Abschlussjahrgang..Geschenk an Lehrer

Hallo,

die Zwillinge haben ihre Abschlussfeier. Also eher Zeugnisübergabe (kurz gehalten wegen Corona…1 Stunde pro Klasse)

Hätte eine Frage: Bei meinem Sohn ist es mir wurscht, da der Lehrer auch nicht engagiert war. ABER: Die Rektorin ist/ war gleichzeitig auch Mathelehrerin meiner Tochter. Hin und wieder musste sie meiner Tochter deswegen in den Hintern treten, was ich gut fand. Hat auch was gebracht, find ich.
Da jetzt die Frage ob es blöd ist ihr einen Blumenstrauss zu überreichen im Namen der Klasse ( Die Klasse selbst weiss davon nix) Kosten würde ich übernehmen. Und dem Klassenlehrer soll auch eine Kleinigkeit (Aber was?) geschenkt werden weil er sehr engagiert war. Weiss nicht ob das gerngesehen ist. Möchte niemanden in Verlegenheit bringen…aber so garnix ist doch auch doof.

Hallo,

grundsätzlich denke ich, dass sich Lehrer/innen über ein Dankeschön und eine Anerkennung freuen.

Nur

geht nicht - Du kannst nicht im Namen von jemandem sprechen, der nichts davon weiß. Entweder stimmst Du Dich vorher mit den anderen Eltern ab oder schlägst Deiner Tochter vor, ob sie nicht als Klasse etwas machen möchten. Oder Du übergibst oder schreibst einen kleinen Gruß in Deinem eigenen Namen am Rande der Veranstaltung (das würde ich auf jeden Fall nicht öffentlich machen).

Viele Grüße,
Jule

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Hallo,

und dabei bitte auch bedenken, dass Beamte nur limitiert Geschenke annehmen dürfen. In Niedersachsen ist das auf 10 Euro beschränkt; was darüber liegt, muss man sich genehmigen lassen oder gar abgeben. So ein Blumenstrauß kostet auch gerne mal mehr als 10 Euro.
Ich weiß nicht mehr, in welchem Bundesland @Melli_e47eb8 zu Hause ist, aber RLP empfiehlt auch die 10-Euro-Grenze:
https://www-de.scoyo.com/eltern/schule/geschenke-fuer-lehrer
(da sind auch ein paar Geschenkideen zu finden, aber du kannst auch selbst nach „Lehrer Geschenk“ suchen).

Ein Kollege hat dieses Jahr von seinem Abikurs ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Ich habe die *** (Klassenbezeichnung) überlebt!“

So etwas finde ich auch ganz nett, je nachdem, wie die Klasse draufwar: https://geschenke-fuer-lehrer.org/geschenke/geduldsfaden/
Oder so einen Schlüsselanhänger: https://geschenke-fuer-lehrer.org/geschenke/schluesselanhaenger-bester-lehrer-der-welt/

Gruß
Christa

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Ja, unbedingt. (Wobei ich nicht glaube, dass in der Praxis irgendwer verlangt, dass man einen Blumenstrauß abgibt. Das ist ja kein bleibender Wert. Aber ein Töpfchen mit einem Blümelein für unter 10 Euro wäre legaler!)

Von manchen Lehrern habe ich gehört, dass sie Schreibutensilien schätzen. Ich glaube, dass vor allem die Geste zählt und dass eine Karte, auf der man formuliert, was man an der Arbeit der Lehrerin geschätzt hat, mindestens so viel Freude macht wie ein Geschenk.

Viele Grüße,
Jule

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Nein, natürlich nicht! Und irgendwohin müsste er ja auch, Entsorgen wäre so etwas von daneben, dass nicht mal Beamte das täten. :smiley:

Ich habe dieses Jahr von einer Abschlussklasse, ich zitiere aus dem Amazon-Titel " lustiges Teeei mit Eichhörnchen Design". Ich bekam das verpackt, und der Packung war überhaupt nicht zu entnehmen, was das sein soll. Aber detektivistisch veranlagt, wie ich bin, habe ich das herausgefunden. Und dass die Dinger bei Amazon 12,98 Euro kosten. Ich habe den Schulleiter informiert, und die durfte ich auch behalten, aber ich wollte ein reines Gewissen haben.

Ja, vielleicht, allerdings habe ich mir z. B. meine Füller doch lieber selbst gekauft. :wink:

Das sehe ich auch so, zumal man nach ein paar Jahren wahrscheinlich anfangen müsste, über eine Lagerhalle nachzudenken, oder wohin mit den ganzen Geschenken? :smiley:

Viele Grüße
Christa

Ja, es wäre unangebracht, etwas „im Namen von“ zu überreichen, wenn der Rest der Klasse davon nichts weiß.

