Ich denke bei dem Betrag läuft das ganz anders. Man latscht in
die Bank rein und verhandelt.
Man verhandelt, aber man wird dadurch nicht die Welt verändern können. Wie ich bereits schrieb, richtet sich der Zinssatz für Guthaben jenseits der Lockangebote für Privatkunden nach dem, was bei einer Wiederanlage erzielt werden kann und wenn man es nicht gerade mit einer Bank zu tun hat, die ihre Liquidität mehr oder weniger ausschließlich an bonitätsschwache Privatkunden verleiht, dann ist der erste Anhaltspunkt der Geldmarktsatz - also derzeit um die 0%.
Aus einer vagen Zusicherung, der Kunde werde nach einer gewissen Selbstfindungsphase schon ein rentables Produkt der Bank abnehmen, läßt sich ebenfalls kein Anspruch auf Sonderkonditionen ableiten, weil sich kein Berater seine Kalkulation durch ein einzelnes Guthaben zerhauen lassen wird, das ihn jeden Tag mehrere tausend Euro kostet.
Aus diesem Grunde findet man in diesem Land auch so wenig sechs-, sieben- und achtstellige Guthaben: die Sache rechnet sich nicht. Ebenfalls den gleichen Hintergrund hat es, daß Anleger negative Renditen bei deutschen Staatsanleihen in Kauf nehmen. Es gibt nämlich praktisch keine risikolose Alternative, die einen höheren Zinssatz abwirft und sich zur Anlage größerer Beträge eignet.
Kurzum: man wird das Geld als Festgeld für ein paar Wochen oder auch drei Monate für 1-1,5% anlegen können. Anschließend sollte man sich für ein Produkt entscheiden oder sich darauf einstellen, daß man den üblichen Satz von Euribor-Marge bekommen wird - also die erwähnten rd. 0%.
Die Phantasiezinssätze, die die Kreditinstitute vor allem über den Marketingetat finanzieren, sind für einen solchen Betrag jedenfalls schlichtweg irrelevant.
C.