Ab welchem Alter Computerspiele?

Hallo,

meine Neffe wird im August 7 Jahre und wünscht sich einen Nintendo. Meine Schwester findet das zu früh und sieht das sehr negativ für seine Entwicklung. Ich finde beim Computerspielen , wenn man es nicht übertreibt ,fördert die Reaktion und man muss sich auch ziemlich konzentrieren.
Interessant wären Studien zu diesem Thema.
Was meint Ihr dazu ?

Gruß

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Man sollte sich nicht in die Erziehungsmaßnahmen der Angehörigen einmischen.
Und ja, ich finde das auch zu früh.
ramses90

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Hallo,

Es gibt jede Menge Brettspiele, mit denen sich das Gleiche erreichen lässt - sogar unter Einbindung der Personen aus der Umwelt des Kindes.

Ja, auch ich halte 7 Jahre für zu früh. Und vor allem würde ich die Wünsche der Mutter beachten. Ich kann aber verstehen, dass es Dir wahrscheinlich leid tut, dem Kind diesen Wunsch nicht erfüllen zu können.

Grüße
Pierre

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Ich habe mich bei meinem Kind auch an den Gegebenheiten bei seinen Kumpels und Mitschülern orientiert. Es bringt IMHO rein gar nichts, wenn man selbst etwas vermeidet und das Kind dann bei Anderen das macht, was man zu Hause verhindert oder - noch schlimmer - es wegen den Verboten zum Aussenseiter wird.

Ich habe mich immer viel mehr daran orientiert, dass ausreichend Zeit draußen mit anderen Kindern verbracht wird. Zudem hatte/habe ich immer ein Auge drauf, dass es keine auffälligen Verhaltensänderungen gibt.

Ich halte es auch für viel wichtiger, sich mit dem Kind Zeit zu nehmen und sich damit zu beschäftigen, was es so mit der Konsole (oder dem Smartphone, PC, …) anstellt und auch Erklärungen geben, warum ich was nicht gut finde.

Allerdings ist das Sache der Erziehungsberechtigten. Soweit das Wohlergehen des Kindes nicht gefährdet ist, sollten sich Verwandte und Bekannte nicht einmischen. Meistens geht es nur darum, ob man den Berg rechts herum, links herum oder oben drüber hinter sich bringt.

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Einerseits ist das von Kind zu Kind individuell, ob Computerspiele schon gehen. Und zweitens ist es natürlich auch wichtig, Spiele auszuwählen, die der Altersgruppe angemessen sind. Da läßt sich also keine generelle Antwort geben…

Hallo,
mit dieser brillianten Antwort würde ich die Frage als „gelöst“ bezeichnen.
Gruß

Die Antwort ist sehr hilfreich. ich denke sich an den Kumpels zu orienteren ist richtig. Ich fände es ungerecht wenn alle in der Schule über das neueste Computerspiel reden und mein Neffe zuhause Brettspiele spielen muss die keinen mehr interessieren.
Ich glaube spätestens dann würde ich schon versuchen auf meine Schwester einzuwirken oder zumindest meine Meinung dazu Kund tun. In allem anderen Fällen werde ich es so halten, dass ich mich nicht einmische, obwohl ich der Meinung bin das ein Stündchen Computerspielen jetzt nicht so schlimm sein kann.

Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Enscheidung. Ernst gemeint.
LG
Amokoma1

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Hallo,

ein Stündchen täglich?
Ein 7 Jähriges Kind geht zur Schule, danach ev. in den Hort, macht Hausaufgaben, muss essen und schlafen, sollte am Besten auch noch draußen was machen, sich bewegen halt, will noch ein bißchen Fersehen. Da bleibt an Werktagen nicht mehr viel Zeit.
Eine Stunde täglich am Computer ist in dem Alter schon sehr viel, besonders, wenn dies statt Bewegung draußen stattfindet.
Das kann die Mutter sicher besser einschätzen, als der Onkel.

Alternatoive Idee: schenke dem Enkel ein normales Brettspiel (in dem Alter gehen Monopoly, Siedler von Catan, Mühle, Dame, Schach etc.) und regelmäßige Spielzeit mit Dir.

Gruß,
Paran

Mit 7? Das ist wohl eher die „Mau Mau“ und „Mensch ärgere dich nicht“ Zeit. Klar kann man Schach erlernen in dem Alter. Dann aber besser in einem Verein mit Gleichaltrigen.

Das würde ich ganz klar vom Wetter abhängig machen.

