64GB SSD für Boot-Partition

Hallo Wissende,

ich möchte meinem künftigen Desktop PC eine SSD als Windows 7 Boot-Platte und für Anwendungen gönnen (Daten liegen auf separater Festplatte). Da ich bisher mit meiner 40GB Parition zu diesem Zweck gut auskomme, sollte es maximal eine 60 oder 64GB sein. Leider sind diese Modelle auf dem Papier beim schreiben deutlich langsamer als ihre größeren Brüder , aber meine Frage ist:
Merkt man das in der Praxis auch? Beim starten von Windows und Applikationn wird schließlich hauptsächlich gelesen. Browser-Festplattencaches habe ich ohnehin schon abgeschaltet, weil ich genug RAM und eine schnelle Internetverbindung habe.

Danke.
Dirk

Ahoi!

Merkt man das in der Praxis auch? Beim starten von Windows und
Applikationn wird schließlich hauptsächlich gelesen.

Eben.
Du wirst es nicht merken.

Abgesehen vom Windows-Start wirst du in den meisten Fällen eh keinen nennenswerten Unterschied spüren.

Ich bin anno… 2002 oder so mal von einer ollen 20er auf eine „moderne“ 200er Platte umgestiegen. Auf dem Papier und auch bei selbst durchgeführten Benchmarks war die neu Platte mehr als viermal so schnell - in der Praxis hat man davon (abgesehen von einem ~ 5 Sekunden schnelleren Windows-Start) nicht das gerinste gespürt, das hat der Windows-Cache locker glatt gebügelt.

Da wird viel Wind um nichts gemacht.
Wo SSDs wirklich knallen, sind bei Datenbanken, weil die Zugriffszeit rasant schneller wird und der Cache dabei auch nur begrenzt hilft. Bei normalen Anwendungen bringt’s kaum was.

Wenn die Haltbarkeit steigt und man die auch für die Auslagerungsdatei nutzen kann, dann dürfte es sich eher lohnen, aber im Moment würde ich die Dinger eher unter Marketing-Buzzword einstufen.

lg, mabuse

Wenn die Haltbarkeit steigt und man die auch für die
Auslagerungsdatei nutzen kann, dann dürfte es sich eher
lohnen, aber im Moment würde ich die Dinger eher unter
Marketing-Buzzword einstufen.

Meine Auslagerungsdatei ist ohnehin nur 64MB groß (ganz ausschalten ging nicht, weil einige Programme damit nicht klar kamen). Es läuft also eh schon fast alles im RAM, denn die Browser-Festplattencaches habe ich auch deaktiviert.

Ich denke auch beim laden von größeren Applikationen dürfte es etwas schneller sein.

Moin,

ich möchte meinem künftigen Desktop PC eine SSD als Windows 7
Boot-Platte und für Anwendungen gönnen (Daten liegen auf
separater Festplatte). Da ich bisher mit meiner 40GB Parition
zu diesem Zweck gut auskomme, sollte es maximal eine 60 oder
64GB sein. Leider sind diese Modelle auf dem Papier beim
schreiben deutlich langsamer als ihre größeren Brüder, aber
meine Frage ist:
Merkt man das in der Praxis auch? Beim starten von Windows und
Applikationn wird schließlich hauptsächlich gelesen.

vermutlich merkst du es nicht, da der Hauptvorteil ja tatsächlich das schnelle Laden großer Datenmengen ist. Aber auch beim Schreiben sind die Unterschiede zwischen einzelnen SSD-Modellen bzw. Kapazitätsstufen um Größenordnungen geringer, als der generelle Unterschied zwischen Festplatten und SSDs.

Trotzdem sollte man bei der Anschaffung einer SSD einige Dinge beachten, v.a. im Hinblick auf den deutlich höheren Verschleiß ggü. Festplatten. Je nach verbautem Speichertyp und Strukturbreite verkraftet jede Flash-Speicherzelle der SSD nur etwa 500 - 10000 Schreibzugriffe (Tendenz durch forschreitende Miniturisierung und Kostensenkung eher abnehmend, bei einer Festplatte sind es ~10 Mrd.). Dies bedeutet, ohne ein intelligentes Verschleißmanagement wären billige SSDs schon nach wenigen Tagen Nutzungsdauer hinüber. Ein Wear Leveling - Algorithmus sorgt deshalb für eine gleichmäßige Verwendung und Abnutzung der Speicherzellen. Das funktioniert jedoch um so schlechter, je geringer die Kapazität und je höher die Speicherbelegung und täglich geschriebene Datenmenge ist. Schon aus diesem Grund rate ich dazu, SSDs besser eine Nummer größer zu kaufen. Wenn nicht mehr als 50% des Speicherplatzes dauerhaft belegt sind, ist das für die Lebensdauer sicher nicht von Nachteil!

