Abitur

Hallo Kevin,

OK, Du hast Recht, das Beispiel war übertrieben. Aber jeder
Schüler kennt die Fächer, die an seiner Schule „Laberfächer“
mit quasi garantierter Note „befriedigend“ sind, und überlegt
es sich gut, bevor er einen „Hammerkurs“ wählt.

Es soll noch Schüler geben, die persönlichem Interesse ihre Kurse wählen. Meine tochter hatte z.B. Mathe und Griechisch als LK. Oder würdest Du sowas als den von Dir oben aufgeführten „Weg des geringsten Widerstandes“ ansehen?

Gruß, Karin

[…]

Das Argument „Die Lehrer trimmen die Schüler auf das Abitur“
möchte ich eher auf das Zentralabi anwenden, wo der Lehrer
genau weiss, was im Abi drankommt

Irrtum: Das weiss der Lehrer gerade nicht, das ist ja der
Trick bei der Sache und der große Unterschied.

Also, das ist doch Augenwischerei. In den Zentralabi-Ländern kann man in jedem Buchladen die Abiaufgaben der letzten Jahre erstehen. Insbesondere in Mathe und den Naturwissenschaften trainieren die Schüler dann sehr gezielt für das nachfolgende Abitur. Nebenbei: Wir (in SH) haben damals ebenfalls diese Aufgaben als Übugnen genutzt, ich konnte daran nichts außergewöhnlich schwieriges feststellen.

Die Bayern etc. haben dann aber ein Problem, wenn vom Kultusminiterium mal wieder die Aufgabentypen komplett geändert werden, weil eine weitere leichte Steigerung des Schwierigkeitsgrades in Bereiche käme, bei denen selbst Mathestudenten im Vordiplom Probleme hätten. Mir wurde von einem Bayerischen Matheprof (der in der Aufgabenkommission tätig war)berichtet, dass dann die Durchschnittsnoten in Bayern merklich absinken. Denn plötzlich funktioniert das antrainierte „Schema F“ nicht mehr.

Das kann einem in den dezentralen Abi-Ländern nicht passieren. Es gibt also durchaus auch sehr berechtigte Argumente gegen ein zentrales Abi.

Meiner Meinung nach ist man an einer guten Schule in einem dezentralen Land besser aufgehoben, als bei den Einheitsbrei-Ländern.

Denn wie bereits festgestellt wurde: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen sind (leider) viel gravierender, als die zwischen den Bundesländern.

Gruß

Fritze

Hallo Karin,

Aber jeder
Schüler kennt die Fächer, die an seiner Schule „Laberfächer“
mit quasi garantierter Note „befriedigend“ sind, und überlegt
es sich gut, bevor er einen „Hammerkurs“ wählt.

Es soll noch Schüler geben, die persönlichem Interesse ihre
Kurse wählen. Meine tochter hatte z.B. Mathe und Griechisch
als LK. Oder würdest Du sowas als den von Dir oben
aufgeführten „Weg des geringsten Widerstandes“ ansehen?

Wie gesagt: Man überlegt es sich gut. Persönliche Interessen können genügend Motivation für Mehrarbeit sein. Ich persönlich hatte Mathe und Physik als LK, die bei uns an der Schule als „Hammerfächer“ bekannt waren, und einen Geschichte GK, für den jeder Schüler mehr tun musste, als für alle anderen Fächer zusammen! (Das lag an der Lehrerin, die sehr hohe Ansprüche stellte)
Meine Kritik richtet sich dagegen, dass man in einigen Fächern einfacher an gute Noten kommt, als in anderen (welche Fächer das sind ist von Schule zu Schule unterschiedlich, meistens auch vom Lehrer abhängig).
Frag doch deine Tochter, ob sie es gerecht findet, dass andere Mitschüler mit weniger Leistung genau so gute Noten bekommen wie sie.

Peace,
Kevin.