5. Klasse Realschule freiwillig wiederholen?

Meine Tochter (11) geht in die 5. Klasse Realschule in Bayern. Da die Noten alles andere als berauschend sind (in D, E un Ma. bestenfalls mit Ach und Krach ne 4) haben die Lehrer uns vorgeschlagen, sie sollte doch die 5. Klasse Realschule freiwillig wiederholen, da sie sich dann leichter täte.

Dazu muss man wissen, dass sie ein kleines „Sensibelchen“ ist und mit den Klassenkameradinnen in Sachen Selbstvertrauen und Auftreten kaum Schritt halten kann. Die Lehrer meinen halt, es würde an der persönlichen Entwicklung fehlen und es würde ihr guttun. Die Schule wechseln (auf Hauptschule) will ich ihr nicht zumuten, da die Realschule eine reine Mädchen-Realschule ist und es ihr sehr gut dort gefällt.

Sie selbst ist vom freiwilligen Wiederholen nicht begeistert, da sie ja ihre Klassenkameradinnen „verliert“.

Man hat uns erzählt, dass das freiwillige Wiederholen nicht zur Folge hat, dass sie in der Jahrgangsstufe 6 dann nicht durchfallen dürfte (wobei man sich dann fragen muss, ob es Sinn macht, an der Schule zu bleiben.

Nun wissen wir nicht, was wir machen sollen. Hat vielleicht jemand einen Rat, oder ähnliche Erfahrungen gemacht?

Vielen Dank, und schöne Grüße
Peter

Hallo,

die Frage ist doch, warum hat sie da so Probleme in diesen Fächern ? Lassen die sich beheben, so das sie in den nächsten Jahren weniger Probleme haben wird?

Oder ist es eventuell doch besser, eine andere Schulform zu wählen?

lg

Brenna

Hallo Peter,

ich würde das Angebot, die 5. Klasse nachzuholen, annehmen, erst recht, wenn dann dank Freiwilligkeit im kommenden Schuljahr ggf. kein Ausschluss droht. Das nimmt viel Druck und ermöglicht , dass sich das Kind positiv entwickelt.

Erforsche schnellstens die Schwächen deiner Tochter und versuche ggf. , diese, soweit möglich, halbwegs spielerisch zu beheben.

Liebe Grüße,
sine

Hallo,

zu Beginn der 5. Klasse werden die Klassen doch jeweils neu zusammengesetzt. Da gibt es in jeder Klasse einige, die auf der Suche sind nach neuen Freundinnen etc. Also eigentlich der ideale Zeitpunkt, um einen Neuanfang zu starten. Wenn es sich abzeichnet, dass deine Tochter früher oder später an ihre Grenzen trifft (und deshalb eine Klasse wird wiederholen müssen), dann ist vielleicht die 5. Klasse für ein „Sensibelchen“ tatsächlich am sinnvollsten (damit sie voll in der Klassengemeinschaft integriert ist). Vielen hilft so ein extra Jahr auch durchaus - nur, weil alle Schülerinnen einer Klasse im selben Alter sind, heißt dies nicht, dass alle auch „entwicklungsmäßig“ auf einer Stufe sind.

Hallo Peter,

mein Patenkind stand im letzten Jahr vor der selben Entscheidung und hatte ebenfalls große Angst ihre Freundinnen zu „verlieren“. Sie hat trotzdem die 5. freiwillig wiederholt und ist jetzt sehr zufrieden und voll in die neue Klassengemeinschaft integriert.
Auch wenn nicht auszuschliessen ist, dass es u.U. im weiteren Verlauf zu einer erneuten Versetzungsgefährdung kommen kann, sind die Eltern, mein Patenkind und ich sehr froh über diese Entscheidung. Sie war einfach noch nicht soweit diesen, doch recht einschneidenden Schritt von der Grundschule auf eine weiterführende Schule zu gehen. Mit der freiwilligen Wiederholung hat sie das „Entwicklungsdefizit“ aufgeholt. Und mit etwas Glück hat sie ihre pubertäre Leistungsverweigerungsphase nicht in Klasse 9 sondern schon in Klase 8 und muss sich somit nicht mit den schlechteren Zeugnissen bewerben.
Dem Punkt mit den Freundinnen muss ich allerdings aus der Erfahrung zustimmen. Am Anfang haben sich die alten Freundinnen auf dem Schulhof noch gelegentlich zu ihr gesellt und ab und an gab es auch noch eine Einladung zum Geburtstag, aber das ebbte relativ schnell ab. Aber die neuen Freundinnen standen quasi schon parat und haben die Lücke sehr schnell geschlossen. Lediglich eine „Sandkastenfreundschaft“ hat die freiwillige Wiederholung bis heute überstanden. Meine Patentochter ist aber dennoch sehr zufrieden.

Noch ein Tipp am Schluss: Versuche Deiner Tochter die Wiederholung schmackhaft zu machen. Nicht mit irgendwelchen Geschenken als Entschädigung, sondern z.B. damit, dass sie neue Leute kennenlernen darf, die Schule schon kennt und dadurch den anderen Kindern in der neuen Klasse helfen kann, wahrscheinlich zu den etwas besseren Schülerinnen gehören wird etc. pp.
Bei meiner doch sehr sensiblen Patentochter hat übrigens eine relativ harte Sportart (Judo) sehr geholfen - kann bei Deiner Tochter auch so sein, muss aber nicht.

Egal wie ihr euch entscheidet: Macht die Entscheidung für Deine Tochter transparent. Dann fühlt sie sich nicht hintergangen und gezwungen und kommt mit der neuen Situation besser klar.

Gruß
stonehenge

Hallo zusammen,

erst mal recht schönen Dank für Euere Wortmeldungen. Freue mich sehr über Euere Hilfe.

Die selben Überlegungen kamen von den Lehrern auch, und ich glaube jetzt auch, dass das wohl das Beste für unsere Kleine ist.

Woran es gelegen hat, kann ich mir auch nicht erklären, glaube aber, dass wie von stonehenge beschrieben wohl der Sprung zur weiterführenden Schule zu abrupt war. Ein zusätzliches Jahr bringt mir da hoffentlich was

Schöne Grüße
Peter