Gruß, Jesse

Hallo,

nicht nur das Starten des Rechners wird sich beschleunigen (was gar nicht so wesentlich ist, da man ja auch die Standbyfunktion verwenden und damit auf den Systemstart verzichten kann), sondern auch das Arbeiten so mancher Programme, z.B. die Textverarbeitung großer strukturierter Dateien, das Rendern von Filmdateien, die Bildbearbeitung …
aber
meine erste SSD eine Samsung 830 mit 128 GB hat für den gleichen Zweck, wie du sie einsetzen willst, gerade mal 4 Monate trotz mitgeliefertem Optimierungstool brav gearbeitet, dann ging sie in eine Art „Notbetrieb“, d.h., die Schreibrate reduzierte sich dauerhaft auf USB-Stick-Niveau, ca. 7 Megabytes/s! Dankenswerterweise gingen aber wenigstens dabei keine Daten verloren.

Meine Austausch-SSD, eine Crucial M4 128 GB, arbeitet nun gerade mal zwei Monate, ich bin mal gespannt, ob die länger durchhält.

In der Tat sollte man das Schreiben großer Dateien vermeiden, z.B. der Ruhezustandsdatei hyberfil.sys. Bei mir sind jedesmal rund 3 GB dieser 16 GB großen Datei fällig. Bei einer geschätzten Lebensdauer einer SSD von ca. 35 TB verkraftet diese also rund 11947 Ruhezustände, bei 10 x täglich kommt man dabei auf 3 Jahre und 3 Monate.
In den Windows 7-Home-Versionen kann man diese Datei leider nicht auf einen anderen Datenträger verschieben.
Auch die Auslagerungsdatei pagefile.sys sollte man in seine Überlegungen einbeziehen. Was da für ein Schreibtraffic anfällt, habe ich noch nicht gemessen. Bei großem Arbeitsspeicher wohl eher wenig. Man kann diese Datei aber auf andere Datenträger auslagern, wobei man beachten muss, das Crashprotokolle dann nicht mehr geschrieben werden können (dazu sind mind. 800 MB auf Laufwerk c: notwendig). Braucht man diese Protokolle aber wirklich, oder reicht einem die Möglichkeit, im Störfall vorübergehend eine Auslagerungsdateiauf auf der SSD zu Analysezwecken zuzulassen? Bemerkenswert ist auch, dass einige (ältere) Programme ohne Auslagerungsdatei nicht leben können, aber das wird man dann ja merken.
Neben den Schreibzeiten hat der Verzicht auf die eine oder andere dieser doch recht großen Dateien noch die Nebenwirkung, dass auf der SSD relativ viel zusätzlicher Speicherplatz frei wird, was die Lebensdauer erhöhen kann. 30 % sollten schon frei sein, und jede Programminstallation verringert den verfügbaren Platz. Braucht man wirklich das eine oder andere Programm?

Mit geeigneten Tools kann man übrigens analysieren, welche Programme ständig auf das Laufwerk c: schreiben. Ist der Speicherort in der Parametrierung nicht festlegbar, so kann man über sogenannte Junctions des NTFS-Dateisystem eine Umleitung auf einen anderen Datenträger, in der Regel eine Festplatte, vornehmen. Man muss also abwägen - schnellerer Zugriff oder längere Lebensdauer.

Ob sich SSDs wirklich lohnen, kann man zur Zeit noch nicht sagen, da es keine belastbaren Statistiken von Ausfallraten gibt. Vielleicht war der Ausfall meiner Samsung 830 ja nur ein Einzelfall …

Der Einsatz einer SSD führt zu einem Performancegewinn, wobei man das Gesamtsystem betrachten muss. Hier hilft auch ein Blick auf den Windows-Leistungsindex.

LG Culles

Hallo Wissende,

ich möchte meinem künftigen Desktop PC eine SSD als Windows 7
Boot-Platte und für Anwendungen gönnen (Daten liegen auf
separater Festplatte). Da ich bisher mit meiner 40GB Parition
zu diesem Zweck gut auskomme, sollte es maximal eine 60 oder
64GB sein. Leider sind diese Modelle auf dem Papier beim
schreiben deutlich langsamer als ihre größeren Brüder
, aber
meine Frage ist:
Merkt man das in der Praxis auch?

Wie goß ist den der Papier-Unterschied der Platten die Du im Auge hast?

Ich habe ende letztes Jahr 2 meiner PCs mit einer Boot-SSD ausgestattet. Den einen mit der derzeitigen Standardplatte (120GB Samsung 800-er Serie, an die 130 Euro), den Anderen mit der billigsten Platte die ich finden konnte (Crucial irgendwas, 64GB halte ich für eher knapp.

Zweiter Nachteil: ich komme mit der Mehrplattenkonfiguration problemlos zurecht. Meine Parterin und meine Kinder finden es lästig, wenn sie mitdenken müssen wo sie ihr Zeugs hinspeichern oder hininstallieren.

–> ich würde die Größe der SSD eher größer wählen.

Armin.