Ab wann muss ich an einer dreimonatigen Maßnahme vom Arbeitsamt teilnehmen?

Hallo, folgender Sachverhalt. Ich bekam im Juli von meinem AG die fristlose Kündigung. Habe mich dann beim AA arbeitslos gemeldet. Es wurde von meinem Anwalt eine Kündigungsschutzklage eingereicht die bei der zweiten Gerichtsverhandlung anerkannt wurde. Sprich mein AG musste mich bis zum 30.11 weiter beschäftigen ( wurde natürlich frei gestellt). Der Ag hat dann das bereits bezahlte Arbeitslosengeld an das AA zurückbezahlt. D.h. also ich bin ab dem 01.12 regulär arbeitslos gewesen.
Hatte nun heute bei meiner Sachbearbeiterin vom AA ein Gespräch und da hat sie mich nun dazu verdonnert an der dreimonatigen Maßnahme zu richtig „bewerben“ sich richtig zu verkaufen etc. teilzunehmen. Ihr Kommentar war nur. Damit ich wieder eine geregelten Tagesablauf bekomme ( was ich eine Frechheit fand sowas zu sagen). Nun muss oder soll ich ab dem 08.01 jeden Tag in eine Einrichtung fahren die von morgens 8 Uhr bis mittags 16 Uhr stattfindet. Meine Frage ist nun. Kann sie mich dazu verdonnern??? Ich bin jetzt regulär gerade mal vier Wochen arbeitslos. Bin auch am Bewerbungen schreiben ( hab da auch Vorlagen von einem Bekannten bekommen der selbst Personaler in einer Firma ist. Ich sehe das ehrlich gesagt nicht ein. Wenn ich sehe wie andere seit Monaten oder Jahre arbeitslos sind und nichts tun müssen und ich soll jetzt nach vier Wochen jeden Tag ca. 19 km eine Strecke da hinfahren. Muss vielleicht dazu sagen das meine Sachbearbeiterin mich von Anfang an abgescannt hat und ich nicht wirklich mit ihr warm wurde. Ich seh das ein bisschen als Schikane an. Hinzukommt das ich einen Todesfall im Dez. in der Familie hatte der mich so aus der Bahn geworden hat das ich Medikamente bekomme. ich bekomme momentan so gut wie nichts auf die Reihe. Allein der Gedanke das ich da ab Montag hin soll oder muss hat bei mir Magenschmerzen und Durchfall ausgelöst. Mal ganz abgesehen von der MIgräneanfälle. Ich möchte wieder arbeiten weil mir sonst auch die Decke auf den Kopf fällt aber ich sehe mich dazu jetzt einfach genötigt und das will ich so nicht hinnehmen. Gibt es evtl. eine Stelle beim AA wo man da mal nachfragen kann? Es eilt etwas weil ja heute schon Mittwoch ist. Wer weiss da evtl. Bescheid oder kann mir weiterhelfen. Danke schon mal im Vorraus

Servus,

Sehe es besser mal realistisch: Du suchst bereits seit einem halben Jahr, offenbar ohne Erfolg. Und offenbar haben die von Dir vorgelegten Bewerbungsunterlagen und Deine Aufstellung zu den Eigenbemühungen die Sachberarbeiterin nicht überzeugt.

Sie weiß, dass fast alle Vermittlungen in den ersten acht Wochen der Arbeitssuche stattfinden, und gibt Dir deswegen jetzt die Handreichung, bevor Dir alle Felle davonschwimmen.

Wenn ich das lese

und

denke ich, dass Du unbedingt die Unterstützung der BAA zum „In die Puschen kommen“ in Anspruch nehmen solltest, auch wenn die dortigen „Bewerbertrainings“ wahrlich nicht das Beste sind, was man zu dem Thema haben kann. Aber z.B. dass es für Dein Anschreiben, mit dem Du Dich bei einem ganz konkreten Arbeitgeber bewirbst, natürlich keine „Vorlagen“ geben kann, wissen auch die Leute, die solche Maßnahmen veranstalten.