Wie wäre es mit einem persönlichen Brief? Lehrer hören von Eltern oft genug, der Unterricht sei zu schlecht, das Kind würde ungerecht behandelt oder die Benotung sei falsch.
Ich denke, dass ein ehrliches Dankeschön bei einer Lehrkraft einen viel höheren Stellenwert als ein Blumenstrauß haben wird.

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Naja, da würd ich mal sagen: Wo kein Kläger, da kein Richter.

Ich krieg jedes Jahr Blumen, die definitiv mehr als 10 € gekostet haben. Bis heute hat mich noch niemand angezeigt, dass ich ihn nicht im Lehrerzimmer auf dem Tisch gelassen habe, sondern mit heimgenommen habe…

Gruß, Diva

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Schon, aber bei so einer Verabschiedung sind für gewöhnlich mehr Lehrer als nur die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer anwesend. Aber sonst hast du natürlich Recht.

Die 10 €-Hürde kann man aber umgehen, indem die einzelnen Blumen des Straußes von einzelnen Schülerinnen/Schülern überreicht werden.
LG
Amokoma1

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Wenn der Rest der Klasse eingebunden wird. :slight_smile: Das war noch unklar …

In Hamburg darf man von einzelnen Kindern/Eltern nur Gestände mit ideellem Wert (Bastelarbeiten etc.) annehmen. Geschenke, die etwas wert sind, müssen von der ganzen Klasse gemeinsam kommen, dürfen dann bis 30 Euro kosten wenn sie dem Anlass „angemessen“ sind.

Ich bin sehr sehr froh, dass Korruption in Deutschland keine Rolle spielt (solange es nicht um eine WM geht, oder um Geschöfte im Ausland oder man ein chinesisches Restaurant hat). Von daher bin ich für strenge Grenzen. Dass allerdings eine Lehrkraft, auch eine schlecht bezahlte, zu gute Zensuren gibt, wenn sie von einer Mutter einen Kugelschreiber für 20 Euro bekommt, kann ich mir jedoch nicht wirklich vorstellen.

Ist es denn sicher, dass das z. B. bei Bauvorhaben nie eine Rolle spielt?

Wir reden hier auch von Abschiedsgeschenken, wo die Noten eh’ keine Rolle mehr spielen, aber es ist auch verständlich, dass man da einfach eine Grenze ziehen muss.

Wenn’s nur dort wäre …

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Du hast völlig Recht! Natürlich gibt es in Deutschland Korruption. Die findet aber in anderen Dimensionen statt, als in kleinen unschuldigen Dankeschöns an Menschen, die einem über die pure Pflicht hinaus etwas geholfen haben. Ich bin vor ca. 30 Jahren schon mal ziemlich tollwütig und mit Erfolg gegen die obersten Korruptionsbekämpfer rum gehüpft.
Im Landkreis gab es urplötzlich zugewiesene Aussiedler aus russischen und polnischen Gebieten. Im Sozialamt gab es einen Mitarbeiter, der neben anderen Aufgaben einziger Ansprechpartner für ca 3000 neu zugezogene Menschen mit all ihren Fragen und Problemen war.
Der hat sich selbst in der Freizeit gekümmert und die gesamte Kommunikation mit anderen Ecken der Landkreisverwaltung sichergestellt.
Dann kam der Tag der „Korruption“:
Eine „Abordnung“ von Aussiedlerinnen und ihren Männern verammelte sich vor seinem Zimmer, sang ein Lied, ging rein und dann kamen die Korruptionsinhalte:
verschiedene Kuchen und sehr kunstvoll gestaltete Brote.
Der Soziaamtsleiter war durch den Gesang alarmiert und verbot als Erstes die Annahme der Bestechungsgeschenke. Der materielle Wert für die Backwaren lag mit Sicherheit bei mehr als 200 DM. Also tatsächlich schon damals verboten.
Der Kollege aus dem Sozialamt hat mich in Hektik und Panik angerufen.
Ich konnte dem OKD shr schnell in einem kurzen Telefonat klar machen, dass es zwar diese Geschenke gibt, dass sie aber nichts mit Bestechung oder Korruption zu tun haben, sondern mit kulturell bedingter ehrlicher Dankbarkeit.
Lösung war, dass wir die guten Gaben zusammen (Landkreisbedienstete und Abordnung der Aussiedler) verzehrt haben.
Ich frage mich, ob so ein „Gespür“ für die Unterscheidung zwischen Bestechungsversuch und (kulturell unterschiedlicher) Annahme eines quasi gebotenen Dankeschöns überhaupt noch gibt.
Ist dieses Gespür eine Alterserscheinung?

LG
Amokoma1

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