Abdichten einer Antriebswelle beim Schiff

Halloele,

ich stell mir gerade die Frage, wie bringt man es fertig die Antriebswelle abzudichten ?

Im Modellbau hab ich schon von der Methode gehört die Welle mit Fett einzuschmieren - aber wie funktioniert das bei „echten“ Schiffen ?

Und wie machtfunktioniert das Ganze bei Ubooten (von wegen Druckresitenz…)?

vielen Dank im Voraus für die zahlreichen Antworten

guts Nöchtle und schönen Abend noch

Hallo !

Die Welle liegt in drei voneinander getrennten Ölkammern. (Stevenrohr).
Dazwischen und natürlich ganz außen am Propeller und im Schiffsinneren sitzen Dichtringe.

Es sind eine kleine Ölkammer innen. Kontrolliert durch einen kleinen Ölbehälter.
Der ist für die Besatzung sichtbar und kann aufgefüllt werden.

Eine große Ölkammer innen. Kontrolliert durch einen großen Ölbehälter, welcher weit über
dem Wasserspiegel eingebaut ist. Und zwar deshalb, damit der stat. Öldruck immer höher als der
Wasserdruck (außen) ist. Kommt es zu einer kleinen Leckage läuft dann Öl nach draußen und
nicht Wasser nach innen.

Eine kleine Ölkammer ganz außen. Diese ist unkontrollierbar.

U-Boote haben Dichtringe und ein System, welches höhere Drücke abkann.

Mit einer Zeichnung wäre eine Erklärung richtig möglich.

mfgConrad

Versuch es mal unter HDW-Wellenabdichtung.

Moin,

Die Welle liegt in drei voneinander getrennten Ölkammern.
(Stevenrohr).
Dazwischen und natürlich ganz außen am Propeller und im
Schiffsinneren sitzen Dichtringe.

Germanischer Lloyd
Bauvorschriften & Richtlinien
Abschnitt 4 Wellenanlage
http://www.gl-group.com/infoServices/rules/pdfs/deut…

U-Boote haben Dichtringe und ein System, welches höhere Drücke
abkann.

Bei U-Booten in D, wird/wurden Wellendurchführung durch Druckkörperwandung,
mit einer bewährten und für die maximale Tauchtiefe ausgelegten Wellenabdichtung aus Pockholz verwendet.

mfgConrad

mfg
W.

mit einer bewährten und für die maximale Tauchtiefe
ausgelegten Wellenabdichtung aus Pockholz verwendet.

Aus Pockholz!!!

Die Abdichtung??? Soll das ein Witz sein? Bis vor 40 Jahren hatten die Schiffe ein Pockholzstevenrohrlager. Die Dichtung war aber eine ganz normale Baumwolltalgdichtung.

Ein Pockholzlager (nicht Abdichtung) mit Baumwollpackung würde den U-Bootfahrern bei geringster Tauchtiefe um die Ohren fliegen.

Die Wellenabdichtung eines U-Bootes ist ein sehr kompliziertes, hochtechnisches Einbauteil.

Ich bin in meinen ersten Jahren noch selbst mit Pockholzstevenrohren gefahren. Mit Baumwollpackung
und Flanschring zum Anziehen der Packung. Diese Lager/Abdichtungen lassen immer (immer) Wasser ins Schiffsinnere, da sie sonst
heißlaufen würden und anfangen würden zu brennen. Diese Wassermengen wäre natürlich ideal fürs U-Boot.

Naja, Conrad,
auch heute noch werden Lager aus Pockholz verwendet. Und auch Boßelkugeln werden draus gemacht! (Ist jetzt nicht wieder die Zeit für diesen schönen Sport?)

Allerdings dürften die Schraubenwellendichtungen in U-Booten ein wenig komplexer aufgebaut sein.

Gruß
Eckard

Hallo Eckard,

warum nicht?! Es gibt ja auch noch Dampfmaschinen.

Aber, es gibt ganz sicher keine Wellenabdichtung aus Pockholz!! Die gab es noch nie. Die waren immer aus Baumwoll/Talgpackungen.
Aus Pockholz waren die Lagerbuchsen.

mfgConrad

Moin,
Sorry, hab leider den Text, unvollständig/falsch eingefügt.

Im Text des PDF-Dokuments sind aber Fakten zum Abdichten.

Fakt ist:
Die Propellerwelle läuft, beim Klasse 205/206, in einem Pockholzlager.

Wir hatten 1979 eine Haverie am Propeller.
Das Manöver mußte daraufhin abgebrochen werden.
Wir wurden danach mit einem Schlepper nach HDW/Kiel
ins Trockendock gebracht, um dieses Lager zu reparieren/wechseln.