Zurück zum Start:

Ja, die Sachbearbeiterin kann Dich in diese Maßnahme „reinstecken“. Wenn Du natürlich arbeitsunfähig krank bist, bist Du krank. Lass Dir das vom behandelnden Arzt bescheinigen wie früher auf Arbeit auch. Der einfachste Weg, so eine Maßnahme vorzeitig zu verlassen, ist eine erfolgreiche Bewerbung: Sobald Du zur Arbeit gehst, kannst Du sofort von der Maßnahme wegbleiben.

Zum Trost, wegen der 19 km: Ich bin ein paar Jahre lang 15 km einfache Entfernung mit dem Rad und bald darauf eine Zeit lang 90 km, dann 35 km einfach mit dem Zug zur Arbeit gefahren. Ging alles recht gut.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Ja, das kann sie.

Mein Beileid. Du solltest deine Probleme mit einem Arzt besprechen.
Wenn dieser dich krankschreibt musst du, solange du krankgeschrieben bist, natürlich nicht an der Maßnahme teilnehmen.

Gruß,
Steve

Kann das gut verstehen.
Kannst Du Dich nicht zunächst - aus psychischen Gründen- einmal krank schreiben lassen?

Grüße
Zahira

Mit dieser Begründung könnte sie dich doch eigentlich auch in einen sinnvolleren Lehrgang stecken.

Woher weißt Du, dass das Bewerberteraining sinnlos ist?

In Wienjas Beitrag sind deutliche Hinweise darauf, dass sie das Training gut brauchen könnte.

Schöne Grüße

MM

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Eines vorab: „voraus“ schreibt man nur mit einem „r“ :smile:

Und dann eine doofe Frage: Warum möchtest Du denn so gar nicht zu dieser Maßnahme gehen? Wenn Du gesundheitlich nicht fit bist, dann lass Dich krank schreiben, denn dann wird das ja auch mit Bewerbungen schreiben / einen neuen Job annehmen nix.

Wenn Du Dich aber fit genug fühlst: warum möchtest Du dort nicht hin? Dass das nicht die qualitativ hochwertigsten Veranstaltungen der Welt sind ist vermutlich ein offenes Geheimnis, aber Konfuzius spricht „Es ist noch keiner aus einer Fortbildung dümmer rausgegangen als er reingegangen ist“. Und wenn die Lehrinhalte für Dich nicht interessant sind, so kannst Du doch ggf. Kontakte zu Menschen in der gleichen Situation knüpfen und Ihr könnt eventuell auch Tips zu Firmen austauschen.

Achja und gegen auf den Kopf fallende Decken sind solche Maßnahmen auch gut :slight_smile:

Ob es völlig sinnlos ist, weiß ich nicht, ich denke aber, dass es sinnvollere Maßnahmen gibt, also solche z. B., bei denen man etwas lernt, was man für die Arbeit gebrauchen kann.

Ein Bewerbungstrainung von der Arbeitsagentur halte ich schon deswegen für nicht besonders sinnvoll, weil die Dozenten bei diesen Lehrgängen meist solche Personen sind, die sich selber so schlecht verkaufen, dass ihnen mangels Alternativen nichts anderes übrig bleibt, als Lehrgänge für die Arbeitsagentur anzubieten. Sowas macht doch kaum mal jemand, der erfolgreich in seinem Beruf ist.

Und 3 Monate lernen, sich zu bewerben? Das ist doch ein bisschen sehr lange.

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Wie ja schon mehrfach geschrieben, gibt’s dafür durchaus Gründe:

  1. Viele Menschen brauchen „Begleitung“ bei diesem Bewerbungsprozess - also jemanden, der ihnen immer wieder Tips gibt, die Texte verbessert und dann bis zum Vorstellungsgespräch begleitet (also nicht ins Gespräch sondern mit Übungen vorher, natürlich)

  2. Ein weiteres Ziel dieser Kurse ist, dass die Leute in einen geregelten Tagesablauf kommen - auch das fällt nicht jedem nach längerer Arbeitslosigkeit leicht.

  3. Können die Kontakte zwischen den „Leidensgenossen“ zum einen moralisch aufbauen und zum anderen aber können die Tips austauschen, wo man sich noch bewerben könnte.

hängt vollkommen vom Einzelfall ab.

