Absage Bewerbung: "falsches" Bundesland

Hallo ihr Lieben,

ich benötige Eure Hilfe bei folgendem Anliegen:

Als erfahrene Kostümbildnerin habe ich mich vor ein paar Wochen auf eine ausgeschriebene Stelle als Kostümbildnerin für einen Kinofilm (Drehzeitraum: 2 Monate, Normalgage) beworben. Nun erhielt ich eine Absage mit der Begründung, dass ich aus NRW und somit aus dem „falschen Bundesland“ komme. Filmfördermittel aus NRW seien schon ausgeschöpft, daher werden nur Leute aus anderen Bundesländern eingestellt für die noch Fördermittel zur Verfügung stehen. Für eine große TV-Produktionsfirma finde ich dieses Vorgehen ziemlich verblüffend…

Ist dies rechtlich in Ordnung? Der Film sollte u.a. auch in NRW gedreht werden… überdies kommen Filmteams nicht selten aus unterschiedlichen Bundesländern…

Obwohl ich bereits eine Zusage einer anderen Produktionsfirma unterschrieben habe, ärgert mich dies doch sehr. Grenzt dies schon an Diskriminierung? Kann ich hieraus evtl. eine Entschädigung geltend machen?

Herzlichen Dank und liebe Grüße
Vanessa

Hi

das AGG bezieht sich auf Alter, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, ethnische Herkunft etc. also all die Eigenschaften, die man nicht mal eben schnell ändern kann/will und auch nicht muss.

Der Wohnort ist darin nicht erwähnt - denn den könntest du ja ändern, wenn es dir wirklich wichtig wäre. Wenn du es GENAU wissen willst, kannst du bei der Antidiskriminierungsstelle anrufen.

Gruß h

Dann kläre doch mal ab was es mit der länderspezifischen Filmförderung zu tun hat. Land NRW gibt Geld für ein Projekt. Das ist gut und löblich.
Aber verlangt es dafür denn auch, dass NRW-Firmen oder (Nicht)künstler, also Mitarbeiter der Produktion ,aus NRW beschäftigt werden müssen ?
Bei Schauspielern liegt es in meinen Augen nahe, dass da kein Einfluss auf den Wohnsitz genommen wird.

MfG
duck313

Herzlichen Dank für Eure schnellen Antworten und die Infos.

Insgesamt wird der Film in 3!! Bundesländern gedreht… kaum vorstellbar, dass jedes Bundesland, das sich finanziell an dem Projekt beteiligt, vorgibt wieviele Personen aus dem jeweiligen kommen müssen… auch werden bei längeren Dreharbeiten in der Regel Hotels für das Team gebucht - in Coronazeiten aufgrund von Vorschriften sowieso…

Bei meinen bisherigen Projekten waren die Kenntnisse und Erfahrungen wichtig, nicht die Herkunft… ich werde mich mal weiter schlau machen… beste Grüße Vanessa

Schon mal was von Gier gehört? ramses90

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Herkunft bezieht sich NICHT auf den Wohnort

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Hallo!

In den Filmförderungsbedingungen steht dann z.B. auch drin dass z.B. 150 % der Fördersumme (also man muss noch eigenes Geld beisteuern !) in dem jeweiligen Land ausgegeben werden muss.
Das ist ja (auch) der Sinn der Sache, es soll auch dem Land dienen. Das sind übrigens Kredite, die zurückgezahlt werden müssen und auch Zuschüsse.
Und wenn nun deine Produktionsgesellschaft sagt, die NRW-Förderung ist ausgeschöpft, dann bedeutet es genau das, man kann dich nicht einstellen. Nur mit eigenem Geld und das wird verplant sein. Und weitere Fördermittel aus anderen Ländern sind ebenso gebunden. Aus diesen Mitteln kann (und darf) man dich nicht bezahlen.

Mehrfache Förderung ist nicht unüblich, achte mal auf den Filmabspann, dort stehen dann auch z.T. längere Listen „gefördert durch …“

MfG
duck313

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