[…]
Das Argument „Die Lehrer trimmen die Schüler auf das Abitur“
möchte ich eher auf das Zentralabi anwenden, wo der Lehrer
genau weiss, was im Abi drankommt
Irrtum: Das weiss der Lehrer gerade nicht, das ist ja der
Trick bei der Sache und der große Unterschied.
Also, das ist doch Augenwischerei. In den Zentralabi-Ländern kann man in jedem Buchladen die Abiaufgaben der letzten Jahre erstehen. Insbesondere in Mathe und den Naturwissenschaften trainieren die Schüler dann sehr gezielt für das nachfolgende Abitur. Nebenbei: Wir (in SH) haben damals ebenfalls diese Aufgaben als Übugnen genutzt, ich konnte daran nichts außergewöhnlich schwieriges feststellen.
Die Bayern etc. haben dann aber ein Problem, wenn vom Kultusminiterium mal wieder die Aufgabentypen komplett geändert werden, weil eine weitere leichte Steigerung des Schwierigkeitsgrades in Bereiche käme, bei denen selbst Mathestudenten im Vordiplom Probleme hätten. Mir wurde von einem Bayerischen Matheprof (der in der Aufgabenkommission tätig war)berichtet, dass dann die Durchschnittsnoten in Bayern merklich absinken. Denn plötzlich funktioniert das antrainierte „Schema F“ nicht mehr.
Das kann einem in den dezentralen Abi-Ländern nicht passieren. Es gibt also durchaus auch sehr berechtigte Argumente gegen ein zentrales Abi.
Meiner Meinung nach ist man an einer guten Schule in einem dezentralen Land besser aufgehoben, als bei den Einheitsbrei-Ländern.
Denn wie bereits festgestellt wurde: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen sind (leider) viel gravierender, als die zwischen den Bundesländern.
Gruß
Fritze