Abhängige oder unabhängige Stichproben?

Hallo,

ich hoffe, hier kann mir jemand helfen. Ich schreibe gerade an meiner Diplomarbeit zum Thema Erziehungskompetenz bei Alleinerziehenden und Paaren und bin bei der ganzen Liteartur jetzt schon durcheinander gekommen, was für eine Stichprobe ich eigentlich habe.
Die Daten stammen aus einer Kurs- und Wartegruppenerhebung vor dem Besuch eines Elternkurses und danach. Die Grundgesamtheit sind nach meinem Verständnis also alle Eltern, die Interesse an einem Elternkurs haben. Aus dieser wurden in fünf beteiligten Bundesländern meine Stichprobe gezogen, wobei die Kursgruppeneltern- und die Wartegruppeneltern randomisiert der Kurs- oder Wartegruppe zugeteilt wurden. Ich möchte nun wissen, ob sich die Alleinerziehenden in ihrem Erziehungsverhalten von den Paaren unterscheiden, erstmal nur vor dem Kurs und danach möchte ich mir die Veränderungen ansehen. Meine Prof. meinte zu mir, ich solle die Stichprobe parallelisieren (matchen). In dem Moment liegt dann bei mir eine abhängige Stichprobe vor, oder? Wenn ich die Wartegruppeneltern- mit den Kursgruppeneltern vergleiche, ist es eine unabhängige Stichprobe, weil sie sich ja in der Intervention (Teilnahme des Kurses vs. Nicht-Teilnahme) unterscheiden, richtig? Oder liegt auch hier eine abhängige Stichprobe vor? Oder ist der vergleich zwischen Alleinerziehenden und Paaren auch eine unabhängige Stichprobe, weil sich die Teilnehmer im Familienstatus unterscheiden?
Die Grundgesamtheit ist nach meinem Verständnis eine Zufallsstichprobe. Wie verhält es sich mit den beiden Gruppen Alleinerziehende und Paare? Sind das geschichtete Zufallsstichproben oder brauch ich diese gar nicht in dieser Hinsicht zu beschreiben, sondern reicht es zu sagen aus der Zufallsstichprobe werden die spezifischen Gruppen herausgenommen und parallelisiert betrachtet? Kann man sie überhaupt als Stichproben aus der Grundgesamtheit bezeichnen oder sind nur alle Eltern, die an der Erhebung teilgenommen haben die Stichprobe?

Welche statistischen Testverfahren sind für die Überprüfung der Hypothese, dass sich die beiden Gruppen hinsichtlich ihrer Erziehungskompetenz unterscheiden, sinnvoll?

Hoffe, es ist nicht allzu kompliziert und dass mir jemand helfen kann.

Hi Maria,

es wird nicht so ganz klar, ob du nun (teilweise) mehrere Daten von denselben Leuten hast oder nicht.
Des Weiteren: matchen kann man nur Daten, wenn man mehrere Erhebungen von denselben Leuten hat.
Die restlichen Fragen klären wir danach.
Grüße,
JPL

Ach so, hab’ noch vergessen, dass mich im ersten Schritt erstmal nur die Vorherdaten interessieren, um zu untersuchen, ob sich die Alleinerziehenden von den Paaren unterscheiden.

Hey JPL,

vielen Dank erstmal für Deine schnelle Reaktion. Ich habe mehrere Daten von denselben Leuten, Vorherdaten (vor Beginn der Intervention) und Nachherdaten (nach Abschluss des Elternkurses) für Alleinerziehende und Paare der Kursgruppe und für die Kontrollgruppen. Besteht eigentlich ein Unterschied zwischen Matching und Parallelisieren?

Liebe Grüße
Maria

[MOD] Vollzitat gelöscht

Hi Maria,

im Fall der Nur-Vorherdaten-analyse sind es unabhängige Stichproben. Wenn du dann aber matchest, d.h. z.B. die Verändernung der post zu den prädaten analysierst, sind es abhängige Stichproben.
I.a. sind diejenigen Probanden, die man matchen kann eine echte Subgruppe von allen und die eigentlich interessenende Zielgruppe.
Sich also alle prä-Werte anzusehen macht von daher wenig Sinn, weil sie nicht die später analysierte Menge repräsentieren.
Für die Analyse dazu kommen viele stat Verfahren in Frage, abhängig von deinem Skalennievau, Verteilungsannahmen und unabhängigen Variablen.

Grüße,
JPL