Abitur als alleinerziehender Vater nachholen?!

Hallo zusammen, um mich kurz vorzustellen: Mein Name ist Bernd, bin 24 Jahre alt, alleinerziehender, zweifacher Vater und derzeit erwerbslos bzw. arbeitsunfähig. Wohnhaft bin ich in Bayern, Nähe München.

Einen richtigen Job zu finden, ist folglich ein echtes Problem. Eigentlich bin ich gelernter Betriebsschlosser, aber in dem Beruf werde ich so schnell nicht mehr arbeiten. Allgemein ist derzeit kaum an ernsthafte Arbeit zu denken. Gesundheitlich wär’s einfach zuviel (psychische Geschichte) und um Kinder/Haushalt muss man sich ja auch laufend kümmern. Mein Sohn ist noch Kindergartenkind und meine Tochter ABC-Schützin, sprich erste Klasse. Da meine Exfrau sich vor längerer Zeit entschieden hat, andere Wege zu gehen und uns drei sitzen zu lassen, kann ich auch nicht wirklich auf andere Menschen zählen, welche mir den Rücken freihalten. Soviel zu meiner Situation…

Die meisten hier werden es sicher verstehen, dass man sich trotz der ganzen Arbeit, welche zwei Kinder und ein Haushalt mit sich bringen, ein wenig unnütz vorkommt, vor allem den Behörden und Ämtern gegenüber. Schon seit längerer Zeit überlege ich, wie ich mich in beruflicher bzw. schulischer Hinsicht betätigen kann, ohne völlig überfordert zu sein. Da meine letzte Berufsausbildung sowieso auf dem Motto „Nehmen, was man kriegen kann.“ beruhte, fokussierte ich meine eigentliche Stärke, und zwar Sprachen. Zu Realschulzeiten hätte ich gut daran getan, den sprachlich orientierten Zweig nach der siebten Klasse zu wählen, aber nein, ich musste mich ja für den mathematischen Bereich entscheiden, da ich es mir in den Kopf gesetzt hatte, dem von meinem Vater gesetzten Maßstab gerecht zu werden! Dies entpuppte sich dann sehr schnell als gewaltiger Fehler, da sich bei mir eine ausgeprägte Mathematikschwäche herausstellte. Mir fehlt einfach die Fähigkeit, mir Formeln einzuprägen und zumindest mittelfristig zu merken, und auch am allgemeinen Verständis mangelt es ausgesprochen stark. Nachhilfeunterricht, Formelsammlungen, immer wieder durchlesen und völlig entnervte Eltern… es hat alles nichts gebracht.

Auch Jahre nach der Mittleren Reife habe ich das Problem in unveränderter Form. Mit Motivation und Unlust hatte das nie etwas zu tun, wohl aber nach etlichen 6er Zensuren mit Frustration. Logischerweise haben sich diese Probleme auch voll und ganz auf die Fächer Physik und Chemie übertragen. Durchgestanden habe ich die Realschule im Grunde nur durch unauffälliges, höfliches und kooperatives Verhälten.

Gänzlich anders sah es da in Deutsch und Englisch aus, wo ich fast durchgehend Klassenbester war, ohne auch nur ansatzweise ernsthaft lernen zu müssen. Gelegentlich musste ich mir Vokabeln noch einmal durchlesen, um sicher zu gehen, aber dabei blieb es.

Es heißt ja oft, dass es nie zu spät sei, einen anderen Kurs einzuschlagen und auch rein gefühlstechnisch bin ich der Meinung, dass es eine gute Entscheidung wäre, mich weiterzubilden und verpasste Chancen vielleicht woanders wahrzunehmen. Vor allem meine ich, dass sich dieser Weg im Vergleich zu anderen Möglichkeiten noch am ehesten mit meiner derzeitigen Situation vereinbaren ließe. Um mich in Richtung Sprachen weiterbilden zu können, benötige ich natürlich eine dritte Fremdsprache. Diesbezüglich hatte ich zwar bisher keinen Unterricht, doch an Motivation mangelt es mir nicht. Noch dazu kommen mir beispielsweise die geläufigen Sprachen Spanisch und Französisch zumindest subjektiv nicht „unerlernbar“ vor. Den Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife betrachte ich einfach mal als Grundvorraussetzung.

Selbstverständlich kann ich mich irren, aber um Klarheit zu bekommen, frage ich hier nach. Was mich interessiert ist:

  • Besteht in meinem Fall eine reelle Chance darauf, das Abitur erlangen zu können, trotz sehr mangelhafter Mathematikkenntnisse?

