Abstossender Körpergeruch bei unsrer alten Mutter

Hallo!
Wir- meine Schwester und ich haben in letzter Zeit ein Riesen-Problem:
Unsere Mutter ist 88 Jahre alt und wohnt alleine in einer sehr grossen Wohnung.(in der sie schon seit ihrer Geburt lebt !)
Sie ist körperlich sehr eingeschränkt, geht zwar noch ohne Rollator, aber sehr, sehr langsam und ist überhaupt sehr schwach auf den Beinen.
Geistig baut sie leider in den letzten Monaten zusehends ab, nicht dass sie jetzt deutliche Demenz-Erscheinungen hääte, aber sie ist zunehmend teilnahmslos, hört nicht mehr richtig zu, merkt sich kaum mal etwas, was man ihr erzählt… naja, das Übliche halt, wenn man auf die 90 zugeht.
So viel zu den Begleit- Umständen.

Unser Problem- und das sehe ich schon auch sehr realistisch- ist zum Teil auch eine Schwäche von uns beiden, wir sind nämlich beide - und mit zunehmendem Alter immer mehr- extrem geruchs-empfindlich.
Und die Wohnung unserer Mutter- und leider sie selber auch- stinken leider seit einiger Zeit beträchtlich.
Wenn ich sie zur Begrüßung umarme, würgt es mich , so abstossend ist ihr Geruch,- und der überträgt sich leider auch auf den Raum, in dem sie sich gerade aufhält.
Natürlich ist die Wohnung nicht gerade hygienisch sauber, aber sie hat immerhin eine Putzfrau, die alle 14 Tage kommt. Aber ein Klo sollte halt definitiv öfter als 14-tägig geputzt werden!
Ich wohne 300 km entfernt, kann also nicht regelmässig helfen kommen, und meine Schwester ist beruflich so eingespannt, dass sie es auch nicht jede Woche schafft, zu ihr zu kommen.
Ich vermute,dass der Geruch von ungewaschener Kleidung,- vor allem aber von den Unterhosen her kommt. Sie wechselt ihre Kleidung so selten- meine Schwester beobachtet, dass sie oft 14 Tage das selbe Gewand anhat.Wie oft sie die U-Hose wechselt,will ich gar nicht wissen…
Und sie selbst wäscht sich so richtig auch nur 1 mal in der Woche, wenn die Masseuse zu ihr nach Hause kommt.(das hat sie einmal angemerkt, als ich sie danach gefragt habe, sie findet es zu mühsam, jeden Tag ihren Badewannen-Lift zu benutzen…)
Mein- und unser Problem besteht darin, dass wir beide eine Riesen-Scheu haben, mit unserer Mutter darüber zu reden. Ich hatte immer ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihr (von dem sie aber nichts ahnt, weil ich irgendwann einmal innerlich beschlossen hatte, nicht mehr dagegen anzukämpfen, dass sie eben so ist wie sie ist- und mich da irgendwie arrangiert habe) und meine Schwester sagt, sie kann es nicht, da sie immer gleich so aufbrausend und aggressiv wird…
Meine Mutter ist leider in letzter Zeit sehr dickköpfig geworden, und sämtliche Vorschläge,mehr Hilfe anzunehmen, (also z. B. Putzfrau jede Woche, oder Hilfe beim Waschen) blockt sie sofort ab.Sie findet es komplett OK, so wie es ist, da sie nie ein extremes Sauberkeits-Bedürfnis hatte. …„Man muss sich doch nicht jeden Tag waschen…“

Sie reagiert total beleidigt und streitet alles ab, wenn ich auch nur eine Andeutung mache.
hab es einmal versucht,ihr gesagt, dass ich, wenn ich sie besuchen komme, in Zukunft nicht mehr bei ihr wohnen kann, weil es mir so graust, und dann war sie mehrere Wochen so beleidigt ud verletzt,OBWOHL ich ihr das Problem bewusst als MEINES (Überempfindlichkeit…) dargestellt habe!
Aber irgendwie tat sie mir dann auch wieder leid. Wir 2, ihre Kinder, (und natürlich ihre 6 Enkelkinder) sind halt das Einzige, was sie als Fixpunkt in ihrem Leben noch hat.
Sie will erst in ein Heim, wenn es überhaupt nicht mehr geht.
Aber das natürlich IHREM Ermessen nach, und nach ihrem Ermessen, läuft alles für sie zur Zeit noch ganz wunderbar.

