Abwärmenutzung in der Industrie

Hallo!

Ich hoffe, für meine Frage das halbwegs richtige Brett gefunden zu haben.

Und zwar ist die Frage eigentlich für einen Freund, der in einem mittleren Textilbetrieb arbeitet.

Dort wurde sozusagen befohlen, dass sich jeder Mitarbeiter Gedanken über Energieeinsparung zu machen hat.

In der Fabrik fallen pro Woche etwa 800 000 Liter Abwasser an, mit so 50° Temperatur. Da kommt in einen grossen Sammelbehälter, wird dort neutralisiert, kühlt sich ab, und geht dann in den Abwasserkanal.

Das ist ja eine ganz schöne Energiemenge, aber die können die nicht verwenden.
Geheizt werden müssen die Gebäude eigentlich nicht, weil die durch die Maschinen-und andere Abwärme gut warm sind.

Die Fabrik braucht relativ viel Strom, der kommt vom Umspannwerk daneben, und auch sehr viel Dampf, mit so 150°. Der wird mit Heizöl erzeugt.
Da ist das warme Abwasser auch nicht hilfreich, weil das Kondensat vom Dampf zurückgeleitet wird, und das ist etwas heisser.

Wenn jemand eine Idee hat, wie man die Wärme vom Abwasser sinnvoll und wirtschaftlich nutzen könnte,
wäre ich sehr dankbar.

Grüße, Steffen!

Guten Tag,

wie wär’s mit einer Wärmepumpe? Mit 50°C heißem Abwasser könnte auf diese Weise im Betrieb die Heizung und die Warmwasserversorgung organisiert werden. Vermutlich könnte bei der genannten Menge von 800 m³/Woche sogar eine kleinere Wohnsiedlung mitversorgt werden. Das Zeugs einfach abkühlen zu lassen ist in jedem Falle Frevel.

Viele Grüße
Michael Schlegel, Sindelfingen

Hallo,

In der Fabrik fallen pro Woche etwa 800 000 Liter Abwasser an,
mit so 50° Temperatur.
Die Fabrik braucht relativ viel Strom, der kommt vom
Umspannwerk daneben, und auch sehr viel Dampf, mit so 150°.

Man könnte das Wasser für die Dampferzeugung vorwärmen, indem man ein paar Rohre durch die Abwasser-Neutralisationsbecken legt.
Gruß
loderunner

Hallo!

Danke für die Antworten.

Also der Betrieb selber kann mit der Abwärme nichts anfangen,
weil das Heizhaus und die Speisewasseraufbereitung sehr weit von dem Abwassertank entfernt ist, und das Kondensat von der Dampfheizung heisser ist.

Aber das mit der Wohnsiedlung heizen ist keine schlechte Idee.

Es ist da tatsächlich in der Nähe eine kleine Eigenheimsiedlung entstanden, aber da macht jeder sein eigenes, was wird wohl nichts.

Allerdings, nicht weit entfernt ist die ehemalige Fabrikantenvilla, die alten Besitzer hat man in der DDR zum Teufel gejagt, das war dann ein Betriebskindergarten,
und ist nun eine öffentliche Kindertagesstätte.
Wohl auch teilweise mit Fussbodenheizung.

Das würde vielleicht was werden,
allerdings ist das durch eine Eisenbahnstrecke getrennt. Und mit der Bahn und irgendwelchen Leitungen verlegen… das ist fast unmöglich.

Aber dort ist eine baufällige Brücke über die Schienen, die demnächst mal neu gebaut wird.
Ich werde das mal vorschlagen, dass dann in die neue Brücke eine Heiztrasse integriert wird,
zu der Kindertagesstätte. Das wären dann auch nur so 300m.

Geht mich ja eigentlich nichts an, aber ich finde es auch nicht OK, wenn diese gewaltige Wärmemenge einfach sinnlos verpufft.

Grüße, Steffen!