Abendmahl unter beiderlei gestalt?

hallo,

was ist unter dieser formulierung zu verstehen „das abendmahl unter beiderlei gestalt“? bezieht sich das auf eine der unterschiedlichen interpretationen während der reformation (wörtliche auslegung, symbolisch oder sowohl als auch) oder bezieht es sich wirklich nur auf die verwendung von brot und wein?
alle artikel die ich zum thema abendmahl bisher gefunden habe, scheinen davon auszugehen, dass niemand so blöd ist, mit dieser formulierung nichts anfangen zu können. vermute inzwischen, dass es sich tatsächlich nur auf die verwendung von brot und wein bezieht, bin mir da aber keineswegs sicher…

kann mir hier jemand helfen???

gruß von kati

Hallo, Kati,
abgesehen davon, dass diese Thema sicher vorzüglich in unser Religionsbrett passt, hier meine Interpretation:

Das Abendmahl (die Kommunion) wird in der Katholischen Kirche so gefeiert, dass die Gläubigen nur die Hostie („Dies ist mein Fleisch“) erhalten, der Priester stellvertretend für die Gemeinde vom Kelch trinkt („Dies ist mein Blut“). In der evangelischen Kirche erhalten die Gläubigen das Brot und den Wein (beiderlei Gestalt).
Die hängt natürlich mit der unterschiedlichen Auffassung des Sakramentes in beiden Konfessionen zusammen.
Während in der kath. Kirche Brot und Wein zum Fleisch und Blut des Herrn wird (Wandlung), wird in der evangelischen Kirche dies ( bedeutet ) lediglich als symbolisch angesehen.

Gruß
Eckard

Hi Eckard,

auch in der evangelischen Kirche gibt es unterschiedliche Interpretationen. So ist nach Luther durchaus eine Wandlung vorhanden, während Wyclif und Zwingli lediglich den Symbolwert des abendmahls anerkannten.

Grüßle,

Susanne

Hallo Eckard,

Das Abendmahl (die Kommunion) wird in der Katholischen Kirche
so gefeiert, dass die Gläubigen nur die Hostie („Dies ist mein
Fleisch“) erhalten, der Priester stellvertretend für die
Gemeinde vom Kelch trinkt („Dies ist mein Blut“).

Hier sollte man nur ergänzen, dass auch in der katholischen Kirche seit den Liturgiereformen nach dem 2. Vatikanischen Konzil der Empfang der Eucharistie unter beiderlei Gestalten ausdrücklich wieder möglich ist.

Aus praktischen Gründen wird dies in den meisten Gemeinden aber nur einmal im Jahr so gehalten (an Gründonnerstag, wo diese Form der Eucharistie ausdrücklich empfohlen ist). In kleinen Personalgemeinden wird von dieser Möglichkeit aber öfter Gebrauch gemacht; auch bei Sondergottesdiensten kommen öfter mal Brot und Wein zum Einsatz, etwa bei Hochzeitsfeiern, wo üblicherweise zumindest das Brautpaar die Kommunion unter beiderlei Gestalt empfängt.

Grüße
Wolfgang

MOin moin,

Aus praktischen Gründen wird dies in den meisten Gemeinden
aber nur einmal im Jahr so gehalten (an Gründonnerstag, wo
diese Form der Eucharistie ausdrücklich empfohlen ist). In
kleinen Personalgemeinden wird von dieser Möglichkeit aber
öfter Gebrauch gemacht; auch bei Sondergottesdiensten kommen
öfter mal Brot und Wein zum Einsatz, etwa bei Hochzeitsfeiern,
wo üblicherweise zumindest das Brautpaar die Kommunion unter
beiderlei Gestalt empfängt.

Ich habe bei meiner Firmung auch Wein trinken dürfen. Sogar bei einer Erstkommunion hab ich das schon gesehen, allerdings wurde da wohl Traubensaft genommen, da die Kinder zu jung für Wein waren.

Hab in meinem katholischen Leben dreimal aus dem Kelch trinken dürfen. War immer ein besonderes Erlebnis.

Gruß

ALex

danke - owt

Hallo nochmal,

da steht doch tatsächlich noch was in der Wikipedia zum historischen Hintergrund:

http://de.wikipedia.org/wiki/Laienkelch

Grüße
Wolfgang