Du gehst mE oft sehr „verkopft“ an die Dinge ran, willst alles verstehen und mit „mathematischen Formeln“ beschreiben können. Aber wie @Denker_a_D schon schrieb: Sprache ist nicht immer wirklich gut begründbar, bzw. die Begründungen sind zweifelhaft, gehen über 1000 Ecken und 2000 Jahre, … Das ist wissenschaftlich sicherlich einerseits durchaus interessant, wenn man über eine Sprache forscht, bringt einen aber mE nur bedingt weiter, wenn man eine Sprache erlernen und beherrschen möchte. Da finde ich es viel wichtiger in den „Flow“ zu kommen, damit der Sprachgebrauch mehr und mehr ohne darüber im Einzelfall und Detail groß nachzudenken, ganz automatisch passiert.
Ich würde mal behaupten, dass ich zumindest zwei Sprachen ganz ordentlich beherrsche, und trotzdem kannst Du mich mit Detailfragen, wie Du sie oft stellte, gerade wenn es um Grammatik geht, jederzeit und sofort dumm aussehen lassen. Aber ich habe Spaß am Sprachgebrauch und nutze Sprache beruflich als mein wichtigstes Werkzeug sehr erfolgreich.
Ich hatte hier zehn Jahre russische Au-Pair im Haus, die natürlich auch alle brav ihre offiziellen Kurse gemacht haben, und mich manches Mal mit Fragen zur Grammatik im Schwitzen gebracht haben. Aber wenn die es dann hier bis zur Studienzulassung und erfolgreich über ein Studium zum guten Job hier in Deutschland gebracht haben, dann haben sie das sicher nicht ihren Grammatikkenntnissen sondern dem zu verdanken, dass sie die Sprache des Gastlandes im Alltag so verinnerlicht haben, dass sie sie als ganz natürliche Ausdrucksform nutzen können, ohne über jedes Wort und jeden Satzbau nachzudenken. Du solltest Dich da vielleicht auch mal etwas „lockerer machen“.