Ich bin da so im Zwiespalt und häte da einige konkrete Fragen;

–Nur weil meine Schwester und ich so geruchs-empfindlich sind, besteht überhaupt ja dieses Problem …
Kann man sich da irgendwie „abhärten“??? kann man seine Nase umerziehen, dass solche Gerüche dann nicht mehr so ekelig empfunden werden?
–Muss man es hinnehmen, dass es bei alten Menschen eben stinkt und ihr Körpergeruch unangenehm ist ? und sich halt irgendwie wappnen dagegen?
(…Mir ist natürlich schon auch bewusst, dass mneine sicher noch unterschwellig vorhandenen Beziehungs- Probleme mit meiner Mutter das Problem verstärken (" ich kann sie nicht riechen…")
aber da meine Schwester, die solche Probleme nicht in diesem Mass hat, auch darunter leidet, wird es da wohl auch einen ganz objektiven Sachverhalt geben???
–Kann man die Mutter zur Hygiene zwingen? (ich meine: NEIN, wenn sie davon nicht krank wird,- und sie ist eigentlich so gut wie nie krank, was besagt, dass sie sich an ihre Keime wunderbar gewöhnt hat…)

–Oder muss unsere Mutter das jetzt einfach akzeptieren und müssen Konsequenzen gezogen werden, und wir müssen es in kauf nehmen, dass sie bitterböse auf uns sein wird?

Ich bin sicher, es geht vielen „Kindern“ alter Eltern so, daher hoffe ich sehr, aus eurem Erfahrungs-Schatz lernen zu können!
herzliche Grüße!
Doris

Hallo Doris,

alte Menschen sind genauso unterschiedlich wie Junge. Das ist halt so.
„gebadet wird nur Samstags“ punkt um, so war das.
Und es wird sich auch nicht ändern. Wenn es abplatzt weiss man es war zuviel.
Nein im Ernst. Es ist für Angehörige ein grosses Dilemma.

Meine Chefin hat mir gesagt,atme durch den Mund!

Eines Tages wird sich die Mutter wehtun, sei es durch einen Sturz oder andere Gründe. Dann kommt sie ins KH, und dort wird sie dann auch mal richtig versorgt.
Das geht dann mit schreien und strampeln ab, es ist auch eine riesige Anstrengung für sie aber dann ein glückliches Seufzen.
Irgendwie legt man wohl nicht mehr so grossen Wert darauf, ist ja doch alles egal.
Meine Mutter war 92Jahre alt und es war nicht ganz so schlimm aber gemüffelt hat sie schon.

Was soll´s?
LG aria

Hallo,

ich finde es super, dass deine alte Mutter noch alleine klarkommt.
Dass die Hygiene liedet - je nun, alles schafft man in dem Alter halt nicht mehr und mein Chemielehrer meinte anlässlich eines ungut riechenden Experiments: die Nase gewöhnt sich. Er hatte recht - nach 10 min. rochen wir nichts mehr.

Ich habe ein bißchen den Eindruck, Du und deine Schwester hätten die Mutter lieber in einem Pflegeheim - aber nur wegen des Geruchs wäre dass doch wohl sehr übertrieben.
Wisst ihr, was so ein Pflegeheimplatz kostet? So ein Platz macht Sinn, wenn jemand nicht mehr alleine klar kommt.
Aber nur weil jemand müffelt, gehört er nicht gleich ins Pflegeheim.

Ob ihr Eure Nasen abhärten könnt, kann ich nicht beurteilen.
Ich habe schon etliche Leute erlebt, die angesichts eines Kuhfladens die Nase rümpften. Kann ich z.B. nicht nachvollziehen, da selbige kaum riechen.
Wenn die gleichen Leute dann ihre Hunde auf der Straße Häufchen machen lassen, verstehe ich die Welt nicht mehr - Hundehaufen stinken lt. meiner Nase nun wirklich - wer anderer Ansicht ist, bitte melden.

Es gibt da sehr unterschiedliche Empfindlichekeiten.
Lt. einer Artzhelferin (entfernte Bekannte) darf man nur dann nach verschwitzt sein, wenn man gerade aus dem Garten kommt und wegen Türklingelns gar keine Zeit zum Duschen hatte. Alles andere stinkt.

Dergleichen finde ich schon arg übertrieben - und sehr schlecht für die Haut.
Das gut zur Schau gestellte Dekoltee besagter Bekannten zeigte deutlich, was dreimal am Tag Duschen anrichteten kann.

