Man diskutiert immer wieder für Kraftfahrzeuge auch bei Tag das Fahren mit Abblendlicht vorzuschreiben. Weiß jemand von Abschätzungen, wieviel Energie so eine Maßnahme in Deutschland erfordern würde ?
Vielen Dank Udo Becker
Moien
Man diskutiert immer wieder für Kraftfahrzeuge auch bei Tag
das Fahren mit Abblendlicht vorzuschreiben. Weiß jemand von
Abschätzungen, wieviel Energie so eine Maßnahme in Deutschland
erfordern würde ?
Durch das Taglicht werden Unfälle verhindert. Das belegen inzwischen alle Studien, nur der Umfang ist strittig. Aber selbst bei den pessimistischen Studien wird das mehr an Energie durch die Lampen durch das weniger an geschrotten Autos mehr als ausgelichen. Ein Auto herstellen verbraucht nämlich immernoch erstaunlich viel Energie…
Die Autohersteller sprechen ~0.1 l/100km fürs Abblendlicht. Die Taglichtgegner von 0.3 (wobei das in etwa dem realen Verbrauch des Fernlicht entspricht).
cu
Nur mal so als Tipp: Die Glühbirnen haben meist eine Leistung von um die 55 Watt. Macht also 110 Watt. Und dies setze doch mal ins Verhältnis zur Motorleistung eines durchschnittlichen Autos (über 50 kW und mehr). Da kommt man schnell drauf, dass dies absolut zu vernachlässigen ist.
Hi
Durch das Taglicht werden Unfälle verhindert.
Interessanterweise wurde der flächendeckende, „jahrelange Feldversuch“ in Österreich wieder abgeschafft, weil dieser Effekt nicht eingetreten ist. Die Unfallzahlen haben sich teilweise sogar erhöht, weil einspurige Fahrzeuge schlechter gesehen wurden.
Gruß
Edith
Nur mal so als Tipp: Die Glühbirnen haben meist eine Leistung
von um die 55 Watt. Macht also 110 Watt. Und dies setze doch
mal ins Verhältnis zur Motorleistung eines durchschnittlichen
Autos (über 50 kW und mehr). Da kommt man schnell drauf, dass
dies absolut zu vernachlässigen ist.
Lieb von Dir, auch von den anderen Antwortenden, aber ich wollte wirklich nur wissen, welche Energiemenge das bedeuten würde, also Lampenleistung mal Zahl der Autos die durchschnittlich am Tag unterwegs sind.
Udo Becker
Hallo,
Nur mal so als Tipp: Die Glühbirnen haben meist eine Leistung
von um die 55 Watt. Macht also 110 Watt.
und dazu noch die Lampen im Heck (nochmal mind. 10W) und dann
noch die Standlichtbirnen und der Wirkungsgrad der Lichtmaschine
und Verluste in Kabeln uw.
… so kommt man locker auf ca. 150W.
Und dies setze doch
mal ins Verhältnis zur Motorleistung eines durchschnittlichen
Autos (über 50 kW und mehr). Da kommt man schnell drauf, dass
dies absolut zu vernachlässigen ist.
Was man so nicht rechen darf, weil kein Fahrzeug ständig mit
Nennleistung des Motors unterwegs ist. Um ein Fahrzeug mit
niedriger Geschwindigkeit über eine Landstraße zu bewegen,
braucht man unter Umständen wenige KW.
Aber wenn man für 100km durchschnittlich 1,5h unterwegs ist,
so macht das also ca. 225Wh = 0,225kWh Energiebedarf für die
zusätzliche Beleuchtung.
Bei einem Bedarf von 5l Diesel, die man angenommen für 100km
verbraucht (wären das also knapp 50kWh) macht die Beleuchtung
also knapp 0,5% aus. Beim angestrebten 3l-Auto wäre es schon
fast 1%. Ist nicht viel, aber wenn man konsequent sparen muß,
dann ist 1% nicht mehr zu vernachlässigen.
Aus dem Grund sollen Taglichtsysteme eingebaut werden, die
deutlich weniger als 150W verbrauchen.