Ja klar, das sollte auch immer dabei sein im Kindsein. Aber wir ewig gestrigen dürfen nicht vergessen, dass sich das Rad der Zeit und der Entwicklung weiter dreht. Was schwelge ich oft in der Vergangenheit, die so schön war. Als es noch keine Handys und kein Internet gab. Als man es sich zur Tagesaufgabe gemacht hat, sich eine Frage zu beantworten. Rauf auf das Fahrrad, zur Landesbibliothek, langes suchen in Karteikästen, das Buch finden und endlich eine Antwort zu bekommen. Das war jetzt ironisch. Ich habe das tatsächlich so gemacht. Aber heute kurz das Handy zücken und im Netz Antworten bekommen ist um ein vielfaches einfacher und zeitsparender.

Früher war es für uns völlig normal, dass wir nach der Schule unsere Ranzen in die Ecke geworfen haben und in den Wald gefahren sind mit unseren Freunden. Ich halte das für eine sehr schöne Erfahrung, ist es wahrscheinlich auch. Man kennt sich aus in der heimischen Gegend und kennt die meisten Bäume und Pflanzen. Dafür gibt es aber bei der heutigen Jugend kein Netzwerk mehr. Da empfehle ich mal die Pfadfinder. Ja, die gibt es noch und nein, es ist kein Fortsatz der Hitlerjugend. Vielleicht kann man die den Kleinen mal näherbringen. Ich selbst war nie bei denen, kenne aber im näheren Bekanntenkreis einen Betreuer. Was der so erzählt, hat Hand und Fuß für die Jugend. Nur so ein Gedanke.
Gruß

Mein Sohn hat sehr verspielte Eltern, so hat er sogar bereits zum 6. Geburtstag einen Nintendo bekommen - mit geregelten Zeiten und natürlich entwicklungsgerechten Spielen (ich meide „altersgerecht“).
Ach ja: Eine Wii hatten seine Eltern bereits, so war es für ihn nicht so neu. (Zum Verständnis: Die Wii war tagsüber nur sehr, sehr selten in Betrieb, erst nachts wurden die ganz harten Sachen gespielt wie z.b. die Regenbogenstrecke bei Mario Kart)

Natürlich gab es auch jede Menge Brettspiele usw., allerdings hat man als Erwachsener nicht rund um die Uhr Zeit, das Kind zu bespaßen.

Es kommt natürlich auch auf das Kind an, den oft war es bei uns so, dass er seine „Nintendo-Zeit“ gar nicht einforderte, weil er noch mit Lego/Playmobil/Brio/etc. oder wir gemeinsam noch mit einem Brettspiel beschäftigt war(en).

Eine interessante Sache hat allerdings @Ifm001 angesprochen: Was macht das Kind bei anderen? Einer seiner Freunde war vom Nintendo sehr angetan und dann wurde eben gejammert, bis mein Sohn seine Nintendo-Zeit hierfür einforderte. Als dann dieser Freund ebenfalls einen Nintendo hatte, war das absolut kein Thema mehr - da war dann analoges Spielen wieder wesentlich interessanter.

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Du hast keine eigene Kinder und hast dich auch sonst nicht so mit Kindererziehung befasst, richtig?

dem Neffen meinst du. :stuck_out_tongue:

Als ich acht war, kam ein nagelneuer C 64 in unsere Familie, und ich habe jede Menge Qbert, Trolls and Tribulations, Popeye und dergleichen gespielt. Meistens mit dem Freund, mit dem ich auch in den Wald gegangen bin, um dort Bäche aufzustauen, geheime Lager anzulegen und Kanäle zu graben. Später dann Kaiser, Hanse, Patrizier (am PC). Ich habe auch jede Menge Bücher gelesen. Alles Kindheits- und Jugenderinnerungen, die ich nicht missen möchte und die mich positiv beeinflusst haben. Ich finde die pauschalen Antworten deswegen hier sehr apodiktisch.

Als Onkel habe ich später es immer als meine Aufgabe angesehen, mit meinen Neffen und Nichten den Unsinn zu machen, den Eltern von Amts wegen nicht erlauben dürfen, den Kinder aber trotzdem machen wollen. Und ich fand es immer besser, sie machen den Unsinn unter meiner Aufsicht und nicht alleine. Auch hier finde ich die pauschalen Antworten deswegen sehr apodiktisch.

Ich finde auch nicht, dass man Erziehungsmaßnahmen grundsätzlich nicht unterlaufen darf. Ich treffe immer wieder Kinder, bei denen würde ich mir wünschen, irgendjemand würde mal ihre Eltern sabotieren, damit die Kinder nicht völlig verkorkst werden.

Kurz gesagt: Meiner Meinung nach hängt es vom Kind und von der Situation ab.