  • Gäbe es ggf. äquivalente Alternativen zum normalen Abitur, welche für mich in Frage kämen? - Was für Einrichtungen bieten dann jeweils welche Möglichkeit(en)?

  • Was für ein Zeitrahmen ist einzukalkulieren? - Ist ein Unterricht zuhause möglich? (Besonders wichtig!)

  • Kosten?

  • Wie gestalten sich evtl. die Möglichkeiten danach?

Große Hoffnungen mache ich mir nicht, aber fragen kostet ja nichts. Mir ist voll und ganz bewusst, dass es alles andere als ein Spaziergang wäre, solch einen Weg zu gehen. Nicht dass ihr denkt, ich hätte mir darüber nicht den Kopf zerbrochen. In Summe erscheint es mir jedoch machbar und vor allem familienkonform.

Ich bitte darum, den langen Text und stellenweise wahrscheinlich belanglose Informationen zu entschuldigen , aber angesichts der ganzen schulischen Möglichkeiten heutzutage (Google erschlägt mich regelrecht und man blickt nicht durch) hielt ich es für angebracht, möglichst viele Details aufzuzählen, bevor nachgefragt werden muss. In diesem Sinne bedanke ich mich jetzt schon einmal für kompetente Antworten und wünsche noch einen schönen Tag!

Bernd

Hallo Bernd!

Wenn du ein Sprachentalent hast, sollte es fuer dich keinerlei Problem darstellen, Franzoesisch und/oder Spanisch zu lernen, auch jede andere Sprache sollte wohl kein Problem sein.

Selbstverständlich kann ich mich irren, aber um Klarheit zu
bekommen, frage ich hier nach. Was mich interessiert ist:

  • Besteht in meinem Fall eine reelle Chance darauf, das Abitur
    erlangen zu können, trotz sehr mangelhafter
    Mathematikkenntnisse?

Ich bin eine totale Matheniete und ich habs trotzdem geschafft. In der Oberstufe gibt es Stochastik und Geometrie, das ist nicht mehr wirklich klassische Mathe. Integrieren hab ich nie geschnallt, war ich auch schlecht, aber wie gesagt, es gibt Stochastik (da sind die Mathenieten meistens gut) und Geometrie, die verstaendlicher sind. Es kommt allerdings jede Menge harte Arbeit auf dich zu.

  • Gäbe es ggf. äquivalente Alternativen zum normalen Abitur,
    welche für mich in Frage kämen? - Was für Einrichtungen bieten
    dann jeweils welche Möglichkeit(en)?

Also wenn du gut in Sprachen bist, koenntest du zum Beispiel eine Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten machen, es sollte dafuer eine Schule in Muenchen geben.

  • Was für ein Zeitrahmen ist einzukalkulieren? - Ist ein
    Unterricht zuhause möglich? (Besonders wichtig!)

Fuer das Abitur: es wird wohl keine Moeglichkeit geben, zu Hause Unterricht zu haben, ausser du machst ein Fernabi - und das kostet eine ganze Stange Geld. Ein Kolleg waere gut fuer dich, dort gibt es eine neusprachliche und eine altsprachliche Ausbildungsrichtung, du muesstest aber ganztags zum Unterricht, oder du koenntest auf ein Abendgymnasium gehen - aber beides wuerde beinhalten, dass du die Kinder irgendwo unterbringen muesstest. Das Kolleg dauert drei Jahre, das Abendgymnasium vier. Du koenntest auch das Telekolleg machen, aber da bekommt man „nur“ die Fachhochschulreife. Da muesstest du dann nur jemanden finden, der an den Kollegtagen (jeden 2. Samstag oder so) die Kinder nimmt.

  • Kosten?

Nix. Also kein Schulgeld. Sind ja staatliche Schulen. Fernabi kostet halt ordentlich.

  • Wie gestalten sich evtl. die Möglichkeiten danach?

Wenn du auf dem Kolleg/Abendgymnasium warst hast du Abi, kannst also studieren. Du wuerdest dann wahrscheinlich elternunabhaengiges Bafoeg bekommen.

Große Hoffnungen mache ich mir nicht, aber fragen kostet ja
nichts. Mir ist voll und ganz bewusst, dass es alles andere
als ein Spaziergang wäre, solch einen Weg zu gehen. Nicht dass
ihr denkt, ich hätte mir darüber nicht den Kopf zerbrochen. In
Summe erscheint es mir jedoch machbar und vor allem
familienkonform.

