80.000 Euro anlegen ? Bitcoins ?

Hallo,

ich habe durch eine kleine Erbschaft und etwas sparen 80.000 Euro auf dem Tages(vernichtungs)geld für 0,6 %.

Eigentlich sollte es für ein Hauskauf herhalten. Aber nun ist dieser auf unbestimmte Zeit verschoben und ich möchte das Geld sinnvoll anlegen.

Einige meiner Freunde haben es in Bitcoins angelegt und dadurch richtig Gewinne eingefahren. Andere in Aktien.

Was würdet ihr so machen und in was anlegen ?

Zeitraum dachte ich mal an maximal 1 Jahr ( dann könnte das Geld wieder gebraucht werden )

Gruß

Hallo

Du wirst doch nicht ernsthaft glauben, dass Du in einemn Internetforum eine zuverlässige Anlagestrategie bekommst.

Bitcoins sind eine hoch spekulative Anlage, wer mag, soll es machen.
Auch Aktien sind natürlich in weiten Teilen spekulativ, wenngleich über längere Zeit durchaus rentabel. Ein Jahr ist da meiner Meinung nach ziemlich gefährlich.

Ich würde mich da nicht ans Internet wenden, sondern an der Berater einer Bank. Da wird man zwar auch mal eben schnell verlassen, aber wenn man gar keine Ahnung hat, ist das noch der sicherste Weg…

Gruß

Hi,

Ich würde mich da nicht ans Internet wenden, sondern an der Berater einer Bank. Da wird man zwar auch mal eben schnell verlassen, aber wenn man gar keine Ahnung hat, ist das noch der sicherste Weg…

Ohne Ahnung zu haben zur Bank ist GANZ schlecht! Bei 80k rechnet der Bankberaterverkäufer doch mit 90% Sicherheit erstmal ganz aufgeregt seine Provision aus um dann „dieses neue Produkt welches ganz frisch aufgelegt wurde“ (Übersetzung: „Das hat uns die Zentrale aufgedrückt und wir müssen davon 5 Stück die Woche verkaufen. Bringt mir aber auch am meisten Provision“) zu empfehlen. Damit sind im 1. Jahr erstmal mind. 5% an Kosten und Provision weg. Und dann will er sein Geld ja schon wieder haben. Bei dem Druck welchem die Bankmenschen ausgesetzt sind ist es extrem unwhalrscheinlich dass sie bei so einer Summe objektiv bleiben http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/s…

Aber wo ich Dir recht gebe ist, dass bei der Anforderung „80k sind da und sollen auch nach 12 Monaten noch da sein“ nicht viel Spielraum bleibt. Da wird selbst ein billiger ETF auf den DAX zu spekulativ. Bitcoins eh. Da bleibt fast nur das Tagesgeld nach dem Motto „Besser als daheim unter der Matratze“.

Oder mal 50 EUR in die Hand nehmen und sich bei der Verbraucherzentrale beraten lassen. Weiss zwar auch nicht was die aus dem Hut zaubern sollten, aber besser als der Bankmensch ist es allemal.

Gruss
K

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Hallo!

ich habe durch eine kleine Erbschaft und etwas sparen 80.000
Euro auf dem Tages(vernichtungs)geld für 0,6 %.

Ist immer noch besser und sicherer, als das Geld in der Keksdose zu bunkern.

Warum kein Sparbuch http://www.sparbuch.info/vergleich.html? Das Sparbuch gilt zwar mancherorts als betulich und altmodisch, aber es ist sicher, wie eine Geldanlage eben sein kann und so schlecht sind die Zinsen nun auch wieder nicht.

Einige meiner Freunde haben es in Bitcoins angelegt und
dadurch richtig Gewinne eingefahren.

Gewinn und Risiko sind siamesische Zwillinge. Wer Gewinn einfahren möchte, muss auch bereit sein, Verluste zu tragen.

Andere in Aktien…

Siehe oben.

Was würdet ihr so machen und in was anlegen ?

Ohne deine Risikobereitschaft und möglicherweise aus der Lebenssituation resultierende Risiken zu kennen, ist keine Aussage möglich. Ein schuldenfreier Beamter verfährt bei Geldanlagen vermutlich anders als ein persönlich haftender Selbständiger.

Gruß
Wolfgang

Ohne Ahnung zu haben zur Bank ist GANZ schlecht! Bei 80k
rechnet der Bankberaterverkäufer doch mit 90% Sicherheit
erstmal ganz aufgeregt seine Provision aus um dann „dieses
neue Produkt welches ganz frisch aufgelegt wurde“
(Übersetzung: „Das hat uns die Zentrale aufgedrückt und wir
müssen davon 5 Stück die Woche verkaufen. Bringt mir aber auch
am meisten Provision“) zu empfehlen.

Ist das tatsächlich so? Ich halte diese Darstellung für deutlich übertrieben.

Damit sind im 1. Jahr erstmal mind. 5% an Kosten und Provision weg. Und dann will er
sein Geld ja schon wieder haben.

Das solltest Du mal nachprüfen! Die wenigsten Anlagen haben „mindestens 5% Kosten und Provision“.

Bei dem Druck, welchem die Bankmenschen ausgesetzt sind ist es extrem :unwahrscheinlich, dass sie bei so einer Summe objektiv bleiben.
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/s…

Banken und Bankberater pauschal zu verteufeln halte ich nicht für einen zielführenden Weg.
Wenn ich mir anschaue, was im Internet oder in der Fachpressemanchmal geschrieben wird, dann ist der Glaube daran häufig gefährlicher als eine Empfehlung der Bank.

