Hallo Michel,
Glückwunsch zu dem noch langen Leben vor Dir. Ich selbst habe auch zwei Söhne beide um die 20. Ähnliche Frage von Ihnen, ich versuch sie Dir zu beantworten.
Seit langer Zeit beschäftigt mich die Frage, wie ich mich mit
der allgemeinen Umweltzerstörung, mit Klimawandel usw.
abfinden kann.
Ich habe noch ein langes Leben vor mir und mich plagt die
Sorge, dass die Umwelt auf diesem Planeten einmal so
hingerichtet ist, wenn ich alt bin. Allerorts wird nur noch
mehr verbaut, abgeholzt, verschwendet usw. Und das Interesse
an Umweltbewusstsein der Öffentlichkeit scheint sich kein
bisschen zu ändern. Und was ist nachfolgenden Generationen?
Sie werden ein noch schwereres Erbe antreten.
Meine Mitmenschen scheint dieses Schicksal kein bisschen zu
stören. ich höre nie jemanden darüber reden und kann mir
schwer vorstellen, dass sich jemand deshalb Sorgen macht.
Sorgen macht sich jeder nur um seine Aktien und sein zusammengerafftes Geld und Reichtum. Unser Wirtschaftssystem hat kein Interesse an Umweltschutz. Die vorhandenen Organisationen die praktisch geduldet werden machen durch Aktionismus auf sich aufmerksam, aber es geschieht nichts (grundlegendes). Wenn irgendwas erreicht wird und dann auch gleich wieder dick in der Presse kommt, ist das auch wieder Augenwischerei. Im Endeffekt wird das meiste durch USA blockiert. Die BRD ist der (große) Nettozahler.
Freude von mir fahren sowieso lieber mit dem Roller in die
Schule, obwohl Sie sie bequem mit dem Fahrrad erreichen
könnten. „Wieso den Computer ausschalten, wenn man für längere
Zeit das Haus verlässt? So teuer ist Strom auch wieder nicht“
…Nach dem Motto.
In der Zeit meiner Ausbildung fuhren viele Kollegen mit dem Auto und einem Aufkleber „Atomkraft nein danke“. Zwei davon sind heute in Kernkraftwerken tätig. Wie könnte sich jemand von Deinen Freunden dafür interessieren? Es geht ihnen gut. Das Elternhaus finanziert ihren Schnickschnack und schließlich erben sie in absehbarer Zeit den ganzen Krempel. Warum sollten sie sich gegen ein System entscheiden, daß für sie nur Vorteile bringt?
Aber wie kann ich selbst mich mit diesem Schicksal abfinden?
Jetzt der wichtigste Teil für Dich. Wie kennst Du denn die Erde? Ist sie schön? Michael es hat immer Veränderungen auf dieser Welt gegeben. Nimm den Balkan und die Verkarstung. Die Gier der Römer nach Holz hat diese Landschaft erschaffen. Wir Menschlein können diese Erde nicht so zerstören, daß kein Leben mehr möglich ist. Ich behaupte einfach die Erde (er-)trägt uns locker.
Alles was nicht logisch ist ist für mich falsch. Einstein sagte es gibt kein Wachstum. Bei den Banken und Regierungen gibt es Wachstum. Ist für mich unlogisch.
Bißchen Beruhigung: Nimm das Ozonloch es wird größer. Seit kurzem scheinbar wieder kleiner. Aber nehmen wir an durch die Geldgeilheit wird es größer. Durch subventioniertes Benzin, durch Abgase, usw. was würde denn passieren? Es würde mehr Wasser verdunstet. Das Wasser würde dickere Wolken geben und, zumindest zum größten Teil) die Aufgabe des Ozonschirms übernehmen. Es gäbe vermutlich stärkere Stürme, mehr Regen, Überflutungen, Erdrutsche, Naturkatastrophen, usw. Vielleicht durch die Veränderung der Massen (fehlendes Wasser in den Ozeanen) den ein oder anderen kleinen Vulkanausbruch. Aber die Erde schütz sich selbst. Das Ozon kann sich erholen, oder neu bilden während die Erde unter dem Regenmantel liegt. Es wird vermutlich kalt, es gibt Veränderungen in der Pflanzenwelt. Sicherlich wird das heizen problematisch. Nahrung wird fehlen. Es bleiben vielleicht nur ein oder zwei Prozent der Bevölkerung übrig, aber ist das schlimm?
Du hast jetzt doch Zeit dich mit der Natur zu beschäftigen. Lern sie kennen. Was sie bietet? Welche Pflanzen sind geniesbar? Welche Heilkräfte sind darin? Welche Tiere gibt es die auch vielleicht wild lebend sich melken lassen. Wie stellt man Käse her? (Wie mach ich tierisches Eiweiß haltbar) Du kannst etwas tun für Dich. Es hilft Dir Dich nicht hilflos zu fühlen. Jeder kann bei einer Naturkatastrophe sterben, aber überleben und dann zu wissen wie man weiter überleben kann - das hat doch etwas?
Die Jungs die sich um ihr Erbe gekümmert haben und um Motorroller, um die neusten und modernsten PCs, usw. die werden wohl kaum wissen wie man lebt ohne Steckdose, ohne Konto, ohne Mc.D, und die Aktien ihrer Eltern können sie höchstens zum heizen nehmen.
Also versuch Dich selbst so weiterzubilden, daß Du weißt wie überleben geht. Wenn Du das nicht benötigst ist doch auch gut, oder? Es geht nur darum, daß Du das Gefühl hast Du kommst mit „Mutter Erde“ in jeder Situation klar. Bei Dieser Gelegenheit wirst Du andere kennenlernen die in die gleiche Richtung denken, Du kannst Dich mit ihnen austauschen. Ihr könnt voneinander lernen.
So habe ich es meinen Jungs beigebracht und einigen Ihrer Kumpels. Ich hoffe Du findest damit auch einen kleinen Teil Deines Weges.
Ich wünsche Dir einen langen Weg.
Gruß Norbert
PS Noch eine Warnung. Du lernst das nicht in kommerziellen Clubs. Survival-Training, Militär, usw. Auch hier die Logik? Wenn es keine Messer und Schnüre mehr gibt kein Sturmfeuerzeug? Wie sieht eigentlich Stahl aus der noch nicht erschmolzen ist?