Hallo Nemmi,
ich denke, man muss hier zwei Sachen unterscheiden: Den Energieschub durch die (lebens)bedohliche Situation und die Phase danach.
Ich hab mal gelesen, dass in bedrohlichen Situationen bei einem Menschen durch den damit einhergehenden Adrenalinschub, eine Energiemenge von ca. 20 Kilojoule für 5-8 Sekunden bereitgestellt wird. Das reicht für eine schnelle Flucht oder einen kurzzeitigen Angriff. Ist beides nicht möglich, führt diese Energiemenge zu einer Erstarrung, wie in deinem Beispiel mit dem Hasen.
Erstarrung ist letztlich nichts anderes als die komplette Anspannung / Verkrampfung aller Muskeln - was das Energieniveau wiederrum senkt. So oder so, bedeutet also flüchten, kämpfen oder erstarren das Abbauen dieser Energiespitze.
Daher meine Vermutung für dein Beispiel: Nach der Starre hat der Hase keine überschüssige Energie mehr abzubauen und hoppelt einfach seiner Wege. Ob ein Hasengehirn in der Lage ist, über das gerade Erlebte zu reflektieren („was hätte passieren können, wenn…“) kann ich nicht beurteilen.
Beim Menschen ist das was anderes - zumindest bei den meisten. Was nach einer wirklich lebensbedrohlichen Situation in einem vorgeht, kann ich auch nicht sagen, da ich sowas - zum Glück - noch nie erleben musste.
Wie Menschen allgemein mit Stress umgehen ist hingegen vielfältig und immer abhängig vom jeweiligen Stresstyp (z.B. [1]). Aber um deine Frage zu beantworten: Der Drang sich in bzw. direkt nach einer Stresssituation bewegen zu wollen wird durch Adrenalin ausgelöst…
Sicherlich auch ein guter Einstiegspunkt ist [2].
Grüße,
Christian
[1] http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Stress/Stressma…
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Stressbew%C3%A4ltigung