Es kommt eben darauf an, was du mit den Kindern machst. Wenn der kleine z.B. ganztags in den Kindergarten udn die Grosse in den Hort kann, kann es gut funktionieren.

Lg, sarah

Sei gegrüßt.

sich bei mir eine ausgeprägte Mathematikschwäche herausstellte.
Mir fehlt einfach die Fähigkeit, mir Formeln einzuprägen und
zumindest mittelfristig zu merken, und auch am allgemeinen
Verständis mangelt es ausgesprochen stark.

Auch Jahre nach der Mittleren Reife habe ich das Problem in
unveränderter Form. Mit Motivation und Unlust hatte das nie
etwas zu tun, wohl aber nach etlichen 6er Zensuren mit
Frustration. Logischerweise haben sich diese Probleme auch
voll und ganz auf die Fächer Physik und Chemie übertragen.

Gänzlich anders sah es da in Deutsch und Englisch aus, wo ich
fast durchgehend Klassenbester war, ohne auch nur ansatzweise
ernsthaft lernen zu müssen. Gelegentlich musste ich mir
Vokabeln noch einmal durchlesen, um sicher zu gehen

Du bist ein komplizierter Fall. :smile:
Aber: Du beherrschst den Zahlenraum und kannst im Zahlenraum denken? Du kannst rechnen? Du verfügst über mathematische Grundvorstellungen? Du bist in der Lage, Sachverhalte der darstellenden und konstruktiven Geometrie zu begreifen und zu bearbeiten? Konstrukte wie Gleichungen, Ungleichungen und Variable sind Dir nicht völlig fremd?

Trifft dies zu, handelt es sich wohl kaum um eine Teilleistungsstörung. Daß die Schwierigkeiten aus Mathematik in die Physik überschlagen, ist keine Überraschung - Zitat meines Oberschullehrers 1960: „Physik ist 70 Prozent Mathematik, und deswegen achtet mir auf die wichtigen 30 Prozent.“. In bezug auf Chemie ist es allerdings schon eine Überraschung. Fachlich und methodisch ist der Chemieunterricht schlecht als Fortsetzung der MaPhy mit anderen Mittel zu erklären.

rein gefühlstechnisch bin ich der
Meinung, dass es eine gute Entscheidung wäre, mich
weiterzubilden und verpasste Chancen vielleicht woanders
wahrzunehmen.

Eine gute Einstellung.

Durchgestanden habe ich die Realschule im Grunde nur durch
unauffälliges, höfliches und kooperatives Verhalten.

Dieses charakterlich einwandfreie Betragen würde ich mir von großen Teilen der „Schülerschaft neuen Typus“ auch wünschen. Wenn die Kinder heutzutage Deine Probleme haben, kracht es im Gebälk des Bildungssystems und die Elternschaft läßt es Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf die zur Jagd freigegebenen Lehrer, „unauffälliges, höfliches und kooperatives Verhalten“ Fehlanzeige.

Dein Verhalten spricht also dafür, daß Du bei Schwierigkeiten nicht hinschmeißt und daß Dir niemand Hilfe verweigern wird.

Um mich in Richtung
Sprachen weiterbilden zu können, benötige ich natürlich eine
dritte Fremdsprache. Diesbezüglich hatte ich zwar bisher
keinen Unterricht, doch an Motivation mangelt es mir nicht.
Noch dazu kommen mir beispielsweise die geläufigen Sprachen
Spanisch und Französisch zumindest subjektiv nicht
„unerlernbar“ vor.

Wie denkst Du über Russisch? Tschechisch? Polnisch?
Im Westen der Republik ist Russisch eine Nische.
Du wohnst in Bayern - kannst Du Dich in der Tschechei, Deinem unmittelbaren Nachbarland in relativer Nähe Deines Zuhauses, zurechtfinden?

  • Besteht in meinem Fall eine reelle Chance darauf, das Abitur
    erlangen zu können, trotz sehr mangelhafter
    Mathematikkenntnisse?

Dü würdest Dich wundern, wieviele Schüler mit mangelhaften Mathematikkenntnissen in die gymnasiale Oberstufe wechseln dürfen, nur weil die zum Ende der 4. Klasse auf das Gymnasium gelassen wurden.
Und Du würdest Dich wundern, wieviele Schüler damit sogar die Reifeprüfung relativ problemlos bestehen.
Das Abitur der Bundesrepublik ist formaljuristisch ein Konglomerat aus schönfärberischen Rechentricks, komplizierten Ausnahmeregelungen in Sachen Kursbelegung und vielen Differenzierungsnotausgängen, um Überforderungen zu vertuschen und die eigenen Schwächen mit den eigenen Stärken aufwiegen zu können.

