Hallo,
nicht nur das Starten des Rechners wird sich beschleunigen (was gar nicht so wesentlich ist, da man ja auch die Standbyfunktion verwenden und damit auf den Systemstart verzichten kann), sondern auch das Arbeiten so mancher Programme, z.B. die Textverarbeitung großer strukturierter Dateien, das Rendern von Filmdateien, die Bildbearbeitung …
aber
meine erste SSD eine Samsung 830 mit 128 GB hat für den gleichen Zweck, wie du sie einsetzen willst, gerade mal 4 Monate trotz mitgeliefertem Optimierungstool brav gearbeitet, dann ging sie in eine Art „Notbetrieb“, d.h., die Schreibrate reduzierte sich dauerhaft auf USB-Stick-Niveau, ca. 7 Megabytes/s! Dankenswerterweise gingen aber wenigstens dabei keine Daten verloren.
Meine Austausch-SSD, eine Crucial M4 128 GB, arbeitet nun gerade mal zwei Monate, ich bin mal gespannt, ob die länger durchhält.
In der Tat sollte man das Schreiben großer Dateien vermeiden, z.B. der Ruhezustandsdatei hyberfil.sys. Bei mir sind jedesmal rund 3 GB dieser 16 GB großen Datei fällig. Bei einer geschätzten Lebensdauer einer SSD von ca. 35 TB verkraftet diese also rund 11947 Ruhezustände, bei 10 x täglich kommt man dabei auf 3 Jahre und 3 Monate.
In den Windows 7-Home-Versionen kann man diese Datei leider nicht auf einen anderen Datenträger verschieben.
Auch die Auslagerungsdatei pagefile.sys sollte man in seine Überlegungen einbeziehen. Was da für ein Schreibtraffic anfällt, habe ich noch nicht gemessen. Bei großem Arbeitsspeicher wohl eher wenig. Man kann diese Datei aber auf andere Datenträger auslagern, wobei man beachten muss, das Crashprotokolle dann nicht mehr geschrieben werden können (dazu sind mind. 800 MB auf Laufwerk c: notwendig). Braucht man diese Protokolle aber wirklich, oder reicht einem die Möglichkeit, im Störfall vorübergehend eine Auslagerungsdateiauf auf der SSD zu Analysezwecken zuzulassen? Bemerkenswert ist auch, dass einige (ältere) Programme ohne Auslagerungsdatei nicht leben können, aber das wird man dann ja merken.
Neben den Schreibzeiten hat der Verzicht auf die eine oder andere dieser doch recht großen Dateien noch die Nebenwirkung, dass auf der SSD relativ viel zusätzlicher Speicherplatz frei wird, was die Lebensdauer erhöhen kann. 30 % sollten schon frei sein, und jede Programminstallation verringert den verfügbaren Platz. Braucht man wirklich das eine oder andere Programm?
Mit geeigneten Tools kann man übrigens analysieren, welche Programme ständig auf das Laufwerk c: schreiben. Ist der Speicherort in der Parametrierung nicht festlegbar, so kann man über sogenannte Junctions des NTFS-Dateisystem eine Umleitung auf einen anderen Datenträger, in der Regel eine Festplatte, vornehmen. Man muss also abwägen - schnellerer Zugriff oder längere Lebensdauer.
Ob sich SSDs wirklich lohnen, kann man zur Zeit noch nicht sagen, da es keine belastbaren Statistiken von Ausfallraten gibt. Vielleicht war der Ausfall meiner Samsung 830 ja nur ein Einzelfall …
Der Einsatz einer SSD führt zu einem Performancegewinn, wobei man das Gesamtsystem betrachten muss. Hier hilft auch ein Blick auf den Windows-Leistungsindex.
LG Culles