक्खा। इदं खो पन, भिक्खवे, दुक्खसमुदयं अरियसच्चं – यायं तण्हा पोनोब्भविका नन्दिरागसहगता तत्रतत्राभिनन्दिनी, सेय्यथिदं – कामतण्हा, भवतण्हा, विभवतण्हा। इदं खो पन, भिक्खवे, दुक्खनिरोधं अरियसच्चं – यो तस्सायेव तण्हाय असेसविरागनिरोधो चागो पटिनिस्सग्गो मुत्ति अनालयो। इदं खो पन, भिक्खवे, दुक्खनिरोधगामिनी पटिपदा अरियसच्चं – अयमेव अरियो अट्ठङ्गिको मग्गो, सेय्यथिदं – सम्मादिट्ठि सम्मासङ्कप्पो सम्मावाचा सम्माकम्मन्तो सम्माआजीवो सम्मावायामो सम्मासति सम्मासमाधि।

Ist für ein Tattoo etwas lang, ich weiss. Dafür ist es aber auch nicht gedacht. Falls ich mit meiner Vermutung richtig liegen sollte, möchte ich Dich auf diesen Thread hinweisen: /t/buddhistisches-tattoo/4838439

Freundliche Grüße,
Ralf

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Lehrt uns der mittlere Weg denn nicht, sich nichts zu sehr auf kanonische Schriften zu versteifen?^^
Letztenendes geht es doch nur darum denn fundamentalen Sinn hinter den 4 Edlen Wahrheiten so korrekt wie möglich wiederzugeben.
Hätte ich Siddharta Gautama (sofern er eine historische Person ist) höchstpersönlich gefragt, ob er nicht was kürzeres hätte, hätte er mir bestimmt eine Formulierung nach meinen Vorstellungen gegeben.:smiley:^^

Deine analytischen Fähigkeiten sind beeindruckend. Oder vielleicht war ich einfach nur zu offensichtlich.^^
Das Fernziel ist tatsächlich ein Tattoo.
Allerdings ist dies hier mehr oder weniger ein Auftrag der an mich gerichtet wurde. Und diesem versuche ich nachzukommen.
Da ich aber das Sanskrit nicht beherrsche und mich mit dem Tamil zufrieden geben muss, wendete ich mich einfach an Euch.

Ich verstehe es voll und ganz, wenn jemand mir aus diversen Gründen nicht helfen möchte…
Dann muss ich eben woanders fragen bzw. jemanden finden, der mir helfen kann/möchte.

Vielen Dank bis hier hin.:smile:
Hat mich zumindest ein wenig weitergebracht.

Gruß Kausi

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PS:
Wie ich gerade gesehen habe, handelt es sich bei der Wikipediafomulierung um eine Formulierung des DBU:
http://www.dharma.de/dbu/pdfdocs/info_bekenntnis.pdf

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PS:
Wie ich gerade gesehen habe, handelt es sich bei der
Wikipediafomulierung um eine Formulierung des DBU:
http://www.dharma.de/dbu/pdfdocs/info_bekenntnis.pdf

Ja, ich weiss. Ich hatte die große Ehre, im April 2005 in Frankfurt an der Formulierung dieses Textes mitwirken zu dürfen. Was meinst Du wohl - warum haben wir seinerzeit das ‚Bekenntnis‘ nicht in Pali oder Sanskrit formuliert?

Jedenfalls handelt sich nicht um den von Dir nachgefragten

Originaltext der 4 Edlen Wahrheiten des Buddhismus

Freundliche Grüße,
Ralf

Ja, ich weiss. Ich hatte die große Ehre, im April 2005 in
Frankfurt an der Formulierung dieses Textes mitwirken zu
dürfen. Was meinst Du wohl - warum haben wir seinerzeit das
‚Bekenntnis‘ nicht in Pali oder Sanskrit formuliert?

Wahrscheinlich weil es sich bei den Autoren um die DEUTSCHE Buddhistische Union handelte. Mit deutschen Schreibern und deutscher Zielgruppe.

Mir will nicht ganz klar werden, worin genau das Problem besteht, mir bei meiner Frage zu helfen?

Jedenfalls handelt sich nicht um den von Dir nachgefragten

Originaltext der 4 Edlen Wahrheiten des Buddhismus

Ich dachte mit meiner Ausführung in „Re^2“ sei inzwischen klar was genau ich suche.

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Wenn Du noch mal im Bekenntnis nach dem Abschnitt über den Dharma, die Lehre Buddhas, schaust, dann steht dort: Sie „lädt alle ein, sie zu prüfen, sie anzuwenden und zu verwirklichen.“ Das setzt voraus, dass man die Lehraussagen auch lesen und verstehen kann.

Die Kenntnis klassischer Sprachen und Schriften dient dem Dolmetschen (und dem dafür als Voraussetzung erforderlichen tieferen Verständnis) für die, die diese nicht beherrschen. So, dass auch sie prüfen, anwenden und verwirklichen können. Zu nichts sonst. Ein Tattoo ist keine ‚Anwendung‘ und schon gar keine ‚Verwirklichung‘. Es ist ein Körperschmuck.

Mir will nicht ganz klar werden, worin genau das Problem
besteht, mir bei meiner Frage zu helfen?

Deswegen hatte ich auf den Thread ‚Buddhistische Tattos‘ einen Link gesetzt. Das Stichwort hier ist ‚Profanierung‘. So wenig, wie ich Bezugsquellen für Bikinis oder Badematten mit aufgedruckten Buddhas nennen würde, werde ich der Verwendung ‚buddhistischer‘ Slogans für schicke Tattoos Vorschub leisten.

Sorry und nix für ungut,
Ralf

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Eine Profanierung würde vorraussetzen, dass ich wirklich nichts mit dem Buddhismus zu tun habe.
Dem ist aber nicht so.

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