Ich behaupte, wenn die Unmengen Gymnasiasten, die schlechte Leistungen in Mathematik, Physik und Chemie zeigen, das Abitur bestehen, ist kein Grund gegeben, warum Du das Abitur nicht auch bestehen solltest.

Die Voraussetzungen dafür sind Anstrengung und Ausdauer.

Illusionen solltest Du Dich jedoch nicht hingeben:

  • Der Stoff der Realschule muß halbwegs sitzen
  • Der Unterricht wird von Dir überproportional Zeit für Nachbereitung und intensive Beschäftigung mit dem Lehrstoff erfordern
  • Die Noten werden höchstens befriedigend sein
  • Gäbe es ggf. äquivalente Alternativen zum normalen Abitur,
    welche für mich in Frage kämen? - Was für Einrichtungen bieten
    dann jeweils welche Möglichkeit(en)?

Ich kenne mich leider nicht mit Details aus, was den Irrgarten an Wegen zum Abitur in Bayern betrifft. Bundesländer wie z.B. wie Baden-Württemberg, Thüringen oder Sachsen betreiben Berufliche Gymnasien, die explizit Realschüler zur Hochschulreife führen. Das Äquivalent in Bayern ist die FOS13, die aber anders organisiert ist.

Die Abendschule (Abendgymnasium) wäre eine weitere Möglichkeit.

Du solltest Dich unbedingt bei entsprechenden Institutionen erkundigen. Bildung ist Ländersache und die Schulen vor Ort können Dir am besten helfen.

  • Was für ein Zeitrahmen ist einzukalkulieren? - Ist ein
    Unterricht zuhause möglich?

Der Zeitrahmen ist abhängig von der Einrichtung und dem gewählten Weg.
Pi mal Daumen schätze ich 4 Jahre. (Ein Vorbereitungskurs auf die gymnasiale Oberstufe ist sicherlich auch keine verkehrte Sache.)

Der Vorteil ist die mögliche Schwerpunktbildung zu den Sprachen hin.

  • Kosten?

*schulterzuck* :frowning:

http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=4479

http://www.stmuk.bayern.de/km/schule/schularten/zwei…

  • Wie gestalten sich evtl. die Möglichkeiten danach?

Mit Berfsaubildung und Hochschulreife im Rücken stehen Dir alle Wege offen. :smile:

Grüße

My dear Mr. singing club, danke! Hier werden sie aber definitiv schnell geholfen! :open_mouth:

Du bist ein komplizierter Fall. :smile:

Das sagte mein Vater früher auch hin und wieder einmal, wenn er meinetwegen verzweifelte…

Aber: Du beherrschst den Zahlenraum und kannst im Zahlenraum
denken? Du kannst rechnen? Du verfügst über mathematische
Grundvorstellungen? Du bist in der Lage, Sachverhalte der
darstellenden und konstruktiven Geometrie zu begreifen und zu
bearbeiten? Konstrukte wie Gleichungen, Ungleichungen und
Variable sind Dir nicht völlig fremd?

Das Einmaleins, etwas Kopfrechnen und schriftliches addieren stellen mich nicht vor große Probleme. Bei Gleichungen wird es dann schon schwierig. Unter Ungleichungen kann ich mir nichts vorstellen und Variable sind Werte, welche je nach Situation/Gegebenheit unterschiedlich ausfallen können, wenn ich mich recht erinnere.

Zitat
meines Oberschullehrers 1960: „Physik ist 70 Prozent
Mathematik, und deswegen achtet mir auf die wichtigen 30
Prozent.“. :

Diese Weisheit ist mir von meinem Physiklehrer her noch bekannt :smiley: . Wie recht er damit hatte, merkte ich in der mündlichen Physik-Abschlussprüfung, welche ich ablegen musste, um mein schriftliches MANGELHAFT auszugleichen. Das Ergebnis war ein BEFRIEDIGEND, was am Ende ein AUSREICHEND im Abschlusszeugnis nach sich zog.

Dieses charakterlich einwandfreie Betragen würde ich mir von
großen Teilen der „Schülerschaft neuen Typus“ auch wünschen.
Wenn die Kinder heutzutage Deine Probleme haben, kracht es im
Gebälk des Bildungssystems und die Elternschaft läßt es
Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf die zur Jagd
freigegebenen Lehrer, „unauffälliges, höfliches und
kooperatives Verhalten“ Fehlanzeige.