Gruß Uwi
Hallo,
Effekt nicht eingetreten ist. Die Unfallzahlen haben sich
teilweise sogar erhöht, weil einspurige Fahrzeuge schlechter
gesehen wurden.
das sehe ich auch als echten Nachteil.
Wenn alle Licht anhaben, fallen die Biker nicht mehr so auf wie
jetzt, wo man weiß „Licht im Rückspiegel - aha, Motorad kommt“ .
Gruß Uwi
Hallo Udo,
es gibt mittlerweile spezielle LED-Leuchten, die diese Taglichtfunktion übernehmen sollen.
Die Energieaufnahme dieser LEDs ist bei weitem niedriger als die von Glühlampen.
Wenn ich mich recht erinnere, waren das um die 10 bis 15 Watt für ein Fahrzeug.
Das wäre wahrlich zu vernachlässigen.
Gandalf
… wobei dieses Tagfahrlicht dann meines Wissens auf den Scheinwerfer an sich, d.h. die Fahrzeugfront beschränkt sein soll. Nach hinten bliebe das Fahrzeug dunkel…
Viele Grüße
Martin
Hallo Gandalf,
es gibt mittlerweile spezielle LED-Leuchten, die diese
Taglichtfunktion übernehmen sollen.
Das ist ein Argument der Leuchten-Hersteller. Weil: dann muss im Auto eine zusätzliche Leuchteneinheit installiert werden, die
- zusätzliche Herstellkosten verursacht (auch Energie)
- zusätzliche Energie- Wartungs- und was-weissich Kosten verursacht
In den USA gibt es seit Jahrzehnten die Daylight Running Lights, die ohne das auskommen. Und wenn man das Standlicht mit LED optimieren würde, bräuchte es die Zusatzleuchten nicht.
Cheers, Felix
Die Autohersteller sprechen ~0.1 l/100km fürs Abblendlicht.
Die Taglichtgegner von 0.3 (wobei das in etwa dem realen
Verbrauch des Fernlicht entspricht).
Hallo,
der ADAC schrieb letztens es seien um 0,2 Liter/100 km, wenn das Abblendlicht am Tag eingeschaltet ist.
Wenn ein Autohersteller beim Nachfolgemodell eine solche Spritersparnis haette, waere das eine beworbene Leistung, aber so bissl Licht kostet ja nix, oder?
Der Mehrverbrauch entsteht bei jedem Auto, auch beim 3-Liter-Zukunftsauto dann 6% Mehrverbrauch, oder man muesste es zum Ausgleich dann eben auf 2,8 Liter auslegen, plus Licht.
Gruss Helmut
Moien
Wenn ein Autohersteller beim Nachfolgemodell eine solche
Spritersparnis haette, waere das eine beworbene Leistung, aber
so bissl Licht kostet ja nix, oder?
Es wird Werbung zu allem gemacht was Kunden anlockt. Ob der erzielte Unterschied sinnvoll ist oder nicht spielt dabei keine Rolle.
Mal ganz im Ernst: die Fahrweise alleine macht locker 30-40% aus. Wenn die Hersteller irgendwo noch 2-3% finden dann ist das schön, aber in der Praxis nicht relevant.
Der Mehrverbrauch entsteht bei jedem Auto, auch beim
3-Liter-Zukunftsauto
Solche Autos werden (falls es noch Verbrennungsmotoren sein sollten) eine Lichtmaschine mit hohem Wirkungsgrad haben. Die derzeitigen sind erstaunlich ineffizent (~30-40% Verlust), möglich wären aber viel weniger (5-10% Verlust).
cu
Solche Autos werden (falls es noch Verbrennungsmotoren sein
sollten) eine Lichtmaschine mit hohem Wirkungsgrad haben. Die
derzeitigen sind erstaunlich ineffizent (~30-40% Verlust),
möglich wären aber viel weniger (5-10% Verlust).