Lasst Eurer Mutter vor allem ihre Selbständigkeit, überfahrt sie nicht bei der erstbesten Gelgenheit mit Pflegeheim, nur weil es euch stinkt.
Klar riecht es bei alten Leuten. Ich habe schon Wohnungen aufgelöst (Jobmäßig), die besonders im Ergeschoss sehr nach altem Urin rochen. Man gewöhnte sich dran.
Ich möchte im Alter auch lieber selbstbestimmt stinken, als fremdbestimmt gut riechen.

Oder wie Hirschhausen es so schön formuliert: wir schämen uns, unter den Armen zu riechen wie ein Mensch, finden es attraktiver dort zu riechen wie ein Moschus-Ochse am A… .

Gruß, Paran

Hallo,

ich finde, das Problem ist nicht der Geruch…
Eure Mutter kommt alleine immer schlechter klar und ist viel alleine…
Ich halte es schon für wahrscheinlich, dass sie sich damit selber nicht wohl fühlt. Klagen wird sie nicht, aus Angst, dann ins Heim zu müssen.

War denn schon mal jemand vom meditinischen Dienst der Krankenkasse da und hat geschaut, ob ihr Pflegestufe 1 zusteht? DAnn würde wenigstens einmal täglich jemand kommen und ihr bei der Körperflöege helfen.
Könnte die Putzfrau öfter kommen? Oft gibt es auch Helfer von der Gemeinde und anderen Organisationen, die alte Menschen zuhause besuchen. Zum Plaudern natürlich, nicht zum Putzen.

Vielleicht könnte ihr eurer Mutter klarmachen, dass es darum geht, ihr in ihrer eigenen Wohnung zu helfen, damit sie dort bleiben kann.
Und nach meiner Erfahrung schätzen Senioren häusliche Hilfen des Pflegedienstes fast immer, wenn sie auch zu Anfang den Gedanken ablehnen.
Gruß von Bixie

„gebadet wird nur Samstags“ punkt um, so war das.
Und es wird sich auch nicht ändern. Wenn es abplatzt weiss man
es war zuviel.

Genau, und das bei einer Frau mit 70 die noch täglich in der Landwirtschaft mitarbeitete. Haare waschen max. alle 2-3 Monate.
Mich schüttelt es 30 Jahre später noch.

Diese Generation ist unter völlig anderen Umständen aufgewachsen.
Täglich duschen/baden wäre ein unbezahlbarer Luxus gewesen und es war auch nicht genug Unterwäsche da um wirklich täglich zu wechseln, noch dazu gabs lange Zeit keine Waschmaschine im Haushalt, das hatten erst die modernen Frauen die heute um die 70 sind.
Da wurden die Buxen im großen Topf auf dem großen Küchenherd ausgekocht.
Kann sogar ich mich noch bei meinen Großeltern daran erinnern.

Krümelchen

2 Like

Hallo Doris,

das ist ein guter Vorschlag von bixie, der Mutter Hilfe anzubieten, wenns denn die Pflegestufe hergibt.

Also Antrag auf Erkennen einer Pflegestufe bei Mutters Krankenkasse stellen; in dem Alter Eurer Mutter dürfte das kein Problem darstellen.

Sprecht mal den Hausarzt der Mutter an, evtl. kann er ja auch etwas zum Antrag beitragen und lasst Euch beraten und helfen.

Alles Gute für Euch, Sylvia

Hallo,

es gibt so eine Art Mentholpaste , die man sich unter die Nase schmieren kann, vll in der Apotheke ? Dann riechst Du nichts mehr… :smile:

Ansonsten würde ich definitiv mich um eine Pfelgestufe kümmern .

lg

brenna

oh,das ist eine sehr gute Idee,das mit der Mentholpaste,vielen Dank!!!

Körpergeruch
Hallo,

aus eigener Erfahrung kann ich dazu nur sagen, dass man ältere/alte Leute mit eingefahrenen Gewohnheiten nicht mehr ändert.
Ihre Mutter hat offenbar nie viel Wert auf Hygiene gelegt und wird das auch weiterhin nicht tun.
Es ist kein ausreichender Grund für eine Pflegestufe, wenn jemand sich nicht waschen WILL. (Dazu muss man auch nicht alt sein…)
Erst wenn sich jemand aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht mehr waschen KANN, werden Sie eine Pflegestufe genehmigt bekommen.
Bleibt nur lüften, parfümieren und stark sein.

Gruß
Kiwi