Sicher gibt es den skrupellosen Bankverkäufer. Nach meiner Beobachtung sind aber die überwiegende Mehrzahl der Banker Menschen wie Du und ich und genau so seriös wie Du und ich. I.d.R. sind Bankberater auch ziemlich gut ausgebildet und haben durchaus das Interesse des Anlegers im Auge. Eine Anlage für ein Jahr mit einem Ausgabeaufschlag von 5% wird kaum ein Bankberater vorschlagen.

Gleichwohl rate ich jedem Anleger, immer den gesunden Menschenverstand walten zu lassen, das Angebot der Bank kritisch zu prüfen und immer nachzufragen, wenn er etwas nicht verstanden hat. Und im Zweifelsfall auch nein zusagen.

Roland

Hi,

Das solltest Du mal nachprüfen! Die wenigsten Anlagen haben „mindestens 5% Kosten und Provision“.

Ach, und wovon leben dann die Bankberater? Von dem Euro den der Kunde freiwillig in die Kaffeegelddose auf dem Schreibtisch wirft?

„Ähnlich ist es auch bei der Kreissparkasse Tübingen. Rechtsanwalt Heinrich von der Kanzlei Tilp kann bestätigen, dass sie für den Vertrieb eines Deka-Fonds 3,75 Prozent einmalige Provisionen erhielt. Weil das nicht genug ist, kommen noch 1,25 Prozent pro Jahr Bestandsprovisionen hinzu. Der Vertrieb anderer Produkte ist aber deutlich lukrativer, wie ein Beispiel der Commerzbank zeigt. Ein von der Rechtsanwalts-AG Nieding + Barth erstrittenes Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt (Az.: 9 U 153/09) belegt: Die Bank bekam im konkreten Fall für den Verkauf zweier Medienfonds (VIP3 und VIP4) Zahlungen von 8,25 beziehungsweise bis zu 8,75 Prozent. „Knapp über den acht Prozent liegen der Medienfonds BAF Berlin Animation Film, hier bekamen erfolgreiche Verkäufer sogar neun Prozent“, sagt Rechtsanwalt Andreas Lang der Kanzlei Nieding + Barth.“ http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/…

Gruss
K

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Ach, und wovon leben dann die Bankberater?

Jedenfalls nicht von den Provisionen, die ihr Arbeitgeber für die Vermittlung von Anlageprodukten erhält, sondern von ihrem regelmäßig eingehenden Gehalt. Das Gerede von den Bonuszahlung von Investmentbanken ist in dem Zusammenhang auch nicht wirklich hilfreich. Die handelsübliche Sonderzahlung bei außertariflich bezahlten Mitarbeitern in Kreditinstituten bewegt im Bereich von 0,5-2 Monatsgehältern. Nach Steuern und bei einer Auszahlung, die regelmäßig erst im Mai oder Juni erfolgt, kaum eine Triebfeder für bewußt kundenschädliches Verhalten.

Außerdem sollte man berücksichtigen, daß auch Kreditinstitute von den Kunden leben, die sie haben und nicht von denen, die sie mal hatten.

Gruß
C.

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Ach, und wovon leben dann die Bankberater? Von dem Euro den
der Kunde freiwillig in die Kaffeegelddose auf dem
Schreibtisch wirft?

Bankberater haben ein Festgehalt.

"Ähnlich ist es auch bei der Kreissparkasse Tübingen.
Rechtsanwalt Heinrich von der Kanzlei Tilp kann bestätigen,
dass sie für den Vertrieb eines Deka-Fonds 3,75 Prozent
einmalige Provisionen erhielt. Weil das nicht genug ist,
kommen noch 1,25 Prozent pro Jahr Bestandsprovisionen hinzu.

Die Bankberater oder die Bank?
Um die Kostenbelastung festzustellen braucht es übrigens nicht die Erkenntnisse eines Rechtsanwaltes, es genügt hier der Blick in den Verkaufsprospekt.

Der Vertrieb anderer Produkte ist aber deutlich lukrativer,
wie ein Beispiel der Commerzbank zeigt. Ein von der
Rechtsanwalts-AG Nieding + Barth erstrittenes Urteil des
Oberlandesgerichts Frankfurt (Az.: 9 U 153/09) belegt: Die
Bank bekam im konkreten Fall für den Verkauf zweier
Medienfonds (VIP3 und VIP4) Zahlungen von 8,25 beziehungsweise
bis zu 8,75 Prozent. „Knapp über den acht Prozent liegen der
Medienfonds BAF Berlin Animation Film, hier bekamen
erfolgreiche Verkäufer sogar neun Prozent“, sagt Rechtsanwalt
Andreas Lang der Kanzlei Nieding + Barth."

Du sprichst hier von unternehmerischen Beteiligungen in Form von geschlossenen Fonds.
Diese haben eine Laufzeit von durchschgnittlich 7 bis 15 oder mehr Jahren.
Aber das sind keine Anlagen für den „Normalanleger“. Für Anleger mit einem liquiden Vermögen von unter € 200.000 sind diese eher ungeeignet. Die Anzahl von Anlegern, die so etwas in ihrem Portfilio haben, liegt vermutlich im Promillebereich. Die Kosten bei diesen Anlagen sind in der Tat deutlich höher als bei Investmentfonds im Sinne des InvG. Aber das ist auch eine ganz andere Welt.
Bei Strukturvertrieben (die ja bekanntlich nicht immer ganz sauber arbeiten) ist übrigens eine
Provisionszahlung an den „Berater“ wahrscheinlich, bei Banken eher nicht.

Gruss Roland