Hier stimme ich ohne wenn und aber zu. Der Status Respektperson ist Lehrern und vielen anderen Sozialpädagogen leider vor längerer Zeit aufgrund überzogener Toleranz (in vielerlei Hinsicht) abhanden gekommen.

Dein Verhalten spricht also dafür, daß Du bei Schwierigkeiten
nicht hinschmeißt und daß Dir niemand Hilfe verweigern wird.

Wie denkst Du über Russisch? Tschechisch? Polnisch?
Im Westen der Republik ist Russisch eine Nische.
Du wohnst in Bayern - kannst Du Dich in der Tschechei, Deinem
unmittelbaren Nachbarland in relativer Nähe Deines Zuhauses,
zurechtfinden?

Russisch ist neben Finnisch eine der beiden etwas außergewöhnlicheren Sprachen, welche einen gewissen Reiz auf mich auswirken. Fragt aber bitte nicht nach dem Grund dafür, denn den kann ich nicht genau erläutern. :-/

Illusionen solltest Du Dich jedoch nicht hingeben:

  • Der Stoff der Realschule muß halbwegs sitzen
  • Der Unterricht wird von Dir überproportional Zeit für
    Nachbereitung und intensive Beschäftigung mit dem Lehrstoff
    erfordern
  • Die Noten werden höchstens befriedigend sein

Wie ich schon schrieb: Weder rechne ich damit, es locker auf eine Gesäßbacke abarbeiten zu können, noch würde ich überdurchschnittlich gute Zensuren erwarten, welche nach kurzer Aufforderung brav zum Fenster hereingeflattert kommen.

Guten Abend.

Für den Fall, dass das Abendgymnasium in die engere Wahl kommt, hier drei bis zwei Tips:

  • Ich bin aus Hessen und daher kenne ich Bayern nicht live. Ich weiß aber, dass eure schwarzblauweiße Dynastiepartei den zweiten Bildungsweg nicht besonders liebt und daher die Abendgymnasien in Bayern dünn gesät sind, jedenfalls die staatlichen. Letztere haben aber den Hauptvorteil, dass sie keine Gebühren erheben (dafür müsste es sie natürlich erst einmal geben …).

  • Bei uns bieten diese Schulen, jedenfalls die etwas größeren, auch Kinderbetreuung während des Unterrichts an.

  • BaFöG kannst du frühestens in der 12. Klasse bekommen; unter 30 bist du ja. Das ist aber für einen Abendgymnastiker nicht DAS Thema, weil man sich durchaus als arbeitsuchend schubladisieren lassen kann, jedenfalls bis zur 12.

  • Abendgymnasium dauert - wenn man mit Mittlerer Reife einsteigt - insgesamt dreieinhalb Jahre. Davon ist das erste halbe Jahr ein Vorkurs, in dem die schulischen Dinge, etwa von Klasse 7 bis 10, nochmals durchgehechelt werden. Ich meine aber wirklich: gehechelt. Ab der 11 geht es dann im normalen Tempo der Tagesschule weiter, jedoch mit stark reduziertem Fächerkanon (Musik/Kunst/Reli/Sport: i.a. Fehlanzeige). Dadurch hat man etwa 24-28 Wochenstunden Schule. Das ist, wenn man Vollzeit arbeitet, nicht ganz wenig, zumal am Wochenende Hausaufgaben etc. anstehen.

Zusammengefasst nichts für Laschwappen aller Couleur - dafür stehst du aber mit einem Vollabitur da, welches sogar noch ein gewisses Ansehen genießt.

Am besten ziehst du nach Kassel - dann kann ich dir konkreter helfen :wink:

Gruß Eillicht zu Vensre

Guten Abend. :smile:

Das Einmaleins, etwas Kopfrechnen und schriftliches addieren stellen
mich nicht vor große Probleme. Bei Gleichungen wird es dann schon
schwierig. Unter Ungleichungen kann ich mir nichts vorstellen und
Variable sind Werte, welche je nach Gegebenheit
unterschiedlich ausfallen können, wenn ich mich recht erinnere.

Gut, gut, keine schlechten Voraussetzungen.

Als kleines Beispiel zum Konzept von Ungleichungen:
Wenn Du gefragt werden würdest

2 + x

x=3?

Wenn Du gefragt werden würdest

2 + x x