Das ist auf jeden Fall ein Zeitraum, innerhalb dessen sich fern von Overhead-Projektionen und Powerpoint-Deko ganz konkrete Fälle bearbeiten lassen, mit allem: Von der Recherche bis zum Vorstellungsgespräch. Und das dauert halt je nach Einzelfall unter Umständen schon eine ganze Weile, bis überhaupt mal eine Einladung kommt.

hängt sehr vom Einzelfall ab, von dem wir in dieser Hinsicht überhaupt nichts erfahren haben.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

ich kann mich meinen Vorschreibern inhaltlich voll anschließen - außer Simsy.

Dann hast du sicher generelle Probleme über die ich nicht spekulieren möchte. In solch einer Maßnahme wird man doch nicht mißhandelt. Es gibt hier im WWW Einzelne, wie Simsy, die sicher „eine Vielzahl dieser Maßnahmen kennt“, die solche Maßnahmen pauschal über das ganze Bundesgebiet als sinnlos ansehen,
Fakt ist, du bist jetzt über ein halbes Jahr ohne geregelte Beschäftigung (was hast in dieser Zeit getan um weider eine zu Bekommen?) Eine AU-schreibung würde dies auch noch verlängern. Dann kommt deine, zunächst, fristlose Kündigung mit Arbeitsgerichtsklage, die einem künftigen AG nicht verborgen bleibt. Dazu kommt deine , in meinen Augen, psychische Schwäche. Das alles zusammen wird dich vermutlich aus Arbeitgebersicht negativ auszeichnen.
Du wehrst dich gegen eine Weiterbildungsmaße, deren Inhalt du überhaupt nicht kennst, außer dem Titel. Mit welcher fachlichen Begründung? Entfernung und Unterrichtszeit sind nach meiner Meinu ng nur vorgeschoben. Hast du Alternativen für eine „sinnvollerene“ Maßnahme?
Mein Rat: Gehe ohne Vorbehalte hin. Du hast die Chance, dich mit den Referenten und den anderen Teilnehmern auszutauschen. Und: du kannst jederzeit straffrei abbrechen, wenn du durch eigene Bemühungen die Arbeitslosenkeit beenden kannst.

Du hast sicher einen schriftlichen Bescheid über die Förderung dieser Weiterbildungsmaßnahme bekommen. Dort steht drin, wie man sich gegen die Entscheidung der AA wehren kann. Ansonsten kann man jederzeit ein Gespräch mit der Vorgesetzten der Arbeitsvermittlerin suchen. Aber nicht vor Montag.

Wann hast du den Bescheid erhalten?

Wenn du weiterhin Alg beziehen möchtest, JA. Der Bezug von Alg ist nun mal vom Gesetzgeber an Bedingungen, im Interesse aller Beitragszahler, geknüpft.

Gruß
Otto

Ich kann die Abneigung gegen derartige Kurse gut verstehen. Und wer sowas schon mehrfach mitmachen musste,wird das auch verstehen können. Es gibt nicht DIE perfekte Bewerbung, eine Bewerbung auf einen Job im eigenen Beruf sieht ganz anders aus als eine Bewerbung zum Regeleinräumen bei Rewe. Zudem kocht jeder Dozent in solchen Maßnahmen sein eigenes Süppchen,d.h. jeder hat seine eigene Auffassung,wie die optimale Bewerbung auszusehen hat. Ich sage immer scherzhaft „Mach 10x so ein Bewerbungstrainings bei 10 verschiedenen Dozenten und du erhältst 10 verschiedene ‚perfekte‘ Bewerbungsmuster!“.
Will sagen: üblicherweise ist keiner dieser Dozenten mit dem Ergebnis seines Vorgängers zufrieden. Wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann,daß viele Dozenten nicht wirklich die Qualität der bisherigen Bewerbungen bemängeln,sondern sie bloß als Vorwand nehmen, die vermeindliche Notwendigkeit der Teilnahme zu begründen. Sprich: sie sichern sich so ihren eigenen Job. Wir haben das in einer Maßnahme mal auf die Probe gestellt,indem wir uns das schlecht gesicherte Netzwerk (Schönen Gruß an den Möchtegern-Admin) zunutze gemacht haben,um der Dozentin ihre Musterbewerbung vom Rechner zu klauen. Die haben wir ihr dann -entsprechend mit Daten gefüllt- vorgelegt. Was war wohl das Ergebnis ? Bingo, sie erkannte ihr eigenes Muster nicht mehr wieder, bezeichnete sie als vollkommen untauglich. Stattdessen gab sie uns „ihre“ Vorlage (ja…genau die,die wir genutzt haben). 2 Wochen später haben wir ihr exakt die gleiche Bewerbung nochmal vorgelegt,die diesmal angeblich viel besser gewesen sei als bei der ersten Vorlage.

