70er Kernbohrung in 70er-Jahre Haus für Klimaanlage

Hallo miteinander,

es geht um den Einbau einer Split-Klimaanlage in ein 70er Jahre Haus.

Baumaterial:

Sogenannte Backsteine, kaum Wärmeisolierung.

Wandsstärke ca. 34 cm

Durchmesser: 70 mm

Ich bin schwankend, welche Methode ich anwende:

Methode 1:

Mittels Schablone viele 10 mm Löcher kreisrund anordnen so dass sich ein Durchmesser von 70 mm ergibt und den Rest raus-stemmen

Methode 2:

Einen 70 mm „Bohrkrone“ die lange genug ist, verwenden, ähnlich wie diese hier

https://www.amazon.de/Bohrkrone-Dosenbohrer-Durchmesser-Bohrhammer-Schneiden/dp/B07BPD6QX3/ref=sr_1_2?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&dchild=1&keywords=bohrkrone+70mm&qid=1586502112&sr=8-2

Frage: Werde ich in Deckenhöhe genügend Kraft aufwenden können, um das Loch durch zu bohren da hierbei kein Schlagbohren vorgesehen ist?

Methode 3:

Kernbohrer 70 mm im Baumarkt ausleihen.

Hier ebenfalls die Frage: Werde ich die nötige Kraft aufwenden können, um genügend Druck auszuüben?

Methode 4:

Handwerker suchen via myHammer

Möchte ich ungern da ich mich zeitlich auf den Handwerker einstellen müsste was momentan schwierig ist

Was meint ihr zu den genannten Überlegungen?

Danke für Tipps,

Grüße,

sony

Wenig.
Es gibt nur eine sinnvolle Methode und das ist ein Kernbohrgerät. Und statt das Werkzeug erst noch zu kaufen empfehle ich einen Handwerker der das macht. Außer speziellen Firmen (Betonbohren und -schneiden) nutzen auch Sanitärinstallateure, Heizungs-und Ofenbauer, Elektriker solche Geräte.

Dass mit dem ringförmigen Bohren mit dünnem Steinbohrer und anschließendem Aufstemmen mit Hammer und Meißel oder Stemmhammer ist sehr kräftezehrend und oft verlaufen die Bohrungen bei so langen Bohrern.

In jedem Fall muss man genau schauen(suchen) ob in der Wand Leitungen oder Kabel liegen könnten.

MfG
duck313

MfG
duck313

1 Like

Du meinst aus massiven Ziegelsteinen gemauert? Ohne Hohlkammern?

Die verlinkte Bohrkrone mit SDS-Aufnahme ist für Bohrhämmer, nicht für Schlagbohrmaschinen.
Sie sieht genau so aus, wie die Bohrkronen, die ich einsetze - mit eingeschaltetem Schlagwerk!

Warum willst du auf die nur drehend einsetzen?

Die erste Methode ist durchaus anwendbar und zielführend.
Es muss hier nicht zwingend genau kreisrund sein und ggf. nur das Hülsenrohr - wenn überhaupt eins vorgesehen ist - reinpassen.
Für die Leitungen zum Aussenteil der Anlage reichen durchaus auch geringere Lochgrössen ab ca. 50 mm Durchmesser. 70 mm sind sehr grosszügig.
Hierzu von beiden(!) Seiten Arbeiten. und zunächst nur ein Loch in der Mitte komplett durchbohren um dann den Lochkreis zu bohren.
Beim Schlagbohren mit einem Bohrhammer platzen sonst immer(!) unschöne Ränder ab.
Auch mit dem Dosenbohrer, der durchaus eine machbare Option ist.
Da die Senktiefe nur ca 50mm ist, muss man hier den Bohrkern auch immer wieder mit einem Meissel herausbrechen. Der ausgerüstete Handwerker hat hierfür einen Bohrhammer mit Stemmfunktion.

Den Einsatz eines Kernbohrgeräts sehe ich hier nicht notwendigerweise.
Das Loch wird nur „schöner“, ist dafür aber auch sehr viel teurer.
Einen Zeitvorteil bringt es nicht. Eher im Gegenteil.

Ob du das kräftemässig hinbekommst, können wir nicht beantworten.
Man(n) sollte für diese Aktion trainierte Oberarme und ordentliche Kondition haben.
Dann ist das Loch in einer Stunde gemacht.

(a)

Was die Steine betrifft:

Google nach " Wienerberger Poroton Blockziegel T Ziegelstein" - solche Steine sind das.

(b)

Ich habe einen Bohrhammer. Aber ist es nicht so, das bei den Bohrkronen das Schlagwerk „aus“ sein sollte da hier mehr eine „Sägefunktion“ als eine „Zertrümmer-Funktion“ abgerufen wird? Ähnlich wie bei einer Diamantscheibe?

wenn es mit eingeschaltetem Schlagwerk geht - umso besser, dann reicht auch die Kraft :wink:

OK, also doch wärmeisolierende Ziegel.
Da ist dann wieder rein drehender Einsatz der Bohrkrone zu empfehlen, denn das Hammerwerk würde zu einem unregelmäßigen Wegbrechen der Stege des Ziegels führen.
Die Krone hält das aus - wenn sie eine vernünftige Qualität hat. Ich benutze z.B. welche von Hawera bei geschätzt 2/3 aller Bohrungen mit eingeschaltetem Hammerwerk.

Kraft benötigt man nicht, scharfe Hartmetallschneiden reichen aus. Mehr Anpressdruck bringt zwar etwas schnelleren Bohrfortschritt, aber zum Preis eines viel höheren Verschleißes.

Also: Vernünftige Bohrkrone, kein Schlag, ausreichend lange SDS-Aufnahme, jemand zum Halten des Staubsaugerschlauchs, gute Leiter.
Dazu Hammer und Meißel, um die Bohrkerne aus der Krone zu bekommen.
Die lösen sich übrigens oft erst dann vom Stein, wenn man einmal kurz das Schlagwerk zuschaltet. Vorher sitzt die Krone auf dem Kern auf, man hat keinen Bohrfortschritt mehr.

Poroton darf man nicht mit Schlag bohren, die Kammertrennwände brechen weg ! Auch bei gefüllten Ziegeln.
Was mich aber bei 1970er Bj etwas wundert, m.E. gab es sie damals noch nicht.
Aber egal.

Poroton wäre wirklich leicht mit Bohrkronen im Drehgang zu bohren.

Wenn die Krone nicht lang genug ist, Führungsloch im Durchmesser des Zentrierbohrers der Krone durch Wand bohren. Dann kann man die kurze Krone von beiden Seiten ansetzen und Teilstück ausbohren und rausschlagen.
Rest dann mit Meißel.
So hat man an beiden Seiten sauberes Loch, mitten in Wand stört es dann nicht wenn man dort meißeln muss.

MfG
duck313

Aus https://www.baustoffwissen.de/baustoffe/baustoffknowhow/fassade_und_massivbau/was-sind-porosierte-ziegel-poroton-hintermauerwerk-eigenschaften-herstellung/
„In Deutschland wurden die ersten porosierten Lochziegel Ende der 1960er-Jahre unter dem Markennamen „Poroton“ verkauft.“

Im Link sieht man dann auch, was die unter „Backstein“ verstehen - und ich auch.