A1-Baustelle | LKW macht dicht

Hallo,

vor einigen Stunden ist etwas vorgefallen, was mich doch leicht verwundert hat. Vielleicht kennt ja jemand die aktuelle Situation auf der A1 zwischen Bremen und Hamburg. Es sind dort sechs oder sieben Baustellen, wirklich kein schönes Fahren. Ich fahre mit meinem kleinen PKW in einer dieser Baustellen, erlaubt sind 80. Der Platz reicht aus, um LKW zu überholen. Vor mir macht ein LKW-Fahrer aber einfach dicht, das heißt, er fährt fast in der Mitte. Und das, obwohl die Geschwindigkeit verkehrsbedingt sogar teilweise deutlich unter 80 geht.

Warum macht er das bloß? Es war dort kein Überholverbot. Richtig ist, dass in zwei dieser sechs oder sieben Baustellen Überholverbot gilt. Dort ist es enger und man könnte den LKW-Fahrer da vielleicht noch eher verstehen. Es war jedoch keine dieser beiden Baustellen. Das komische ist, dass ich genau das gleiche Verhalten schon mal erlebt habe. Damals waren die Insassen eines PKWs so sauer, dass sie nach Ende der Baustelle den LKW-Fahrer beleidigten. Der Beifahrer vorne und der Insasse hinten rechts kurbelten die Scheibe runter und zeigten den Mittelfinger. Dies habe ich natürlich nicht getan, Verärgerung war aber schon vorhanden.

Gruß
Ultra

hallo,

vielleicht war der lkw-fahrer, anders als du, nicht der meinung, dass gefahrloses überholen möglich wäre, oder er hatte zweifel, den ihm zugedachten fahrstreifen sicher befahren zu können. (wenn z.b. dort schlaglöcher oder schlecht eingebaute kanaldeckel sind.)

in beiden fällen geht’s um die sicherheit aller verkehrsteilnehmer.

vielleicht wollte er nur die toten vermeiden, die es bei einem fahrbahnbedingten schlenker oder auch fahrfehler von dir oder ihm oder sonst wem geben könnte.

lg dev

hallo,

vielleicht war der lkw-fahrer, anders als du, nicht der
meinung, dass gefahrloses überholen möglich wäre, oder er
hatte zweifel, den ihm zugedachten fahrstreifen sicher
befahren zu können. (wenn z.b. dort schlaglöcher oder schlecht
eingebaute kanaldeckel sind.)

Tja, wenn es denn so wäre, dann hätte ich ja auch Verständnis. Aber dort war der rechte Fahrstreifen in Ordnung. Und der LKW-Fahrer betrieb das Spielchen über die gesamte Länge der Baustelle (ca. 6 km).

in beiden fällen geht’s um die sicherheit aller
verkehrsteilnehmer.

Die Folge war, dass sich alle auf der rechten Spur drängten. Kaum jemand hielt mehr Abstand, es kam zu Stockungen (50 - 60 km/h statt der erlaubten 80). Gleichzeitig war links alles frei. Erhöht das die Verkehrssicherheit?

vielleicht wollte er nur die toten vermeiden, die es bei einem
fahrbahnbedingten schlenker oder auch fahrfehler von dir oder
ihm oder sonst wem geben könnte.

Auch da spricht die Realität dagegen. Als ich anfangs zum Überholen ansetzte und schon halb neben dem LKW war, zog dieser noch weiter zur Mitte, um mich zum Bremsen zu zwingen. Auch da scheint mir die Erhöhung der Verkehrssicherheit nicht im Vordergrund gestanden zu haben.

Gruß
Ultra

Hallo,
ich will mal nicht davon ausgehen, daß der Fahrer übermüdet war und den die Trennstriche als Orientierung benutzt hat, soll aber auch mal vorkommen.
Gehe einfach mal in eine Fahrschule mit Klasse C Ausbildung und versuche bei 80km/h einen 2,5m breiten LKW auf der innerhalb der Baustelle üblicherweise ca. 3,5m breiten rechten Fahrspur zu halten. Das geht natürlich, ist aber auf Dauer wirklich anstrengend.
Und mal ehrlich - was gibt es bei erlaubten 80km/h innerhalb der Baustelle zu überholen? NICHTS, weil alle um 80km/h fahren, wenn das möglich ist! Die Bauarbeiter am Straßenrand danken es, wenn sich alle wenigstens daran halten.