Ein Pockholzlager (nicht Abdichtung) mit Baumwollpackung würde
den U-Bootfahrern bei geringster Tauchtiefe um die Ohren
fliegen.

? siehe unten.

Die Wellenabdichtung eines U-Bootes ist ein sehr
kompliziertes, hochtechnisches Einbauteil.

Richtig!
Pockholz, Oilamid (ölhaltig auf PA6G Basis), hat Selbstschmiereigenschaften
http://www.holz-voegel.de/Holzer/HolzartPQ/holzartpq…

Für Pockholzlager mit Wasserschmierung gibt es auch andere Abdichtung.
z.B. Abdichtung für wassergeschmierte Stevenrohre
http://www.aclm.dk/SEEEMS/2007.asp
Diese hält der Werftgarantie nach,
mindestens 13bar „statischem“ Wasserdruck stand.

Ich bin in meinen ersten Jahren noch selbst mit Pockholzstevenrohren gefahren.
Mit Baumwollpackung und Flanschring zum Anziehen der Packung. Diese
Lager/Abdichtungen lassen immer (immer) Wasser ins
Schiffsinnere, da sie sonst heißlaufen würden und anfangen würden zu brennen.
Diese Wassermengen wäre natürlich ideal fürs U-Boot.

Aber eben nicht auf einem Uboot!

Bei den Ubooten, Klasse 212 A, sind es diese:
Simplex-Compact Carboplan Gleitringabdichtung
Seite 44
http://www.bv-industrie.de/brochures/docs/SC_2007_de…

mfg
W.
P.S. Bin bis Ende 1980, auf dem letzten indienstgestellten Boot vom Typ 206 gefahren.

Wir hatten 1979 eine Haverie am Propeller.
Das Manöver mußte daraufhin abgebrochen werden.
Wir wurden danach mit einem Schlepper nach HDW/Kiel
ins Trockendock gebracht, um dieses Lager zu
reparieren/wechseln.

Und jetzt? Was sagt uns das?

1979!!! Das war vor 30 Jahren!! Und wenn das Schiff 10 Jahre alt war, dann ist das 40 Jahre her.
Kommt alles hin, ich habe nichts anderes geschrieben.

Moin,

Wir hatten 1979 eine Haverie am Propeller.
Das Manöver mußte daraufhin abgebrochen werden.
Wir wurden danach mit einem Schlepper nach HDW/Kiel
ins Trockendock gebracht, um dieses Lager zu
reparieren/wechseln.

Und jetzt? Was sagt uns das?

Ich schrieb hier über ein Uboot!

1979!!! Das war vor 30 Jahren!! Und wenn das Schiff 10 Jahre
alt war, dann ist das 40 Jahre her.

Boot! Genauer 32Jahre.
Die insgesamt 10 Uboote der Klasse 206 A wurden zwischen 1973 und 1975 in Dienst gestellt.
http://www.marine.de/01DB070000000001/CurrentBaseLin…

Kommt alles hin, ich habe nichts anderes geschrieben.

Das wurde auch nie bestritten.

Wohl aber diese Ausführung von Dir:

**> > > Ein Pockholzlager (nicht Abdichtung) mit Baumwollpackung würde den

U-Bootfahrern bei geringster Tauchtiefe um die Ohren fliegen.

Diese Lager/Abdichtungen lassen immer (immer) Wasser ins Schiffsinnere,
da sie sonst heißlaufen würden und anfangen würden zu brennen.
Diese Wassermengen wäre natürlich ideal fürs U-Boot.**

mfg
W.

Ein Pockholzlager ist ein seewassergekühltes und -geschmiertes Lager.

Beim U-Boot sitzt es am äußersten Ende der Welle, vor dem Propeller. Hinter der
Stevenrohrabdichtung.

Es hat mit der Wellenabdichtung nichts zu tun. Diese liegt im Heck des Bootes und
ist ein hochkompliziertes Bauteil, welches höchste Drücke abkönnen muß. Das heißt, die
bekannte Tauchtiefe plus werksbekannte (geheime) Tauchtiefe. Plus Sicherheit.

Das Pockholzlager selbst wird druckmäßig wenig belastet, da es von allen Seiten gleichmäßig
von Seewasser umgeben ist. Man nimmt dort Pockholzlager, da man gute Erfahrungen mit der
Schmierung und Kühlung durch Seewasser hat.
Für eine Antriebsanlage wäre ein Pockholzlager allein heute viel zu grob, deshalb trägt die Hauptlast der Welle natürlich ein modernes Dreistofflager.

Moin,

Es hat mit der Wellenabdichtung nichts zu tun. …ist ein hochkompliziertes Bauteil…

Ständige Wiederungen.
Das hatte ich in meinem 2.Post, siehe Re^5:, schon abgehakt und erklärt.
Oder?

mfg
W.