Außerdem fahren solche Autos dann nicht mit Abblendlicht sondern haben normalerweise ein spezielle Tagfahrlicht, dass wesentlich geringeren Verbrauch erzeugt.
wer ist ‚man‘?
Hi Udo!
Man diskutiert immer wieder für Kraftfahrzeuge auch bei Tag
das Fahren mit Abblendlicht vorzuschreiben.
Wer auch immer hier „man“ sein mag… ich fahre seit Jahren tagsüber mit Licht.
Anlass war übrigens eine Motorradtour, bei der es wohl nur deshalb nicht zu einem Unfall kam, weil das Auto mit Licht früh genug (gerade eben) zu erkennen war.
… ausserdem entfällt die für Autofahrer die fast unlösbare Entscheidung: „ist es jetzt dunkel genug?“
Weiß jemand von
Abschätzungen, wieviel Energie so eine Maßnahme in Deutschland
erfordern würde ?
Ich habe keine Ahnung, das gestehe ich.
Aber ich bin überzeugt, dass es nur ein Bruchteil der Energie ist, die für den Betrieb der Summe der Klimaanlagen, Sitzheizungen, Radios, Navis u.ä. erforderlich ist.
Ausserdem benötigt jede Kurzstrecke, die man auch zu Fuss zurücklegen könnte, mehr Energie, als alle Lampen zusammen
Wohin geht Deine Frage?
Licht für Sicherheit … contra Klimaanlage für Bequemlichkeit?
Oder Langstrecke mit Licht contra Kurzstrecke zu fuss?
fragende Grüsse
Ulli - für Licht an Autos !
Abend!
Die Autohersteller sprechen ~0.1 l/100km fürs Abblendlicht.
Die Taglichtgegner von 0.3 (wobei das in etwa dem realen
Verbrauch des Fernlicht entspricht).
Wollen wir doch mal rechnen:
Ein einigermaßen modernes Mittelklasseauto (z.B. BMW 320d Limo) braucht
4,8l im EU Mix.
Das Licht benötigt 2*(55+5)W vorne, 3*10W hinten und etwa 20 Watt
Instrumenten und Amaturenbrettbeleuchtung. Das macht in Summe 170W!
Gönnen wir der Lichtmaschine einen super lausigen Wirkungsgrad von
60%, dann benötigt man etwa 280W Motorleistung. Da 0,1l von 4,8l
recht genau 2% sind ergibt sich, das der Motor ansonsten im Schnitt
mit 14kw rumgurkt.
Ich wage das zu bezweifeln, lasse mich aber gerne belehren.
Gruß
Stefan
Moien
Wollen wir doch mal rechnen:
Ein einigermaßen modernes Mittelklasseauto (z.B. BMW 320d
Limo) braucht
4,8l im EU Mix.
Bezogen auf die Distanz, also 100km.
Das Licht benötigt 2*(55+5)W vorne, 3*10W hinten und etwa 20
Watt
Instrumenten und Amaturenbrettbeleuchtung. Das macht in Summe
170W!
Bezogen auf die Zeit…
Wenn du beides so zusammenschmeist läuft der Wagen durchgängig 100km/h. Die Angaben zum Verbrauch beziehen sich relativ sicher nicht auf solche Durchschnittsgeschwindigkeiten.
cu
Moin!
Nur mal so als Tipp: Die Glühbirnen haben meist eine Leistung
von um die 55 Watt. Macht also 110 Watt.und dazu noch die Lampen im Heck (nochmal mind. 10W) und dann
noch die Standlichtbirnen und der Wirkungsgrad der
Lichtmaschine
und Verluste in Kabeln uw.
… so kommt man locker auf ca. 150W.Und dies setze doch
mal ins Verhältnis zur Motorleistung eines durchschnittlichen
Autos (über 50 kW und mehr). Da kommt man schnell drauf, dass
dies absolut zu vernachlässigen ist.Was man so nicht rechen darf, weil kein Fahrzeug ständig mit
Nennleistung des Motors unterwegs ist. Um ein Fahrzeug mit
niedriger Geschwindigkeit über eine Landstraße zu bewegen,
braucht man unter Umständen wenige KW.Aber wenn man für 100km durchschnittlich 1,5h unterwegs ist,
so macht das also ca. 225Wh = 0,225kWh Energiebedarf für die
zusätzliche Beleuchtung.