Cu Rene

Hallo Ultra
Zunächst möchte ich mitteilen, dass ich solch einen Fahrer mal angezeigt hatte, es war eine lettische Zugmaschine mit dänischen Trailer, der Fahrer war übermüdet und alkoholisiert.
Aber im Prinzip können die LKW Fahrer das tun, wenn keine durchgezogene Linie sie an dieser Fahrweise hindern soll. Die einzige Möglichkeit ist die Vermutung der Fahruntüchtigkeit oder -willigkeit und dieses verfolgen.
Prinzipiell ist es nicht zulässig, dass ein Verkehrsteilnehmer andere zu irgendetwas zwingt, sei der mittig fahrende LKW oder der links fahrende PKW mit 81,2 km/h.
Andererseits ist die Situation besonders auf der erwähnten Strecke hochgradig schwierig, und wenn durch solche Manöver nicht gerade ein Stau entsteht, sollte man mit Verständnis und Gelassenheit die Situation entschärfen.
Die Polizei, die in den beiden Abschnitten mit totalem Überholverbot die Sünder herauszieht, sieht diese LKW Manöver mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zitat Polizei: " Die dürfen das nicht, aber in der Zeit gibts auch keine Tote."
Es ist nicht schön, was Du erlebt hast, aber es bringt auch nichts, sich zu erregen. Ich fahre zweimal die Woche diese Strecke und habe auf dem Rest des Weges noch einmal rund 8 Baustellen, wenn man nicht als Herzkranker zu Hause ankommen will, muss man sowas ignorieren.
Gruss
Rochus

Hallo Rochus,

Dein Ratschlag ist sicherlich richtig. Ich habe mich auch nicht großartig aufgeregt. In den beiden Baustellen mit Überholverbot fahre ich ja sowieso schon immer rechts. Dort ist es aber auch wirklich eng. Warum man in den anderen Baustellen, in denen es nicht ganz so eng ist und in denen das Überholen gestattet ist, alles blockieren muss, kann ich aber nicht verstehen.

Ich habe selbst einen LKW-Führerschein. Nach einigen Fahrstunden im olivgrünen LKW hatte man sich in der Regel an die Außmaße des Fahrzeugs gewöhnt. Daher ist mir dieses Verhalten immernoch schleierhaft.

Gruß
Ultra

Hallo René,

ganz Deiner Meinung.

O.T. Ich war gerade in Frankreich, dort knapp 2000 km gefahren. Nie aufgeregt, alle fahren total entspannt, man hupt so gut wie gar nicht, das Fahren auf der AB ist ein einziges Daheingleiten mit vorausschauendem Fahren - die Franzosen müssen auf der AB so gut wie nie bremsen, es ist einfach so: fahren wie Gott in Frankreich.
Dass das der Umwelt wesentlich besser bekommt als unser idiotisches Gerase und Abbremsen, das sehe ich deutlich an meiner Tankanzeige - bei meinem 2 Tonner in Frankreich/Schweiz/Niederlande immer zwischen 6 und maximal 6,5 Liter. Bei dem hektischen Fahren auf den AB der BRD mindestens 1 Liter mehr, meist sogar 2.
Wir Deutschen regen uns doch über jeden Sch… auf. Vielleicht sollte man auch mal daran denken, was für arme Schweine die Brummifahrer letztendlich sind. Dann blockiert er eben mal die Spur, ja und?
Auf einen LKW, über den ich mich ärgere, kommen mindestens 1000 PKW!
Ein wenig mehr französische Gelassenheit und auch die AB der BRD könnten richtig Spass machen, aber das kapieren viele nicht.
Ach ja: in Baustellen bleibe ich immer auf der rechten Spur (zumal mein Dickerchen mit ausgefahrenen Spiegeln über 2m breit ist). Sind es die 3 oder 4 Minuten, die ich eher da bin, wenn ich links hetze, es wirklich wert?

MFG
Pluto

1 Like

Ich habe bei der Führerscheinausbildung Kl. II folgendes gelernt und es wurde vom Fahrlehrer sowie vom TÜV-Prüfer bestätigt:

  1. Ein LKW hat die rechte Fahrspur zu benutzen.
  2. Wenn die rechte Fahrspur zu schmal ist und kein genügender Abstand zum rechten Fahrbahnrand eingehalten werden kann, ist ein Teil der linken Fahrspur mitzubenutzen. Bei einer zweispurigen Fahrbahn kann dann kein Fahrzeug mehr mit dem erforderlichen Abstand überholen. Uneinsichtige PKW-Fahrer können dann ins Lenkrad beißen, mehr aber nicht.
    Weil aber viele uneinsichtige PKW-Fahrer trotzdem Überholen, mache ich die Strasse ebenfalls zu, so einfach ist das!