Und wer sowas nur mal prophylaktisch von der sicheren Couch aus ablehnt, weil es ja sein könnte, dass es ihm vielleicht nicht weiterhilft, handelt einigermaßen unklug.

Aber seisdrum, ist nicht meine Arbeitssuche. Und vielleicht gibt es ja z.B. einen „Möchtegern-Dozenten“, der den Bewerbern an die Selbstverständlichkeit erinnert, über jedes Stück Korrespondenz vor dem Ausdrucken oder *.pdf-Erstellen die Rechtschreibprüfung laufen zu lassen. Bei zehn Rechtschreibfehlern in Deinem Text hab ich nicht mehr weiter gezählt.

Übrigens: Die Meinung, in „derartigen Kursen“ würde den Leuten eine „Musterbewerbung“ zum Auswendiglernen oder auch beliebigen Kopieren vermittelt, und dazu noch eine, die völlig unabhängig von Bewerber, Arbeitgeber und Stelle einsetzbar sein soll, lässt ganz erhebliche Zweifel daran entstehen, dass er jemals ein von der BAA arrangiertes Bewerbungstraining erlebt hat. Ich glaube Dir genau deswegen die ganze Story nicht.

Schöne grüße

MM

Na dann fang mal an aufzuzählen und vergleiche sie mit der alten Rechtschreibung, nach der ich noch schreiben gelernt habe. Die neue deutsche Rechtschreibung mache ich aus Prinzip nicht mit.

Servus,

Du schreibst eher selten Leerschritte nach Kommata; zum Ausgleich gib es dann einen gratis vor dem Fragezeichen, wo er nichts verloren hat. Wenn nach einem Doppelpunkt ein vollständiger Satz folgt, beginnt dieser wie immer mit einem Großbuchstaben. Nach „alter Rechtschreibung“, die Du für Dich reklamierst, wurden Zahlen bis zwölf ausgeschrieben, und die Anreden Du, Sie und Ihr waren ohne Option immer großzuschreiben. Ach ja, und der Duden nimmt „vermeintlich“ in die Liste der rechtschreiblich schwierigen Wörter auf, aber das macht das t dann doch nicht weich.

Ist aber nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass Du hier Behauptungen über die Inhalte eines BAA-Bewerbertrainings aufstellst, die zumindest in dieser generalisierenden Form nicht haltbar sind. Das ist deswegen recht ungünstig, weil @Wienja sich dadurch in ihrer vorgefassten Meinung bestätigt fühlen und noch weniger als ohnehin schon in der Lage sein wird, die Sache unvoreingenommen anzugehen.

Schade.

Und ja, ich habe auch schon einer „Dozentin“ bei so einem Bewerbertraining erklären müssen, warum die von ihr empfohlenen dreiteiligen Klemmmappen für den Eimer sind, und ihrem Kollegen, dass man niemals über jemandes Namen witzeln sollte, wenn man ihm das erste Mal begegnet, weil sich der ‚Hallo-Effekt‘ hinterher durch nichts mehr wirklich korrigieren lässt.

Und dennoch halte ich es für nützlich und sinnvoll, wenn jemand, der sich schon ein halbes Jahr vergeblich um eine Arbeitsstelle bemüht, sich an einer solchen Trainingsmaßnahme beteiligt - und wenn es nur ist, um sich kritisch mit den dort vorgestellten Inhalten (und nein, es geht da nicht um „Musterbewerbungen“) auseinanderzusetzen und aus dieser Auseinandersetzung für sich selbst eine bessere Alternative zu entwickeln.

Schöne Grüße

MM

Also mal ganz ehrlich, ich finde es eine Frechheit von der Frau mir sowas zu sagen. Hab ihr das auch sehr deutlich zu verstehen gegeben.

Wie kommst Du denn drauf das ich das Training gut gebrauchen könnte??? So ein Quatsch, also ehrlich!!!