Bis hierhin gehe ich mit, schliesslich wird ja bei normaler Beleuchtung auch noch ein Teil des Innenraumes mit illuminiert.
Bei einem Bedarf von 5l Diesel, die man angenommen für 100km
verbraucht (wären das also knapp 50kWh) macht die Beleuchtung
also knapp 0,5% aus. Beim angestrebten 3l-Auto wäre es schon
fast 1%. Ist nicht viel, aber wenn man konsequent sparen muß,
dann ist 1% nicht mehr zu vernachlässigen.
5L Diesel à 1,2 € = 6 €. 1% von 6 € = 6 ct.
Das ist absolut vernachlässigbar, denn bei 10.000 Km p.a. (mehr muss niemand fahren, der nicht beruflich reist. Wer weiter zu pendeln hat, soll eben umziehen) sprechen wir hier über 6 Eur.
Aus dem Grund sollen Taglichtsysteme eingebaut werden, die
deutlich weniger als 150W verbrauchen.
Diese Systeme muss der Käufer bezahlen. Sie kosten sicherlich mehr als 60 Eur. Diese 60 Eur kostet mich Dauerlicht für 10 Jahre mit einer konventionelen Beleuchtung…
Bei Xenon-Lampen sieht das etwas anders aus, hier ist die Energieaufnahme höher. Vermutlich kosten hier 10 Jahre dann 150 Eur.
Alles in allem kann man also allein durch vernünftige Nutzung und Fahrweise schon deutlich mehr einsparen, als über gefährliches auslassen des Lichts.
Die breiten Schlappen abmontieren, schmalere Eco-Contact Reifen mit richtigem Reifendruck drauf, Wagen ordentlich warten, ins Büro mit dem Rad fahren und schon hat man wirklich was gespart.
Grüße,
M.
Moin!
Effekt nicht eingetreten ist. Die Unfallzahlen haben sich
teilweise sogar erhöht, weil einspurige Fahrzeuge schlechter
gesehen wurden.
Mag das nicht eher daran liegen, dass die Autofahrer vor allem in DACH ganz offensichtlich von Jahr zu Jahr unfähiger werden…?
In Bayern ist die Zahl der Verkehrstoten von 2005 auf 2006 gestiegen. Woran liegt das?
Es sind viele Motorradfahrer gewesen, die in 2006 getötet worden sind. Viele immer ältere Leute, deren Anteil an der Bevölkerung ja ansteigt, steigen nach 30 Jahren Abstinenz wieder aufs Bike und legen sich gleich ordentlich auf die Nase. Hinzu kommen die immer älteren Autofahrer, deren Fahrtüchtigkeit über 50 Jahre nicht geprüft wird. Einige davon sind zu eitel, sich eine Brile zu besorgen und schon hat man einen Motorradfahrer übersehen.
Bevor wir nun also über Tagfahrlicht und Tempolimits diskutieren, ist zunächst einmal die regelmässige Überprüfung der Fahrtüchtigkeit notwendig.
das sehe ich auch als echten Nachteil.
Wenn alle Licht anhaben, fallen die Biker nicht mehr so auf
wie
jetzt, wo man weiß „Licht im Rückspiegel - aha, Motorad kommt“
Üblicherweise kann ich sehr schnell und schon bei größeren Entfernungen erkennen, was für ein Fahrzeug da auf mich zukommt.
Wem das schwer fällt, der möge doch bitte auf die Bahn umsteigen.
als langjähriger Motorradfahrer meine ich sagen zu können, dass es weniger das Problem ist, komplett übersehen zu werden. Die Gefahr liegt darin, dass die Geschwindigkeiten von Motorradfahrern falsch eingeschätzt werden (das passt schon, vor dem komm ich noch locker raus…).
Gruß,
M.