Hallo Rudi,
erstmal zur Aussage von Duck313: Er hat Recht. In der Regel steht in fast allen Abwassersatzungen, dass auch Änderungen an der Grundstücksentwässerungsanlage genehmigungspflichtig sind. „Amtliche Druckproben“ (nach DIN EN 1610) werden aber nur in einigen Städten verlangt. Auch wenn es Deine Genehmigungsbehörde nicht verlangt, würde ich aber peinlichst genau darauf achten, dass alles korrekt verlegt und dicht ist und würde eine Dichtheitsprüfung machen lassen. Dann hast Du nämlich was Schriftliches und hast die nächsten 30 Jahre Ruhe. Solange gilt nämlich Dein Dichtheitsnachweis.
Zu Deinen Fragen:
Zu Frage 1:
KG-Rohr aus PVC ist eher das Schlechteste, aber eben auch das Preiswerteste.
Am stabilsten wäre Steinzeugrohr. Ist aber auch wesentlich teurer in der Anschaffung und aufwendiger zu verlegen.
Das grüne KG-2000 aus Polyproplylen (gibt es glaube ich auch in Orange) wäre schon besser als das Baumarkt-KG-Rohr aus PVC.
Dann gäbe es noch Rippenverstärktes Polypropylenrohr (meistens aussen orange/braun und innen weiss). Das ist nochmal stabiler als KG2000 und hat nochmal bessere Dichtungen.
Es kann auch sein , dass Deine Genehmigungsbehörde Dir vollverschweisstes Polyethylen vorschreibt (z.B. in Göttingen). Das ist sehr stabil und absolut dicht und muss allerdings vom Fachbetrieb verschweisst werden.
Was also am besten ist, kann Dir wahrscheinlich niemand sagen, denn es kommt auch auf den Geldbeutel und auf den Aufwand, den Du betreiben willst an. Ich würde Dir zum (grünen) KG2000 raten. Ist nicht zu teuer aber auch schon stabiler als das Standart-KG aus PVC.
Zu Frage 2:
Nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik solltest Du Isolieren, wenn Du die Frosttiefe nicht gewährleisten kannst. Da aber die letzten 50 Jahre wahrscheinlich noch nie was bei Dir eingefroren ist und ganzjährig eine Luft von ca. 13-15 Grad C durch Deine Grundleitung zieht kann man das Isolieren auch vernachlässigen.
Zu Frage 3:
Auf jeden Fall darfst Du keine 90Grad (87Grad) Bögen verwenden. Entweder 2 x 45Grad oder besser 3 x 30Grad.
Zu Frage 4:
Als Bettungsmaterial eignen sich Sande und Splitte, Kiese und Recyclingmaterial, wobei nasser Sand nicht mehr verdichtet werden muss/kann. Es kommt aber auch etwas auf das Rohrmaterial an. Ich würde beim Baustoffhändler nachfragen, was der Rohrhersteller als Bettungsmaterial angibt. Das kann von Rohr zu Rohr auch etwas unterscheidlich sein. Gefälle wird laut DIN mit 1:smiley:N angegeben. D.h. bei DN150 wäre es also 0,0067 Promille. Wenn Du mit 1% fährst, wie es Duck313 geschrieben hat, wäre das auch OK. Ansonsten Ausführung der Bettung, wie es Duck313 geschrieben hat. Beim Verdichten ganz besonders auf den Rohrzwickel (links und rechts der Rohrsohle) achten. Da wird gerne auf das Verdichten verzichtet und die Rohre klappen dann bei Belastung zusammen. Aber Du wirst keinen Schwerlastverkehr auf deinem Grundstück haben, oder?
Eine Alternativlösung hätte ich noch für Dich:
Weil das Verfüllmaterial in der Grube wahrscheinlich nicht verdichtet wurde, und es daher noch zu Setzungen und damit zu einem Abreissen der Rohre an der Grubendurchführung kommen kann, würde ich Dir empfehlen, die neue Grundleitung um die Grube herum zu legen. Auch der Boden ausserhalb der Grube arbeitet und setzt sich immer etwas anders , als die Grube. Die Rohrdurchführung in der Grubenwand ist also immer die Schwachstelle. Du hättest dann auch kein störendes Rohr in der Grube, Wenn Du die Grube mal als Zisterne nutzen möchtest. Du kannst ja bereits einen Abzweig in der Grundleitung für den Zisternenüberlauf vorsehen.
Viel Erfolg!
MFG Alexander Kreis