Hallo Desperado,
das ist nicht so einfach zu beantworten. Kommt auf die persönliche Einstellung an.
Zwei vereinfachte Beispiele:
Mal angenommen der persönliche Steuersatz beträgt 20 %. Dann spart man 20 % des Beitrags. Bei 100,- € zahlt man effektiv nur 80,- €. Den Rest gibt es vom Fiskus zurück.
Zweites Beispiel: Steuersatz 40 %, dann ist der tatsächliche Aufwand 60 €.
Bei einer privaten Rentenversicherung der Schicht 3 zahlt man immer 100% des Beitrages aus eigener Tasche.
Dem gegenüber stellt man nun die Nachteile der Rürup:
Nicht kapitalisierbar: Es gibt nur eine lebenslange Rente. Eine Kapitalauszahlung ist nicht möglich - bei der Privaten kann ich selbst entscheiden.
Nicht vererbbar: Die Rente gibt es lebenslang, aber nicht länger. Also für die Hinterbliebnen gibt es nach dem Tod nichts mehr. Außer man würde zusätzlich eine Hinterbliebenenabsicherung mit einschließen. Das schmälert dann allerdings die eigene Rente und geht auch nur eingeschränkt (Ehegatten) - bei der privaten kann ich frei über das Bezugsrecht entscheiden.
Die Rente ist steuerpflichtig: Analog der gesetzlichen Altersrente muss die Leistung versteuert werden - bei der Privaten ist nur der Ertragsanteil steuerpflichtig.
Nun gilt es abzuwägen, was einem persönlich wichtiger ist. Die Flexibilität einer privaten Rentenversicherung (Schicht 3), oder die steuerlichen Vorteile (in der Ansparphase) der Rürup. Hier kann der eigene Steuerberater behilflich sein. Auch entscheidend ist natürlich welche Altersvorsorge besteht bereits darüber hinaus? Gibt es bereits Ansprüche aus der Gesetzlichen Rentenversicherung oder einem Versorgungswerk? Bestehen schon private Versorgungen, Vermögen, Haus- und Grundbesitz etc.
Fazit: Altersvorsorge sollte nie auf einem Bein stehen. Immer so gut es geht verteilen um für das Alter die größtmögliche Sicherheit zu gewähren. Abhängig von der Beitragshöhe, auch mal darüber nachdenken, ob der Beitrag vielleicht aufgeteilt werden kann. Halb Rürup, halb Privatrente.