Beste Grüße,
Max

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So ähnlich sehe ich meine Onkel-Rolle auch. Neulich hatte wir unsere beiden Patenkinder (13 und 9) da und wir haben exakt das gemacht, was es zu Hause nie gibt: Bestell-Pizza, Süßgetränke, Switch bis Mitternacht. Das war für beide das schönste Wochenende seit langem.

Aber trotzdem würde ich den beiden nie eine Konsole schenken, weil ich genau weiß, dass die Eltern den Medienkonsum zügeln wollen.

(Achso, „analoge“ Spiele haben wir auch einige gezockt, sogar die wahrscheinlich Tausend Jahre alten UNO und Kniffel)

Grüße
Pierre

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Hallo,

das kenne ich von meinen Kindern anders.
Die spielten mit 7 Jahren gerne Monopoly, Siedler, Skat usw. Notwendige Rechnerei, die die Kinder noch nicht beherrschen, macht dann eben ein Erwachsener, aber die Spielregeln sind nicht so schwierig und viel zu Lesen gibt es auch nicht.
Mau-Mau, Uno und 6-nimmt etc. sind eher für mehr Mitspieler geeignet.

Wichtig an solchen Spielen ist ja die Interaktion mit Menschen, das kann ein Computerspiel nicht leisten.

Gruß,
Paran

Es gibt kein „zu früh“. Spiele sind Spiele - und es kommt immer auf das Maß an. In dem Alter wird empfohlen, die Bildschirmzeit bei 30 min pro Tag zu halten. Im Prinzip ist 7 ok. Tatsächlich kenne ich kein Kind in meinem Umfeld oder in der Klasse meiner Kinder, die mit 7 noch nicht gezockt hätten.

Darüber hinaus finde ich den Hinweis von @ramses90 aber wichtig: Es ist nicht deine Sache dich in die Erziehung reinzuhängen - am Ende ist es Sache der Eltern zu entscheiden.

Aber nicht nur. Spiele sind eben nicht nur Interaktion, sondern auch Spielen und das können Videospiele sehr wohl leisten. Wir haben schon zu viert mit unseren Tablet im Wohnzimmer gesessen und gemeinsam ein Projekt in Minecraft gebaut. Meine Kinder und ich haben schon mit Freunden gemeinsam Burgen und Schlösser in Valheim errichtet.

Interaktion und gemeinsames Spielen sind auch mit technischen Hilfsmitteln möglich.

Das ist so etwas wie bei den Wochenend-Vätern, wo alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, aber den Alltag „darf“ die Mutter alleine bewältigen. :stuck_out_tongue:

Ich finde das eine völlig andere Sicht der Dinge als

Mit 7 Jahren eine Stunde am Stück, womöglich auch noch täglich, finde ich schon reichlich viel; wenn wir von einer Stunde alle 2-3 Wochen reden, relativiert sich das wieder, auch wenn es MAL am Stück ist.

Bei meinem Neffen und meiner Nichte war es genau andersrum: zu Hause TV „satt“, mein Neffe kennt auch jetzt, mit bald Mitte 30, noch jede Menge Fernsehsendungen von früher, von denen ich teilweise nicht mal etwas gehört habe. Als er noch klein war und ich noch studiert habe, habe ich ihn „vom Dorf in die große Stadt“ (so groß war sie nun auch wieder nicht) für eine Woche zu mir ins Studentenwohnheim geholt. Fernsehen gab es nur eine halbe Stunde am Tag, meistens Sesamstraße o. ä.

Manchmal wollte er am Vormittag schon etwas schauen, ich habe es auch erlaubt, aber habe ihm auch gesagt, dass dann die halbe Stunde „verbraten“ ist. Irgendwann wollte er am Vormittag fernsehen, das tat er auch; abends fiel ihm ein, dass Sesamstraße kommt, sprach mich auch darauf an, meinte aber gleich „ach nee, ich habe heute schon geguckt“. Ich schwör’s, er hat’s überlebt! Und er fand’s ganz gut, auch einfach mal auf den Spielplatz zu gehen oder etwas anderes zu unternehmen. Oder auch mal einfach in ein Buch zu schauen …

Genauso bin ich mir aber sicher, dass das, was @Denker_a_D und @Pierre als Onkel machen, den Kindern nicht schadet. Trotzdem finde ich es nicht in Ordnung, um auf den UP zurückzukommen, auf die Eltern einzureden und in die Erziehung „reinpfuschen“ zu wollen.

Das schockiert mich schon etwas …

Ehrlich? In der Unterhaltungsqualität ist das doch besser als Fernsehen und wer hätte nicht mit 7 schon täglich irgendwas angeschaut? Was ist daran so schockierend? Vor 30 Jahren war das nicht anders als heute.

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Bei meiner Tochter ist es keine 10 Jahre her (dass sie 7 war), und ich habe das durchaus anders erlebt.