Hallo,
Unser 6-jähriger Bub kam immer noch Nacht für Nacht rüber, ist aber bisher im eigenen Bett gut eingeschlafen. Klar, es gab mal mehr oder weniger Protest und mega Trödelei, weil er noch nicht müde sei, aber im Endeffekt ist er nach 10 min immer gut eingeschlafen.
Vor 2 Wochen ist ein Kita-Kumpel von ihm unerwartet verstorben; der Kleine ist abends ins Bett und am nächsten Morgen leider einfach nicht mehr aufgewacht. Ich bin immer noch fassungslos und das Ganze nimmt mich, dafür dass unsere Familien sich nicht sehr nahe standen, unerwartet stark mit. In der Kita haben sie miteinander gespielt, man hat sich paar mal außerhalb getroffen. Es gibt mit anderen Kindern und deren Familien deutlich mehr Kontakte.
Er war ein halbes Jahr älter und in der 1. Klasse unserer kleinen Dorfschule hier; unser Bub folgt in 2017 und als das klar war (wir hatten zuvor eine andere Schule geplant), haben sich beide sehr drauf gefreut. 10 Tage vor seinem Tod waren wir gemeinsam auf einer Schulveranstsltung, welche die aktuellen 1.Klässler für die Nachfolgerklasse organisiert hatten. Die Freude war so groß, er wollte dann im Herbst sein Schulpate werden…
Seit dann schläft er nicht mehr alleine ein. Er versucht es zwar, nach dem üblichen Geplänkel, aber kommt dann doch wieder mit Tränen in den Augen zu uns ins Wohnzimmer und will kuscheln, nicht allein schlafen, sucht extrem die Nähe. Die ersten Nächte hat er gesagt, dass er Angst hat ebenfalls im Schlaf zu sterben und hat sich krampfhaft wachgehalten mit Geplapper, Lieder singen… bis er dann halt vor Müdigkeit einfach mitten im Satz eingeschlafen ist. Mittlerweile erwähnt er diese Angst nicht mehr sondern sagt, dass er einfach nicht allein sein will…
er ist unser größter Schatz und wir kuschelten schon vor der Tragödie viel, da kann man auch 6-Jährige nicht zu viel verwöhnen, denke ich. Ich denk auch nicht, dass es eine „länger aufbleiben masche“ ist, da er ja ins Bett geht aber nach einer halben Stunde wieder rauskommt und fast weint… wie können wir ihm helfen? Es zerreißt mich innerlich, ich bin selbst wegen dem Ganzen sehr aufgewühlt und kann fast an nichts anderes denken wie den kleinen Knopf und den unsäglichen Schmerz der Eltern… und dass mein Schatz jetzt so Probleme hat… das macht es mir noch schwerer.
Wir haben viel über den Tod geredet, auf seine Fragen hin. Zur Beisetzung wollte er nicht mit, das sei ihm zu traurig.
Habt ihr mir einen Tipp?
Danke +
LG
Sonja